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Foto: A. T. Schäfer
Das Landestheater Detmold ist ein Mehrspartentheater mit fünf Spielstätten in Detmold. Mit seinen Gastspielen in mehr als hundert Orten in Deutschland und dem benachbarten Ausland gilt das Theater als die größte Reisebühne Europas.
1820 entschloss sich Fürst Leopold II., unterstützt von seiner Mutter Fürstin Pauline, in Detmold ein Hoftheater errichten zu lassen, und beauftragte damit den Landesbaumeister von Natorp. Die Grundsteinlegung erfolgte am 18. April 1825.
Nach nur siebenmonatiger Bauzeit hob sich am 8. November 1825 erstmals der Vorhang des Hochfürstlich Lippischen Hoftheaters zur Oper Titus, der Gütige von Wolfgang Amadeus Mozart. Zum Direktor des neuen Theaters wurde August Pichler ernannt. Die angesehene Pichlersche Truppe war schon im alten Detmolder Komödienhaus zu Gast gewesen. 1839 gab das Detmolder Hoftheater unter Leitung von August Pichler in Pyrmont die Uraufführung des Schauspiels Die Hermannsschlacht von Heinrich von Kleist.
Auf dem Spielplan des Hoftheaters standen sowohl Musiktheater als auch Schauspiel. Am Theater wirkten so berühmte Künstler wie Christian Dietrich Grabbe als Autor und gefürchteter Kritiker sowie Albert Lortzing als Sänger, Schauspieler und Kapellmeister.
Am 5. Februar 1912 brannte das Theater während der Aufführung des Stückes Der Bettler von Syrakus von Hermann Sudermann wegen eines schadhaften Schornsteins bis auf die Grundmauern nieder. Die laufende Spielzeit konnte im Detmolder Sommertheater provisorisch zu Ende gebracht werden. Das Haus wurde schon während des Ersten Weltkrieges 1914 bis 1915 nach Plänen des Berliner Architekten Bodo Ebhardt neu errichtet. Die vom fürstlichen Zivilkabinettschef Georg Epstein organisierte Finanzierung des Neubaus erfolgte mit Spenden der Detmolder Bürger und Geldern des Fürstenhauses. Vor der Wiedereröffnung ging das Gebäude des Theaters in die Hände des Freistaates Lippe über und wurde am 28. September 1919 mit Lortzings Oper Undine wieder eröffnet.
Am 27. Februar 1924 wurde im Landestheater Detmold der Monumentalfilm »Die Hermannschlacht« uraufgeführt. Das nationalistisch gestimmte Premierenpublikum feierte die Aufführung mit Singen des Deutschlandlieds.
Wie alle deutschen Bühnen musste das Theater im Verlauf des Zweiten Weltkriegs, am 1. September 1944, seine Pforten schließen. Nach Kriegsende richtete die englische Besatzungsmacht hier ihr Offizierskasino ein. Der Spielbetrieb wurde daher ins Detmolder Sommertheater verlegt. Am 5. Juli 1952 erfolgte die Freigabe und der Spielbetrieb normalisierte sich wieder. Von 1934 bis 1969 war Otto Will Rasing Intendant des Theaters. Generalmusikdirektor wurde Paul Sixt, der 1938 mitverantwortlich für die Ausstellung Entartete Musik in Düsseldorf gewesen war.
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