Akademie der Wissenschaften in Hamburg: Vortrag »Zwischen Toleranz und Geschlechtergleichbehandlung«, 9. Januar 2025

Deutsche #Gerichte entscheiden grenzüberschreitende Fälle nicht notwendigerweise nach deutschem Recht. Die Vorschriften des internationalen #Privatrechts können vielmehr die Anwendung ausländischen Rechts vorgeben. Das deutsche Privatrecht erhebt keinen universellen Anwendungsanspruch. Insbesondere wenn das internationale Privatrecht islamisch geprägtes Familien und Erbrecht für anwendbar erklärt, können infolgedessen inländische und ausländische Gerechtigkeitsvorstellungen kollidieren.

Problematische Fälle ergeben sich vor allem im Zusammenhang mit Ungleichbehandlungen der Geschlechter und dem Ehemündigkeitsalter. Überwiegend ist es den Gerichten überlassen, derartige Konflikte einzelfallgerecht aufzulösen. Zu bestimmten Fragen hat die deutsche Gesetzgebung jedoch dezidierte Vorgaben getroffen. Der Vortrag zeichnet diese Entwicklungen nach und fragt, wie tolerant die deutsche Rechtsprechung und Gesetzgebung mit islamisch geprägten Familienrechten und Erbrechten umgehen.

  • Vortrag: Prof. Dr. Lukas Rademacher, Professor für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung der Christian Albrechts Universität zu Kiel
  • Moderation: Prof. Dr. Anna Margaretha Horatschek, Professorin für Englische Literaturwissenschaft und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg

Vortrag 3 im Rahmen der Vorlesungsreihe zur Frage »Was ist gerecht? Globale Vorstellungen und Perspektiven«.

Donnerstag, 9. Januar 2025, 19 Uhr, Hotel Baseler Hof, Esplanade 15, 20354 #Hamburg, Gartensaal, der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, für die Teilnahme im Baseler Hof ist eine Anmeldung erforderlich per E Mail an veranstaltungen@awhamburg.deExternal Link, »Sie erhalten von uns eine Bestätigung«, mehrExternal Link …