Aktiv gegen das Vergessen: RSD für mehr Rehasport bei Demenzerkrankung

Berlin, 29. Oktober 2024

Die Zahl der #Demenzerkrankten nimmt rasant zu. Die #Weltgesundheitsorganisation #WHO geht davon aus, dass bis zum Jahr 2030 weltweit rund 40 Prozent mehr Menschen mit einer Demenzerkrankung leben werden. Regelmäßige körperliche #Betätigung kann allerdings dazu beitragen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Symptome zu lindern, belegt das Forschungsprojekt »DenkSport« der #Sporthochschule #Köln. Und seit 2022 haben Menschen mit Demenzerkrankung in Deutschland Anspruch auf #Rehasport.

Auch wenn es derzeit keine zur Heilung führende Therapie gibt, können Menschen mit Demenz von Angeboten profitieren, die gezielt auf ihre Symptome eingehen. Der Rehasport ist hierfür eine effektive und kostengünstige Option. Verbliebene Fähigkeiten werden unter Vermeidung von Leistungsdruck trainiert, was erheblich zum Erhalt von Alltagsfunktionen beitragen kann.

Am 1. Juli 2020 wurde die nationale Demenzstrategie von der Bundesregierung beschlossen. Menschen mit Demenz sollen, so das Ziel, »in der Mitte der Gesellschaft« bleiben. Aus diesem Maßnahmenpaket ergeben sich auch Auswirkungen auf den Rehasport. Menschen, die an einem leichten bis mittelgradigen demenziellen Syndrom leiden, haben seit dem Inkrafttreten der neuen Rahmenvereinbarung am 1. Januar 2022 Anspruch auf einen erweiterten Leistungsumfang. »Dieser Anspruch auf Rehasport für an Demenz erkrankte Menschen ist eine sinnvolle und notwendige Anpassung, um der Tragweite der Erkrankung gerecht zu werden«, so Sabine Knappe, stellvertretende Vorsitzende des Vorstands von Rehasport Deutschland (RSD). »Allerdings wird Rehasport bei Demenzerkrankung noch zu selten verordnet. Womöglich wissen #Angehörige und #Ärzte noch nicht ausreichend um diese gute und kostengünstige Therapiemöglichkeit.«

Allein in Deutschland leben derzeit etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenz, so das Bundesgesundheitsministerium. Durch den weltweit einzigartigen Rehasport als Rechtsanspruchsleistung der Sozialversicherungsträger sind die Bedingungen für sportliche Aktivität (auch) älterer Menschen in Deutschland ideal.

Da es nach wie vor zu wenige Rehasportgruppen für Menschen mit Demenz gibt, setzt sich der RSD für deren Etablierung an. »In Aus und Fortbildungen können sich Rehasport Übungsleiter auf die speziellen Erfordernisse bei der Betreuung von demenziellen und prädemenziellen Teilnehmer vorbereiten«, so Knappe. »Diese Angebote werden wir ausbauen und mit Hochdruck daran arbeiten, dass die Zahl der Rehasportgruppen für Demenzerkrankte deutlich steigt.«

Hintergrund

Der »RehaSport Deutschland« (RSD), Bundesverband Rehabilitationssport, hat das Ziel, alle Menschen, insbesondere mit Funktionseinschränkungen, Belastungseinschränkungen und #Aktivitätseinschränkungen, zum langfristigen und eigenverantwortlichen Sporttreiben zu motivieren. Der RSD vertritt seit 2005 als branchenübergreifender Berufsverband alle qualifizierten Anbieter von ärztlich verordnetem Rehabilitationssport und hat Verträge mit den Kostenträgern in allen Bundesländern. Mit 655 Mitgliedern und rund 1.600 zugelassenen Anbietern ist der RSD einer der größten Leistungserbringerverbände im Rehabilitationssport.

Rehabilitationssport ist eine ärztlich verordnete Maßnahme zur Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit von Menschen, die aufgrund von Verletzungen, #Krankheiten oder #Behinderungen Einschränkungen haben.