Niedersächsisches Landesmuseum Hannover: »Status Quo Museum?«

#Hannover, 20. Dezember 2024

Neben dem #Waffenhandel und #Drogenhandel ist der illegale Markt für Kulturgüter eine allgegenwärtige Herausforderung für die Staaten Südamerikas. Das Geschäft mit den Relikten der Vergangenheit blüht seit Jahrzehnten: Illegal ausgegrabene präkolumbische Objekte werden gezielt an Touristen verkauft, Zwischenhändler schmuggeln sie über die Landesgrenzen, und so gelangen sie oft auch in westliche Museen. Deren Nachfrage ist ein wesentlicher Faktor, der dazu beiträgt, die lange Tradition der illegalen Ausgrabungen (»Huaqueo«) aufrechtzuerhalten.

Der »Huaqueo« reicht von der Zeit der spanischen Invasion über die Blütezeit des Sammelns im 19. und 20. Jahrhundert. Vor diesem Hintergrund ist die Provenienz präkolumbischer Objekte stets kritisch zu hinterfragen – das gilt für frühe Sammlungen ebenso wie für aktuelle Erwerbungen.

Die »WechselWelten« #Ausstellung »Status Quo Museum? Ein Puma zwischen den Welten« nähert sich diesem Thema auf einer Mikroebene: Ausgangspunkt ist die Biografie des »Pumas von Tiahuanaco«. Die Figur wurde 1971 an der Ausgrabungsstätte Tiahuanaco in Bolivien illegal erworben, nach Deutschland exportiert und im Jahr 2023 dem Landesmuseum Hannover geschenkt.

Die Stationen des Pumas werden auf seinem Weg ins Museum nachgezeichnet, um so für die oft problematische Herkunft präkolumbischer Objekte zu sensibilisieren. Gleichzeitig wird ein Raum geschaffen, um über die Zukunft des »Pumas von Tiahuanaco« und vergleichbarer Objekte zu diskutieren.

In der »#Tiahuanaco #Kultur« (100 vor unserer Zeitrechnung bis 500 nach unserer Zeitrechnung) ist der #Puma als Symboltier ein wiederkehrendes Element in der präkolumbischen Ikonographie, zum Beispiel in Form der »Chachapumas«, großer #Steinfiguren, die teils #Puma, teils Mensch sind und Tempel bewachen.

Ergänzt wird der steinerne Puma durch Objekte aus der ethnologischen Sammlung des Landesmuseums Hannover, die ebenfalls der Tiahuanaco Kultur zugeordnet werden und den Herkunftskontext symbolisieren.

Die Präsentation des Pumas von Tiahuanaco ist ein Weg, mehr Transparenz zu schaffen, indem seine Herkunft offengelegt und er im wahrsten Sinne des Wortes »greifbar« gemacht wird.

»WechselWelten. Ein Puma zwischen den Welten«

Museumsobjekt, lukrativer Wertgegenstand oder doch belebter Stein? Die Bedeutung des Pumas von Tiahuanaco wandelte sich auf seinem Weg von der bolivianischen Ausgrabungsstätte bis ins #Landesmuseum #Hannover immer wieder. In den »WechselWelten« steht sein »Status Quo« im Museum auf dem Prüfstand. MehrExternal Link …

Der Besuch der Sonderausstellung ist mit dem Museumseintritt abgedeckt, 5 Euro, ermäßigt 4 Euro, Familien 10 Euro, freitags 14 bis 18 Uhr kostenlos, Kuratorenführung am Freitag, 20. Dezember 2024, 14.30 bis 15 Uhr