#Klinikum #Gütersloh: Operation Präzision
Gütersloh, 19. August 2024
Im Klinikum Gütersloh sind seit Erwerb des Da Vinci OP Roboters im Herbst 2021 bereits mehr als 1.000 Patienten mit Unterstützung des Roboters operiert worden. Der vierarmige Kollege ermöglicht Operationen mit höchster Präzision.
#Leonardo Da #Vinci soll bei Kerzenschein Leichen seziert haben, so fasziniert war er von der #Anatomie des Menschen. 500 Jahre später feiert sein Namensvetter Jubiläum im Operationssaal des Klinikum Gütersloh. Rund 1.000 Patienten haben die Operateure aus #Urologie, #Viszeralchirurgie und #Gynäkologie inzwischen operiert.
»Wir haben bei der Einführung des Roboters von Anfang an das Ziel verfolgt, eine große Zahl an Operateuren aus unterschiedlichen Fachrichtungen für das robotergestützte Operieren auszubilden und den Roboter interdisziplinär zu nutzen. Gleichzeitig ist die Robotik in mehreren zertifizierten onkologischen Zentren eingebettet, so bringen wir wissenschaftliche Erkenntnisse und Technik zusammen, davon profitieren die Operateure und die Patienten«, so die Geschäftsführerin des Gütsler Klinikum.
Der #Roboter hat 4 Arme und kann zehnmal besser sehen als ein menschliches Auge. Durch millimeterkleine Schnitte in der Bauchdecke führen die Operateure Instrumente, Licht und Kamera in den Bauchraum. Ein bis zwei weitere Schnitte sind für den Assistenten erforderlich, damit er beispielsweise Flüssigkeit absaugen kann. »Operationen mit computergesteuerten Roboterarmen sind teuer. Aber sie schonen Patienten und Operateure«, erklärt PD Dr. med. Marcus Horstmann, Chefarzt der #Klinik für Urologie, #Uroonkologie, minimalinvasive und robotische Chirurgie.
Der Roboter funktioniert wie ein verlängerter Arm des Chirurgen. Der Operateur sitzt an einer Konsole, die seine Hand und Fingerbewegungen millimetergenau auf die Operationsinstrumente des Roboters überträgt. Die 4 Roboterarme besitzen einen deutlich größeren Bewegungsradius als die menschliche Hand. Das macht diese Operationstechnik besonders gewebeschonend und reduziert den Blutverlust. So haben die Patienten nach der OP geringere Beschwerden und genesen schneller, auch die Operationswunden können schneller heilen.
Ein weiterer Vorteil: Dank der der größeren Beweglichkeit können Organe operiert werden, die vorher offen chirurgisch, also mit größerem Schnitt operiert werden mussten. »In unserem Bereich sind das zum Beispiel Nieren – und Harnleiteroperationen«, erklärt PD Dr. med. Marcus Horstmann. Bei den Niereneingriffen ist die Verweildauer im #Krankenhaus durch den Einsatz des Roboters um 4 Tage gesunken, weil die Patienten schneller fit werden.
Dr. Horstmann operiert seit 15 Jahren roboterassistiert und gehört damit in diesem Bereich zu den erfahrensten Ärzten Deutschlands. Die Ärztinnen und Ärzte sehen das Operationsfeld dreidimensional und stark vergrößert. »Das ermöglicht uns ein extrem genaues Steuern der Instrumente«, erklärt er. »Das heißt, wir können noch präziser operieren. Davon profitieren beispielsweise Krebspatienten, weil wir höhere Chancen haben, die Funktionsfähigkeit der Organe zu erhalten. Was zum Beispiel bei einer Prostataoperation sehr wichtig für den Patienten ist.«
In der minimalinvasiven Chirurgie hat das Klinikum bereits seit vielen Jahren einen sehr guten Ruf. »Von dieser Erfahrung profitieren wir sehr beim Operieren mit Unterstützung des Roboters«, so PD Dr. med. Matthias Kapischke, Chefarzt der Klinik für Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie und minimalinvasive Chirurgie. »Als Operateure greifen wir direkt in den Organismus unserer Patienten ein, deshalb tragen wir eine hohe Verantwortung. Das roboterassistierte Operieren ist die logische Weiterentwicklung für die #Chirurgie in unserem Haus, entscheidender Faktor bleibt aber die Erfahrung der Operateure.« PD Dr. med. Kapischke und seine Kollegen in der Viszeralchirurgie operieren unter anderem Tumore des Dick und Enddarmes, des Magens und der #Leber minimalinvasiv mit Unterstützung des Da Vinci Roboters.
In der Gynäkologie liegt der Schwerpunkt der robotergestützten Chirurgie auf gynäkologischen Krebserkrankungen: »Mit seiner hochauflösenden Bildgebung in 3D und der 10 fachen Vergrößerung sorgt er vor allem bei hochpräzisen gynäkologischen Eingriffen für eine verbesserte Sicht der operierenden Ärzte,« berichtet Dr. med. Wencke Ruhwedel, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Gütersloh. Auch Tumore in der Gebärmutterschleimhaut, Entfernungen der Lymphknoten oder Senkungen der Gebärmutter können mit dem Verfahren gut operiert werden.
Über Mikrofon und einen Lautsprecher an der Steuerkonsole ist der operierende #Arzt immer mit dem Team verbunden, das über einen zweiten Bildschirm jede seiner Bewegungen auf dem Operationsfeld verfolgt. Die sitzende Arbeitshaltung bedeutet für die Operateure eine körperliche Entlastung: »Vor allem bei mehrstündigen Operationen ist das Operieren mit dem verlängerten Arm des Roboters deutlich weniger anstrengend als das Stehen am OP Tisch«, erklärt PD Dr. med. Matthias Kapischke.
Die Zahl der roboterassistierten Operationen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Waren es 2017 noch gut 18.000 Operationen pro Jahr in Deutschland, sind es nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2022 schon mehr als 60.000 Operationen gewesen.
Foto: Klinikum Gütersloh gGmbH, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen
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