Nachwuchs der bedrohten Art: Fossa Zwillinge im Zoo Duisburg
- Die rostbraunen madagassischen Raubtiere sind akut vom Aussterben bedroht. Von Duisburg aus werden Maßnahmen zum Schutz der Tiere auf Madagaskar koordiniert.
Duisburg, 4. September 2024
Der #Zoo #Duisburg freut sich über die Geburt von 2 kleinen #Fossa. Mit einem Alter von fast 8 Wochen hat das Duo vor Kurzem zum ersten Mal die schützende Wurfbox verlassen. Besuchende können die Jungtiere nun mit etwas Glück bei ihren Ausflügen auf der Außenanlage des Raubtierhauses beobachten.
Weibchen Beroketa ist zum 1. Mal Mutter
Putzmunter tapsen die 2 kleine Fossa durchs Unterholz, erkunden aufmerksam die Umgebung und klettern auf Baumstämme. Immer an der Seite der Jungtiere ist Mutter Beroketa. Für das 5 jährige Fossa Weibchen ist es der erste Nachwuchs. »Sie hat sich gut in ihre Mutter Rolle eingefunden und kümmert sich liebevoll um die Kleinen. Das macht uns als betreuendes #Tierpfleger Team sehr stolz«, freut sich Revierleiter Mike Kirschner. Geboren worden ist der Nachwuchs bereits am 26. Juni 2024. Mit einem Gewicht von damals rund 100 Gramm und einer Größe von nur 23 Zentimeter sind Fossa bei der Geburt absolute Leichtgewichte. Erst ab frühestens der siebten Lebenswoche wagt sich der Nachwuchs zum ersten Mal aus der Wurfbox. »Am Anfang sind die Ausflüge sehr kurz, mit jeder Woche werden die Kleinen aktiver und erkunden die Umgebung immer mehr«, erklärt der Tierpfleger.
Mit Fingerspitzengefühl: Fossa Haltung ist schwierig
Die Grundlage für eine erfolgreiche Zucht beginnt schon bei der Zusammenführung von Männchen und Weibchen. Denn nur während der Paarungszeit Frühjahr dulden sich die sonst einzelgängerisch lebenden Tiere. Nach der Schwangerschaft von rund 50 Tagen und mit der Geburt der Jungtiere beginnt eine besonders heikle Phase. »Fossa Weibchen reagieren sensibel auf Störungen und brauchen viel Ruhe – auch wir beobachten das Heranwachsen mit Abstand und nähern uns der Wurfbox in der Regel nicht«, erklärt der Raubtier Kenner. Denn kleine Fossa aufzuziehen, das weiß Mike Kirschner, ist eine Herausforderung, braucht Fingerspitzengefühl, Routine und eine gehörige Portion Erfahrung. »All das haben wir in Duisburg und sind sehr stolz auf die Erfolge der Fossa Haltung«. Aufgrund der sensiblen Aufzuchtphase ist das Geschlecht der Jungtiere aktuell noch nicht bekannt. »Derzeit zählt für uns auch viel mehr, dass die Jungtiere agil sind und sich die Mutter kümmert«, so der Pfleger.
Mehr als 70 Jungtiere: Duisburg ist weltweit Spitzenreiter in Sachen Fossa
In der Zoowelt ist der Zoo Duisburg weit über die Grenzen von #NRW bekannt für die Haltung der Fossa und wird weltweit für seine Expertise geschätzt. Denn seit Haltungsbeginn am 14. Juni 1980 wuchsen am Kaiserberg mittlerweile über 70 Jungtiere auf.
Rostbraunes Raubtier: über die Fossa
Mit einem Gewicht von bis zu 15 Kilo ist die Fossa das größte auf #Madagaskar lebende #Raubtier. Die Tiere kommen nur auf der Insel vor der afrikanischen Küste vor, wo sie beispielsweise in Trockenwäldern leben. Dort jagen die Raubtiere Lemuren sowie andere kleine Säugetiere. Auch Reptilien und Insekten stehen manchmal auf ihrem Speiseplan. Dank der kräftigen Beine und dem schlanken Körper ist die Fossa ein geschickter Kletterer, der größere Distanzen sogar springend zurücklegt. Dabei hilft ihr der lange Schwanz als Balancierhilfe – auch, wenn die Tiere Bäume mit dem Kopf voraus hinabklettern.
Zoo Duisburg übernimmt Verantwortung und schützt Lebensraum vor Feuer
Die Fossa ist eine stark gefährdete Tierart. Schätzungen gehen davon aus, dass nur noch rund 2.500 der Tiere auf Madagaskar leben. Neben der Jagd durch den Menschen sind außer Kontrolle geratene und vom Menschen verursachte Feuer eine große Gefahr für die Raubtiere denn die Flammen bedrohen und vernichten den Lebensraum der Tiere. Um die letzten intakten Trockenwälder auf Madagaskar vor den diesjährigen Waldbränden zu schützten, schlagen Wildhüter Feuerschneisen in den Wald, die eine Ausbreitung des Feuers verhindern sollen. Diese Maßnahme unterstützt der Zoo Duisburg mit zweckgebundenen Mitteln aus seinem Artenschutz Euro.
Foto: Akshathrajan, Ausschnitt, CC BY SA 3.0, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen
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