Lutzers Lektionen: Regionalforstamt will keine #Inquisition – Beeinflussung durch sprachliche Bilder
#Steinhagen, 29. September 2024
#Reitanlage #Werther – gegen die Betreiberin wird wegen zahlreicher Umweltverstöße ermittelt. Der Leiter des Regionalforstamtes #OWL betonte in verschiedenen Medien, er wolle keine Inquisition gegenüber der Unternehmerin.
Unternehmerin steht als Opfer da
Im Kopf der Leser entsteht das Bild einer #hilflosen #Frau, die von strengen #Kirchenmännern verhört und gequält wird. Und schon ist das Verfahren mit dem Begriff der Inquisition verbunden. Durch diese Umdeutung wird die rechtswidrig Handelnde zu einer unschuldig Verfolgten und die, die ermitteln (auch das Regionalforstamt selbst), zu finsteren, in dunkle Kutten gekleidete Inquisitoren.Â
Wahrnehmung kann durch Bilder verzerrt werden
Es handelt sich um eine Verdrehung der Wahrnehmung mit Hilfe sprachlicher Bilder und Assoziationen. Tatsache ist: Der Name der Betroffenen wird nach wie vor unter Verschluss gehalten. Behörde ermitteln nach gesetzlichen Vorgaben. Und es liegt nachweislich ein Fehlverhalten durch ungenehmigte Aktivitäten vor, das zu Lasten der Umwelt geht.
Die politische Propaganda arbeitet mit diesem Mittel
Die Verknüpfung eines bildhaften, negativ besetzten Begriffs mit einer Person, Organisation oder einem Sachverhalt ist ein Mittel der Propaganda. Gern wird es eingesetzt, um unerwünschte Gruppierungen und politische Gegner zu diffamieren. Erinnert sei an den von der CDU CSU durch Worte und passende Bilder in Umlauf gebrachte Begriff der Habeckschen »Energie Stasi«.Â
Unerwünschtes abwimmeln durch Wortneubildungen
Sehr häufig zu lesen ist die Verknüpfung der Partei der Grünen mit dem Begriff der Ideologie. Es ist die Rede von einer »Verbotspartei«, die »ideologiegesteuertem #Aktionismus« verfallen sei. Wenn jemand einer #Ideologie folgt, ist er oder sie verblendet und möglicherweise Mitglied einer fanatischen Sekte. Seine oder ihre Worte, Ideen und Vorschläge können getrost abgewimmelt und in die Tonne getreten werden.
In der Auseinandersetzung um die illegal ausgebaute Reitanlage Werther täte der Regionalforstamtsleiter gut daran, die Kirche im Dorf und die #Inquisition im finsteren #Mittelalter zu lassen.