Feierlicher »Herbstlibori« Schlussakkord im Hohen Dom zu Paderborn

  • Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz startet Spendentaschen Aktion »Glücklich/T Sein!« mit Segnung

Paderborn, 27. Oktober 2024

Ein dramatischer #Raub in #Paderborn während des Dreißigjährigen Krieges wirkt bis heute nach: #Kirche und #Stadtgesellschaft feiern aus diesem Grund alljährlich »Herbstlibori«. Das Fest erinnert an die #Plünderung des Domschatzes samt #Reliquien des Heiligen #Liborius Anno 1622 durch den #Braunschweiger #Herzog Christian und noch viel mehr an den Rückkauf der Reliquien des Stadt und Bistumspatrons von Paderborn durch das Domkapitel 5 Jahre später.

Dass heute nach wie vor Kriege geführt werden zeigt, wie wenig selbstverständlich Frieden ist. In seiner Predigt während des Pontifikalamtes zum Abschluss der »Herbstlibori« Feierlichkeiten mahnte Dr. Udo Markus Bentz dementsprechend, dass ein friedvolles Miteinander stets im Mittelpunkt des menschlichen Wirkens auf Erden stehen müsse.

»#Herbstlibori«, im Paderborner Volksmund auch »Klein #Libori« genannt, kann in seiner Strahlkraft zwar nicht ganz mit dem sommerlichen Libori Fest mithalten – gleichwohl gab es jetzt im Hohen Dom Parallelen: Während des Gottesdienstes, an dem neben dem Bürgermeister Michael Dreier zahlreiche prominente Gäste aus der Stadtgesellschaft teilnahmen, wurden die Reliquien des heiligen Liborius erhoben. Dabei trugen die Libori Schreinträger den vergoldeten Silberschrein aus dem 17. Jahrhundert samt der eingesetzten Ebenholztruhe mit den Überresten des Heiligen Liborius aus der Krypta in den Hochchor des Domes. Nach dem Absetzen des Schreins spendeten die Gläubigen anhaltenden Applaus und zeigten damit die Bedeutung dieses Symbols für die Menschen in Paderborn.

Für #Entschleunigung sorgen

Der Heilige Liborius bildete auch den Rahmen der Predigt des Paderborner Erzbischofs. Zwei zentrale Fragen stellte Dr. Udo Markus Bentz: »Wer sind wir als Kirche? Und wozu sind wir da?«. Die Antworten darauf seien nicht trivial aber die Christen hätten ein Recht darauf, dass die katholische Kirche sich dazu äußere.

Kirche dürfe nicht mit der Masse und dem Zeitgeist vorüberziehen an denen, die ihrer Sehnsucht nach Leben Ausdruck verleihen. »Wir haben die Verantwortung wahrzunehmen, zu ermutigen, der Sehnsucht nach Leben Raum zu geben«, so der Erzbischof mit Blick auch auf benachteiligte Mitmenschen.

Zudem gelte es in der heutigen Zeit, Entschleunigung zu schaffen und: »… inmitten des Gedränges und des »Getrieben Seins« unserer Zeit für Unterbrechung zu sorgen. Den Menschen Möglichkeiten zu schaffen, ihren Alltag unterbrechen zu können und ihn zu öffnen für Besinnung und Sammlung, für eine gewisse Zeit frei zu sein von den Sachzwängen, eine heilsame Unterbrechung anzubieten, damit Menschen sich öffnen können auf Gott hin – dazu ist Kirche da«, predigte Dr. Udo Markus Bentz.

Die Leitfragen müssten heute lauten: »Was brauchen die Menschen wirklich? Und was können wir ihnen durch das Evangelium geben?« Ein guter Weg sei, mit den Menschen ernsthaft ins Gespräch zu kommen und deren Bedürfnisse zu erfragen.

Der Erzbischof formulierte final, mutig voranzugehen: »Dazu bist du da, Kirche von Paderborn, mitzubauen an der ersehnten Zivilisation der Liebe.«

Die dunkle Jahreszeit erhellen und »Glücklich/T Sein!«

Am Ende des Gottesdienstes startete Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz die jüngste Mitmachaktion des Erzbistums Paderborn mit dem Titel »Glücklich/T Sein!«. Im übertragenen Sinn können Menschen ab sofort Bedürftigen die dunkle Jahreszeit ein wenig erhellen, indem sie Spendentaschen befüllen. Der Erzbischof segnete die noch leeren Beutel stellvertretend für die gesamte Mitmachaktion und rief die Gläubigen dazu auf, die Spendentaschen gut zu füllen und später wieder im Dom abzugeben. Von dort werden die »Taschen voll mit Hilfe« an das Paderborner Gasthaus und die Tafel verteilt. »Glücklich/T Sein!« tut uns allen gut, weil wir erleben, dass Gott mit seiner Liebe ganz praktisch durch uns wirkt«, so der Erzbischof. »Die Aktion nimmt den Nächsten, vor allem bedürftige Menschen, in die Mitte. Genau das ist ein elementarer Auftrag von Kirche!« MehrExternal Link …