#Gütersloh: vom »Perso« Antrag zum Traumjob
- Tibelya Asmar absolviert ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Gütersloh
Gütersloh, 19. Juli 2024
Vom »Perso« Antrag im Bürgerbüro zum Ausbildungsplatz bei der Stadt Gütersloh – so lässt sich kurz und bündig beschreiben, wie Tibelya Asmar Feuer gefangen hat für einen Beruf bei der Stadtverwaltung. »Ich habe damals einen neuen Personalausweis im Bürgerbüro beantragt und saß dabei einem Azubi gegenüber«, erzählt die 17 Jährige. Interessiert verfolgt sie, wie der junge Mann – kompetent und kommunikativ – ihr Anliegen bearbeitet. »Irgendwann habe ich meiner Mama zugeflüstert: ›Das ist aber ein toller Job‹.« Als sie schließlich über ihren Schatten springt und den Auszubildenden auf seine Arbeit bei der Stadt anspricht, kommt der Ball ins Rollen. Jetzt ist die junge Gütersloherin bereits mitten drin in ihrer #Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der #Stadtverwaltung und freut sich dabei vor allem über die Vielfältigkeit: »Es ist super spannend, Einblicke in so viele unterschiedliche Fachbereiche zu bekommen. Einige meiner Freunde erzählen mir, dass sie in ihrer Ausbildung immer wieder das Gleiche machen müssen – das wird schnell langweilig. Und das ist es hier in der Stadtverwaltung überhaupt nicht.«
Tibelya Asmar wusste früh, dass es für sie beruflich einmal »irgendetwas mit Büro« sein sollte. Seit dem 1. September vorigen Jahres ist die Auszubildende in unterschiedlichen Fachbereichen der Stadt tätig oder hat Blockunterricht am Berufskolleg. Zusätzlich gibt es auch während der Praxisphasen einen Tag Schule am Studieninstitut Bielefeld. Tibelya Asmar konnte so bereits während ihrer ersten sechsmonatigen Praxisphase Einblicke in das Arbeiten im Bürgerbüro sammeln und ist nun im zweiten Abschnitt in einem Schulsekretariat tätig. Dilek Altun, Mitarbeiterin im Fachbereich Personal und Organisation der Stadt Gütersloh und zuständig für die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten, erklärt: »Unsere Azubis kommen in der Regel frisch von der Schule und sind dementsprechend jung. Daher ist es uns besonders wichtig, dass sie direkt Verantwortung übertragen bekommen und ein Teil des Teams sind.« Um sicherzustellen, dass die Auszubildenden zufrieden sind, gibt es nach jedem Praxisabschnitt Gespräche. »Was hat ihnen gefallen, was nicht? Wenn es zum Beispiel ein Bereich war mit viel Bürgerkontakt, dann forschen wir nach, ob sie sich das perspektivisch für ihr späteres Einsatzgebiet vorstellen können. So wollen wir gemeinsam herausfinden, was sie sich für ihren Job wünschen und wo ihre Neigungen liegen.«
Diese Gespräche werden auch genutzt, um mögliche Wünsche für den nächsten Praxisabschnitt zu besprechen. So können die Auszubildenden selbst mit beeinflussen, in welche Fachbereiche sie Einblicke erhalten. In der vierten und damit letzten Praxisphase wird zudem versucht, die Auszubildenden in dem Fachbereich einzusetzen, in dem sie nach der Übernahme gern arbeiten würden. »In etwa 90 Prozent der Fälle klappt das auch«, betont Dilek Altun. »Darauf achten wir in unserer Ausbildungsbedarfsplanung, denn wir würden gern alle unsere Azubis übernehmen – wenn es für beide Seiten passt.« Tibelya Asmar könnte sich gut vorstellen, später im Bürgerbüro zu arbeiten: »Ich fand den Wechsel zwischen dem Frontoffice mit den vielen Bürgerkontakten und der Büroarbeit im Backoffice toll – da ist die Zeit richtig verflogen.«
Neben der Vielseitigkeit der Ausbildung gefiel ihr außerdem die Einführungswoche, bei der sich alle neuen Auszubildenden der Stadt Gütersloh in lockerem Rahmen kennenlernen konnten. »Dadurch konnten wir uns direkt untereinander austauschen, und auch die Zusammenarbeit in der Schule läuft dadurch besser«, sagt die junge Gütersloherin. Auch Benefits wie das Sportnavi oder das Jobticket, die die Stadt Gütersloh allen Mitarbeitenden anbietet, hat Tibelya Asmar bereits genutzt.
Dass sie nun tatsächlich die Möglichkeit hat, ihre Wunschausbildung zu absolvieren, wäre durch die Corona Pandemie beinahe vereitelt worden. »Nachdem der Azubi im Bürgerbüro mir damals eine Telefonnummer der Ausbildungsleitung gegeben hat, habe ich mich für ein dreiwöchiges Pflichtpraktikum in der zehnten Klasse beworben. Das wurde dann aber leider wegen Corona abgesagt«, erinnert sie sich. »Dann habe ich mir gedacht ‚So leicht gebe ich nicht auf‘, habe mich für ein freiwilliges Praktikum in den Osterferien beworben und wurde zum Glück genommen. Während des Praktikums habe ich anderen Azubis bei den Wahlen geholfen. Ich weiß noch, dass ich jeden Tag mit einem Lächeln ins Rathaus gegangen bin und danach wusste: Hier möchte ich gern arbeiten.« Ähnlich wie damals werden auch bei der Ende dieses Jahres anstehenden Bürgermeisterwahl alle Auszubildenden aus Asmars Jahrgang im Fachbereich Ratsangelegenheiten und Bürgerdialog zur Unterstützung eingesetzt.
Asmars Wunsch nach einem Job in der Verwaltung hat sich schon früh abgezeichnet – nämlich mit ihrem ersten Milchzahn. »In der assyrischen Kultur ist es eine Tradition, beim ersten Milchzahn des eigenen Kindes Gegenstände auf dem Boden zu verteilen, die für unterschiedliche Berufe stehen: zum Beispiel einen Zollstock für einen Handwerker Beruf oder einen Stift für einen Bürojob«, erklärt sie. »Der Gegenstand, den das Kind zuerst aufhebt, prophezeit dann die spätere Berufswahl. Dreimal dürfen Sie raten, welchen Gegenstand ich aufgehoben habe.«
Der Bewerbungszeitraum für die dreijährige Ausbildung zum/zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Gütersloh für den Ausbildungsstart am 1. September 2025 läuft bereits. Voraussetzung ist mindestens ein Realschulabschluss. Interessierte können sich noch bis zum 10. August 2024 bewerben. Dieselben Fristen gelten auch für das Duale Studium Bachelor of Laws. Alle wichtigen Informationen zum Ausbildungsangebot der Stadt Gütersloh und zur Bewerbung gibt es online.