Gütsel Presseschau am 14. September 2024, Realsatire von der Innenstadt
Gütersloh, 14. September 2024
Der Artikel grenzt inhaltlich an #Realsatire – fragt sich nur, von welcher Seite aus. Und es zeigt das verquere #Denken. Man sorgt sich um die Innenstadt. Nicht um die dort leben und arbeiten. Umgekehrt muss es sein. Dann ergibt sich das andere von selbst.
Denn: So sind die dort leben und arbeiten beliebig austauschbar, nicht wahr? Und genau das findet statt. So darf es aber nicht sein. Eine Stadt lebt von »bottom up« statt von »top down«.
Eine Innenstadt ist eine #Emergenz. Sie ist mehr als die Summe ihrer Teile. Wie genau so etwas funktioniert, ist schwer zu sagen. Jedenfalls kann man es nicht gewollt und mit »top down« Denken herbeiführen. Nur mit »bottom up«. So funktioniert nämlich beispielsweise auch die #Evolution.
Eine erfolgreiche Innenstadt ist eine evoluierte #Emergenz. Klingt das nicht toll? Ist es auch.
Und wie funktioniert die Evolution? Eben »bottom up«, als Aufsummierung von Möglichkeiten in meist winzigen Schritten. Das haben #Darwin, #Gould und #Dawkins dargelegt.
»Climbing Mount Improbable« sagt Dawkins. »Full House« sagt Gould (»Illusion Fortschritt«). »On the Origin of Species: By Means of Natural Selection or the Preservation of Favored Races in the Struggle for Life« sagt Darwin. Der »Darwinismus« wird leider weithin völlig missverstanden. »Survival of the Fittest« bedeutet nicht »Überleben der Stärksten«, auch nicht der »Angepasstesten« – das ist völlig falsch. In Darwins Konzept gibt es keine »Anpassung«, ganz im Gegenteil. Das wäre Lamarckismus, der sich als unzutreffend herausgestellt hat. Wikipedia präsentiert hier Unsinn – wie so oft. Es heißt der »Passendsten«, nicht der »Angepassesten«. Das ist etwas völlig anderes.
Mit Gruseln erinnert man sich an die gescheiterten »#Masterpläne«. Auf dem #Dreiecksplatz war einmal ein Brunnen angedacht worden. Auch ein relativ großer Teich mit einem Baum in der Mitte. Das Grün ums Amtsgericht sollte »erlebbar« werden – was immer das bedeuten soll. Es gab (gibt?) die »Gütersloher Acht« und die (kein Scherz) »Gütersloher Banane«. Es gibt »Sichtachsen« und »Torsituationen« (banales Geschwafel, Wichtigtuerei). Oder dürfen wir uns bald auf so etwas wie Mussorgskis »Great Gate of Gutersloh« freuen? Sehr tragender, klassischer Impressionismus – »Das große Tor von Kiew« … ursprünglich ein Klavierstück, orchestriert von Ravel.