Stadtarchiv Gütersloh: »Hermann Simon – das Erbe eines Psychiaters«, Ausstellung über den 1. Leiter des heutigen »LWL Klinikums« ab 22. Juni 2024

Gütersloh, 20. Juni 2024

Wer war #Hermann #Simon, der 1. Leiter des heutigen »LWL Klinikums«? #Kriegsteilnehmer, #Arzt, #Eugeniker – Revolutionär der #Arbeitstherapie? Und: Ist die Benennung einer Straße nach ihm heute noch zeitgemäß? Am Samstag, 22. Juni 2024, wird im »#Stadtarchiv« an der Moltkestraße 47 um 17 Uhr die Ausstellung »Hermann Simon – das Erbe eines #Psychiaters« eröffnet, die Antworten auf diese Fragen finden möchte.

Zur Ausstellungseröffnung findet ein Diskussionsforum statt, in dem über die erinnerungskulturelle Bedeutung und bleibende Ehrung von Hermann Simon diskutiert wird. Geladen sind dafür unter anderem Prof. Dr. Franz Werner Kersting, der sich bereits viele Jahre mit der Person Hermann Simon beschäftigt, sowie Vertreter aus #Politik, #Gesellschaft und dem »#Klinikum«. Aber auch das Publikum ist eingeladen, sich an der Diskussion um die Frage zu beteiligen, wie heute an Hermann Simon erinnert werden soll.

In der Ausstellung werden bisher unveröffentlichte Dokumente gezeigt, die ein neues Licht auf die Person Hermann Simon werfen könnten. Einerseits verwirklichte er in den 1920er Jahren eine aktivere Krankenbehandlung für Patienten – auch #Arbeitstherapie genannt – wodurch sich die Gütsler Klinik zu einer der fortschrittlichsten psychiatrischen Einrichtungen in #Europa entwickelte. Andererseits forderte Hermann Simon schon vor der Herrschaft der Nationalsozialisten #Zwangssterilisierungen. In einer Denkschrift aus dem Jahr 1931 schrieb er: »Ein fundamentaler Irrtum ist die Lehre der #Gleichwertigkeit der Menschen.« Auch seine bisher wenig erforschte Rolle im #Nationalsozialismus wird thematisiert. 

Die Ausstellung ist das Jahresprojekt des diesjährigen Freiwilligen des Stadtarchivs, Lasse Stoevesandt. Eintritt und Teilnahme sind kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.