#LWL präsentiert Wort des Monats: Wenn das #Wetter »löi« macht

Westfalen, 11. September 2024

An heißen Tagen hat der Mensch wenig Lust, aktiv zu sein oder zu arbeiten. Eigentlich möchte er den Tag am liebsten faul und träge hinter sich bringen. Im westfälischen Platt gibt es für diesen Zustand das Eigenschaftswort »löi«. Welche Bedeutung das Wort des Monats September mit sich bringt, wissen die #Sprachwissenschaftler des sogenannten »Landschaftsverbandes #Westfalen #Lippe (LWL)«.

Übersetzt bedeutet das Wort »löi« »faul, träge, unlustig«. Dabei wird vor allem der körperliche Aspekt mitgedacht: »Wenn man ›löi‹ ist, ist man körperlich lustlos, ermattet, man hat keine Kraft, ist zu träge, auch wenn man sonst vielleicht als zupackender Mensch bekannt ist«, weiß Friedel Helga Roolfs, Mitarbeiterin bei der Kommission für Mundartforschung und Namenforschung beim #LWL. Aus Rheine stammt der Beleg »Ick sin so lei in de Butten« (»Ich bin so matt in den Knochen«).

Auch wenn der Zustand des »Löi« Seins kritisch betrachtet werden kann, ist er doch etwas, was man sich dann und wann erlauben darf. Sind Menschen allerdings immer träge, heißt es: »Heu wärt jümmer gluiks noh den Froihstücke lögge» (»Er wird immer gleich nach dem Frühstück schlapp«). »Dieses Beispiel stammt aus Blomberg Istrup und zeigt die sogenannte Hiattilgung, bei der zwischen die beiden Vokale der Doppelkonsonant ›gg‹ eingefügt wird«, so Roolfs. Weitere lautliche Varianten des Wortes »löi« sind »lai«, »la«, »löjje«, »logge« oder »lög«.