Der Osten der Republik ist erwacht
Als es zur Wiedervereinigung kam, gab es große Versprechungen, die man dem Osten der Republik gegenüber machte. Vor allem der Lebensstandard sollte angeglichen werden und auch das Städtebild änderte sich rasch. Dies war aufgrund des indiskutablen Zustandes vieler Orte auch bitter notwendig und so herrschte vielerorts eine echte Aufbruchstimmung. Geprägt war die nachfolgende Phase dann auch von Enttäuschungen. Dies liegt ganz sicher auch an dem Fakt, dass das Leben vieler Menschen sich auf den Kopf stellte und vom Grunde auf veränderte. Doch wie sieht es heute aus und gibt es eigentlich noch signifikante Unterschiede zwischen dem Westen und dem Osten. Beim Blick in die Landschaften und Dörfer scheint es so zu sein, als sei es tatsächlich noch ein anderes Leben, das die Menschen in den sogenannten neuen Bundesländern führen. Doch in den großen Metropolen wie Dresden, Magdeburg und Leipzig hat sich vieles bereits an den Westen angeglichen, der einst als großes Vorbild hergehalten hat. Hier haben sich junge und pulsierende Städte entwickelt, die mit einem ganz besonderen Lebensgefühl locken und auch für Studenten sehr attraktiv sind.
Längst finden sich in Ostdeutschland traumhafte Städte, in denen Kultur und Geschichte bestaunt werden können
Sehen wir beispielsweise in den kulturellen Bereich, so wird deutlich, dass das Angebot in den großen Städten Ostdeutschlands nicht vor jenem zurückschrecken muss, welches im Westen der Republik geboten wird. Auch Geschichtsinteressierte kommen auf ihre Kosten und neben der jüngeren Geschichte hat man sich bemüht, auch ganz althergebrachte Traditionen zu bewahren, an denen lebendig erfahren werden kann, wie das Leben früher aussah. Städte wie Dresden machen es auch leicht, neue Bekanntschaften zu knüpfen und die wohlige menschliche Wärme zu spüren, die ein Treffen voller Intimität mit sich bringt. Ein wichtiges Medium hierfür ist das World Wide Web, denn dort verabreden wir uns innerhalb von Minuten auch mit Menschen, die vorher bisher nicht in unserem Leben vertreten waren.
Auch wenn noch nicht alles gelungen ist, gibt es große Erfolge
Große Erfolge hat man mittlerweile in der Entwicklung der Städte erzielt, auch wenn es bisweilen länger gedauert und mehr Geld gekostet hat als man dachte, bevor der heutige Zustand erreicht war. Es ist de facto so, dass die neuen Bundesländer vielerorts mit einer erstaunlich hohen Lebensqualität aufwarten, welche von jungen Menschen ebenso geschätzt wird wie von jenen, die schon ihr ganzes Leben in diesem Teil Deutschlands verbracht haben. Auf einem steinigen Weg konnte man am Ende Gegenden und Städte errichten und entwickeln, die ihresgleichen suchen und auch den europäischen Vergleich nicht scheuen müssen. Für das gesamte Land ist es wichtig, auch den Osten weiter zu stärken und die Menschen mit ins Boot zu holen. Zwar haben wir wichtige und große Schritte gemacht, doch noch immer gibt es auch jene Menschen, die sich weiterhin nicht recht angenommen im vereinten Deutschland sehen.
Sind wir schon ein Land?
Die große Frage, wie weit wir nun mit der Wiedervereinigung sind und ob die Mauer in den Köpfen denn endlich verschwunden ist, wird spätestens zum Tag der Deutschen Einheit oder zum Jahrestag des Mauerfalls zuverlässig gestellt. Am Ende ist sie immer individuell zu beantworten, doch in der Gesamtbetrachtung scheint es so zu sein, als seien wichtige Schritte gegangen.