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Kunst und Kultur, Literatur

Suhrkamp Verlag: Neuerscheinungen im Mai 2024

»Lapidarium« ist ein #Buch mit #drei Theaterstücken, die sich der Dunkelmaterie im Mensch des frühen XXI. Jahrhunderts zuwenden: Folter, Terror, Suizid.

Von: , , Lesedauer 17 Minuten, 15 Sekunden, DOI:10.DE170236410/GÜTSEL.86950, 19.392 Views

Suhrkamp Verlag: Neuerscheinungen im Mai 2024

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Suhrkamp Verlag: Neuerscheinungen im Mai 2024

Berlin, 3. Mai 2024

Rainald Goetz, »Lapidarium«

»Lapidarium« ist ein #Buch mit #drei Theaterstücken, die sich der Dunkelmaterie im Mensch des frühen XXI. Jahrhunderts zuwenden: Folter, Terror, Suizid. Im Gesellschaftsstück »Reich des Todes« wird der politische Prozess gezeigt, der von 9/11, dem islamistischen Terroranschlag, zur systematischen Folter von Kriegsgefangenen in den US amerikanischen Lagern von Guantánamo und Abu Ghraib geführt hat. Am Extremfall des Versagens demokratischer Herrschaft im führenden Staat der westlichen Welt, in den USA, zeigt sich beispielhaft »Politische Theorie«. Das Familienstück »Baracke« verfolgt den Lebenslauf der Liebe, der vom Verliebtsein zu einem Kind führt, das Vater und Mutter erschafft, die Enge der kleinen neobürgerlichen Kleinfamilie, den Stumpfsinn, Gewalt im Inneren, im Keller des Hauses, Gewalt als politisch deklarierte Tat, bis hin zu den Morden, die der NSU, auch in Bezug auf die Taten der RAF, begangen hat. Die Energien, hier in Deutschland, die das hervorbringen: »Die elementaren Strukturen der Verwandtschaft«. Das Ichstück »Lapidarium«: Selbstporträt, Tagebuch der letzten Tage, Alter, Freundschaft, Tod. Der Tod erscheint dem Ich, die Sterbenden, die Toten, und mit den gegenwärtigen die früheren Jahre, Bilanz, im bayrischen Süden, Mai und November 2023, für Franz Xaver Kroetz. Wie wollen wir sterben, wie leben? Entwurf einer »Antrhropologie in pragmatischer Absicht«.

Fester Einband mit Schutzumschlag, 367 Seiten

Rainald Goetz, »wrong«

»wrong« ist ein Band mit kleineren interventionistischen Texten, die in den letzten fünfzehn Jahren, der Zeit der Arbeit am Buch »Schlucht«, entstanden sind. »wrong«: Auftritt, Vortrag, Lehre, Interview, Kritik: alles falsch, alles immer wieder: wrong. Und doch ist es wichtig, daß man sich als Autor auch direkt, mit solchen Textaktionen, am öffentlichen Gespräch beteiligt, lebendig, wirr, flirrend, das Ich ungeschützt präsentiert, nicht nur in die finale Totengestalt des Werks hineinkonzentriert. So schreiben, wie man reden würde, wenn man dem Gegenüber schnell erklären will, was man zu Joachim Bessing denkt, zu Michel Houellebecq, zu Albert von Schirnding oder zum Rechtsstreit des Suhrkamp Verlags mit dem Investor Barlach. In den Interviews geht es um die eigenen Bücher, den Fotoband elfter september 2010, den Roman Johann Holtrop oder das Theaterstück Reich des Todes. In zwei Reden und zwei Aufsätzen – der Antrittsvorlesung »Leben und Schreiben«, der Rede »Büchnerpreis«, der Produktionspoetik »Spekulativer Realismus« und der Rezeptionspoetik »Absoluter Idealismus« – hat Rainald Goetz seine Autorschaft grundlegend zu bestimmen versucht, aber vom Gestus her auch hier inspiriert von der Direktheit der mitmenschlichen Begegnung und dem Darlegungsfuror in mündlicher Rede. Dadurch ist »wrong« ein helles Buch geworden. 

Broschur mit Schutzumschlag, 367 Seiten

Jakob Nolte, »Die Frau mit den vier Armen«

Inlineskates an den Füßen, Würgemale am Hals, Kopfhörer in den Ohren. Am Ufer der Ihme in #Hannover liegt die Leiche eines jungen Mannes. Ein Fall für die genauso brillante wie schroffe Rita Aitzinger und ihren Kollegen Ilia Schuster von der Mordkommission. Zwischen Oper, Bahnhofskneipe und Burgerladen geraten sie immer tiefer in ein Dickicht aus Verweisen: Popsongs, Datingapp Profile, mysteriöse Tattoos – sie sind der Schlüssel zur Lösung des Falls, davon ist Rita überzeugt. Oder ist sie in die Schlinge eines Psychokillers geraten? War Sebastian Tamm gar nicht das erste Opfer? Und was hat der schüchterne Streifenpolizist Gerd Lampe damit zu tun? Die Frau mit den vier Armen erzählt von traurigen Jungs, die das Glück suchen und den Tod finden. Abgründig, voller schräger Figuren und mit Witz zeigt Nolte ein Hannover, das es so noch nie gegeben hat, und erfindet den Niedersachsen Noir. Es geht um Polizeiarbeit, Gerechtigkeit und die Frage, ob man sich am Denken anderer schuldig machen kann.

Fester Einband, 235 Seiten

Fleur Jaeggy, »Ich bin der Bruder von XX«

Eine mondäne junge Frau wird von ihrem Mann in einem Käfig gehalten; eine Seherin schmeckt im 13. Jahrhundert die Vorhaut Christi auf ihrer Zunge; ein Waisenkind verbrennt den Aristokraten, der es aufgenommen hat, bei lebendigem Leibe; gequälte Geschwister werden in ein Schweizer Eliteinternat abgeschoben. Fleur Jaeggy erzählt von Wahnsinn, Verlust und Mord, vom Fluch, eine Familie zu haben, und von der durch nichts zu vertreibenden Nähe des Todes. Dabei erschafft sie surreale Bilder, die sich in die Seele rammen, Geschichten von kristalliner Schönheit, die von einem bösartigen Zauber beseelt scheinen, champagnerfarbene Welten, die vor stiller Gewalt brodeln. Fleur Jaeggy ist eine Poetin der Verzweiflung und eine Virtuosin des Schauers: Ihre jenseitigen Geschichten zu lesen, das ist, als würde man sich nackt und kopfüber in ein Gestrüpp aus schwarzen Rosensträuchern stürzen – am Ende kommt man blutüberströmt und geläutert wieder heraus. 

Fester Einband mit Schutzumschlag, 114 Seiten

Marianna Kijanowska, »Babyn Jar. Stimmen«

In #Babyn #Jar, einer Schlucht bei #Kiew, wurden Ende September 1941 mehr als 33.000 Kiewer Juden von den deutschen Einsatzgruppen, der #Wehrmacht und lokalen Helfern erschossen. Das Hier und Jetzt jener endlosen Tage verwandelt die ukrainische Lyrikerin Marianna Kijanowska in eine nicht mehr weichende Gegenwart. Die 67 Gedichte ihres Zyklus, die »Stimmen«, sind fiktive Selbstaussagen von Kiewer Bürgern, die durch die Straßen getrieben wurden, aber auch von anderen, die am Fenster standen oder von ferne die Schüsse hörten. Das Buch ist in vieler Hinsicht einzigartig und wird Anlass zu Diskussionen geben. Der wohl bedeutsamste Aspekt: Eine nicht jüdische Ukrainerin klagt und erinnert an die Kiewer Juden, deren Ermordung erst nach und nach den Platz in der Erinnerungskultur der heutigen Ukraine einnimmt. Ihr Gedichtzyklus ist ein Monument aus Stimmen – visionär und verfremdend zugleich.

Fester Einband mit Schutzumschlag, 155 Seiten

Cynthia Zarin, »Inverno«

»Inverno« ist die Geschichte einer Liebe, die sich über Jahrzehnte erstreckt. »Inverno« ist auch die Geschichte von Caroline, die in einem Schneesturm im Central Park steht und darauf wartet, dass ihr Handy klingelt; sie steht nur wenige Meter von der Stelle entfernt, an der sich Alistair dreißig Jahre zuvor als Junge in den Bäumen versteckte. Wird Alistair sie nun also anrufen? Und wie sie da steht und wartet, rauschen die Jahre an ihr vorbei – mal gerät Caroline in eine gefahrvolle Märchenwelt, mal strandet sie in einer Kindheit aus Kummer und harschen Worten, mal wandelt sie durch ihre frühen Erwachsenenjahre, voller Aufbruch und Sehnsucht nach Alistair. Flüchtig, das alles, und kaum zu greifen: Von Dauer scheinen einzig die vertrackten Verhandlungen der Herzen. Wie erschafft und zerstört die Liebe ein Leben? Cynthia Zarin hat einen einfallsreichen, wundersam berührenden und erschreckend wahren Roman geschrieben, über die lange und viel zu kurze Geschichte von Caroline und Alistair – darüber, wie Vergangenheit und Gegenwart sich schillernd ineinander auflösen. 

Fester Einband mit Schutzumschlag, 192 Seiten

Lisa Sandlin, »Der Auftrag der Zwillinge«

Beaumont, Texas, im Dezember 1973, während der #Watergate Affäre. Ein neuer Fall für Delpha Wade und Tom Phelan: Die Zwillingsschwestern Ruby und Emerald beauftragen Phelan Investigations damit, herauszufinden, wer sie langsam vermutlich mit Arsen vergiftet. Beide sind schon todkrank. Was die Sache kompliziert macht: Die Zwillinge sitzen in demselben Gefängnis, in dem auch Delpha einst eingesperrt war. Außerdem beginnt gerade die Privatisierung und Kommerzialisierung des Gefängniswesens in den USA. Delpha und Tom wittern unschöne Zusammenhänge. Dann ist da noch Charlie Benavidez, der sein Glück mit Shelly Petry gefunden hat. Leider ist Shellys Mutter eine beinharte Rassistin, die einen Mexikaner als Schwiegersohn niemals akzeptieren würde. Shelly ist plötzlich verschwunden, Charlie tief besorgt. Viel Arbeit also für Delpha und Tom, die sich endlich näherkommen … 

Klappenbroschur, 366 Seiten

Anthony Horowitz, »Mord stand nicht im Drehbuch«

»Tut mir leid, Hawthorne. Aber die Antwort ist nein«. Entschieden erklärt Anthony Horowitz die Zusammenarbeit mit Privatdetektiv Daniel Hawthorne für beendet. Er ist mit anderen Dingen beschäftigt, denn sein Theaterstück Mindgame soll in den nächsten Tagen uraufgeführt werden.Noch während der Premierenfeier macht die vernichtende Besprechung in der Sunday Times die Runde. Vor allem das Skript wird verrissen. Und am nächsten Morgen wird die Kritikerin tot aufgefunden, ermordet mit einem antiken Dolch, der dem Autor gehört und auf dem seine Fingerabdrücke verteilt sind. Er wird verhaftet, und in seiner Zelle wird ihm voller Verzweiflung klar, dass ihm jetzt nur noch einer helfen kann – Daniel Hawthorne. Aber wird der sich darauf einlassen, nach allem, was vorgefallen ist? 

Fester Einband mit Schutzumschlag, 327 Seiten

Malin Hedin, »Mittsommerlügen«

Mittsommer 1983 in Dalshyttan im ländlichen Schweden. Die kleine Dorfgemeinschaft feiert ausgelassen die kürzeste Nacht des Jahres, mit Tänzen um den Baum, Blumenkränzen, Essen und viel Alkohol. Am nächsten Tag ist die junge Mutter Maria verschwunden. Und taucht auch nicht mehr auf. Ihre kleine Tochter Terese bleibt erst mal bei der Großmutter, die gleich spürt, dass etwas nicht stimmt. Sie glaubt nicht daran, dass Maria ihre kleine Tochter ohne ein Wort zurückgelassen hätte. Wochenlang sucht sie im dichten Herbstwald wie im Wahn nach ihrer Tochter. Dort wird Maria schließlich gefunden – tot, an einem Abhang. Nach erfolglosen Ermittlungen kümmert sich bald niemand mehr um Marias Tod, und Terese wird in die Obhut einer Pflegefamilie in einer anderen Region Schwedens gegeben. Fünfzehn Jahre später kehrt Terese als junge Erwachsene zurück nach Dalshyttan. Und findet ein altes Tagebuch ihrer Mutter Maria, das neues Licht auf die Geheimnisse von damals wirft. 

Klappenbroschur, 412 Seiten

Emma Cowell, »Die Sommer mit ihm«

Der kleine griechische Küstenort #Methoni mit seinen leuchtenden Farben ist genau das, was Sophia jetzt braucht. Nach dem Tod ihrer Mutter und dem Ende einer langjährigen Beziehung lassen das idyllische Dorf und die warmherzigen Menschen sie aufatmen. Genau wie ihre Mutter früher, die Sommer für Sommer herkam, um zu malen. Doch Sophia ist nicht nur hier, um das türkisblaue Wasser der herrlichen Strände, die Olivenhaine und das lebensfrohe Treiben in den Tavernen zu genießen. Sie ist auf der Suche nach einem Gemälde ihrer Mutter, das hier entstanden, jedoch verschollen ist. Zusammen mit dem geheimnisvollen Theo und ihrer Vermieterin Christina findet sie erste Antworten. Doch mindestens genauso viele neue Fragen tun sich auf – nicht zuletzt: Birgt Methoni auch für sie eine Chance auf Glück und Liebe? Mit Die Sommer mit ihm erzählt Emma Cowell eine lebensbejahende, wunderbar romantische Geschichte, in der sie griechische Urlaubsatmosphäre und eine aufrichtige Suche nach Trost und Geborgenheit feinfühlig zusammenbringt.

Broschur, 399 Seiten

Hermann Hesse, »Liebesgedichte«

Das unerschöpfliche Spektrum der Liebe selten ist es in der Lyrik des 20. Jahrhunderts so vielstimmig und berückend besungen worden wie in den Gedichten Hermann Hesses. »Wenn Hesse von Frauen und #Eros berichtet, beginnt es zu duften und zu sprühen. Da streiten noch – wie Paul Valéry sagte – Sein und Nichtsein miteinander, und der Rang, den die Geliebte einnimmt, zeichnet zugleich den Liebenden aus. Geschwisterlichkeit waltet zwischen den Geschlechtern: »Alle würfeln ums Paradies mit der Aussicht, es für Minuten zurückzugewinnen«, Rudolf Hagelstange.

Broschur, 116 Seiten

Dagmar Herzog, »Eugenische Phantasmen«

Dieses Buch unternimmt den Versuch, eine Geistesgeschichte der geistigen Beeinträchtigung zu schreiben, indem es die Debatten über den Wert behinderten Lebens nachzeichnet, wie sie in den letzten 150 Jahren geführt wurden. Abgrund dieser Epoche war ein schier unvorstellbares Massenmordprojekt, das eine komplexe Vorgeschichte hat und eine erstaunlich lange Nachgeschichte.  

Fester Einband mit Schutzumschlag, 390 Seiten

Zygmunt Bauman, »Fragmente meines Lebens«

Das lange Leben von Zygmunt Bauman spiegelt die europäisch jüdische Geschichte des letzten Jahrhunderts. 1925 im polnischen Posen geboren, floh seine jüdische Familie 1939 in die Sowjetunion, wo er ein Internat besuchte und sein Studium begann. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er als sowjetischer Polit Offizier nach Polen zurück. Er wurde wegen »zionistischer Positionen« seines Vaters 1953 aus dem Dienst entlassen. 1954 wurde er Dozent, später Professor für Soziologie an der Universität Warschau. 1968 trat er aus Protest aus der kommunistischen Arbeiterpartei Polens aus und verlor seine Anstellung. Er emigrierte mit seiner Familie zunächst nach Israel, 1971 wurde er auf den Lehrstuhl für Soziologie an der Universität von Leeds, Großbritannien, berufen. Zygmunt Baumans Arbeiten zur Erforschung der Kultur der Moderne und vor allem dem Holocaust wurden weltberühmt und eröffneten neue Perspektive auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts, die Bauman selbst durchlebte. Sein Werk wurde mit dem Theodor W. Adorno Preis und dem Prinz von Asturien Preis ausgezeichnet. Zygmunt Bauman starb am 9. Januar 2017 in Leeds. Bis zuletzt arbeitete er an seiner Autobiographie, die Fragment blieb und auf eindringliche Weise Etappen seines Lebens und Wirkens beleuchtet. 

Fester Einband mit Schutzumschlag, 302 Seiten

Herausgeber Amir Eshel, Thomas Sparr, »Deutsche und Juden«

»Deutsche und Juden – ein ungelöstes Problem« hieß eine Diskussion, die im August 1966 im Rahmen des Jüdischen Weltkongresses in Brüssel stattfand. Fünf Männer ungefähr einer Generation, Deutsche und Juden, fragten, was beide Nationen verbindet und was sie trennt, berichteten von ihren Erfahrungen, Ängsten und Hoffnungen. 21 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Shoah, ein Jahr nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Israel kamen Historiker und Politiker zum ersten Mal öffentlich zusammen, um sich auszutauschen. Die Konfrontation blieb nicht aus, ungelöste historische Fragen kamen auf, die sich mit politischen Beschwichtigungen nicht aus der Welt schaffen ließen. Diese Debatte dauert bis heute an.Dieser Band dokumentiert die Beiträge, die damals in der edition suhrkamp erschienen, und ergänzt sie durch neue Beiträge, die das spannungsvolle Verhältnis zweier Nationen neu beleuchten und zeigen, was Deutsche und Juden verbindet, was sie trennt. 

Fester Einband mit Schutzumschlag, 138 Seiten

Maria Sibylla Lotter, »Schuld und Respekt«

Anders als Nietzsche dachte, ist die #Schuld nicht aus dem modernen Leben verschwunden, sondern erobert zunehmend den politischen Raum. Schuldbekenntnisse sind heute fester Bestandteil nationaler wie internationaler #Politik. Maria Sibylla Lotter hinterfragt die kulturelle Bedeutung der neuen Schuldpraxis und unterscheidet die politische Bedeutung von Schuldbekenntnissen von ihrer moralischen und rechtlichen. Wie Praktiken der Ausrede und der Rache dienen auch Schuldbekenntnisse der Wiederherstellung gestörter Respektsbeziehungen unter Gleichen. Aufgrund ihrer Anfälligkeit für moralistische Missverständnisse können sie aber auch eine destruktive Eigendynamik entwickeln.

Broschur, 191 Seiten

Enis Maci, Mazlum Nergiz, »Karl May«

Karl May – Kleinkrimineller, Hochstapler, Deutschlands erfolgreichster Schriftsteller. Millionen sind mit Winnetou und Old Shatterhand aufgewachsen. Enis Maci und Mazlum Nergiz nicht. In diesem Band gehen sie der Sache auf den Grund: Was hat es auf sich mit dem Lügen und dem Überleben? Was trennt den Fake von seinem Vorbild? Und wann steht sie endlich, die Autobahn vom wilden Kurdistan bis ins Land der Skipetaren? Mit dabei: ein Autor, der sich für den Helden seiner eigenen Romane hält. Gebirge, die in Sachsen liegen, aber Utah meinen. Und ein nichtabreißender Strom von Zerrbildern über das Fremde. Karl May zoomt rein in Landschaften, die schöner nicht sein könnten. Alles Show, alles wahr.

Broschur mit Schutzumschlag, 200 Seiten

Philip Manow, »Unter Beobachtung«

Seit wann und aus welcher Interessenlage heraus ist der Begriff der liberalen #Demokratie eigentlich politisch sinnfällig geworden? Und wie hängen unsere analytischen Konzepte mit den institutionellen Kontexten sowie mit den Konflikten zusammen, die sie bloß zu beschreiben vorgeben? Philip Manow skizziert eine mit der jüngsten Entwicklung der politischen Institutionen sowie der dadurch ausgelösten Krise systematisch verwobene Begriffsgeschichte unserer demokratischen Gegenwart. Dabei deutet der Politikwissenschaftler die derzeitige Krise als Konsequenz der Epochenschwelle von 1989/90. Generell zeigt sich: Unsere Ontologien sind immer historisch und deswegen auch immer politisch. Dies gilt im Besonderen, wenn es sich um Ontologien des Politischen handelt.

Broschur, 252 Seiten

Nicolas Mahler, »Mein Therapeut ist ein Psycho«

Gegen Zwangsvorstellungen, Irrsinn, Albträume, Bindungsangst kann eventuell Chaostherapie, Lichttherapie, Glückstherapie und Aromatherapie helfen. Und wenn das alles versagt? Dann gibt es nur noch eins: Cartoons von Nicolas Mahler! Die sind garantiert billiger und einfacher in der Anwendung. Ein Versuch lohnt sich.

Fester Einband, 112 Seiten

Anka Muhlstein, »Camille Pissarro oder Von der Kühnheit zu malen«

Seine Werke schmücken die großen Museen weltweit: der Maler Camille Pissarro (1830 1903) war einer der Begründer der seinerzeit revolutionären französischen Malschule, die sich gegen die Sehkonventionen der akademisch realistischen Malerei wandte. Er war eng befreundet mit Monet und Renoir, Mary Cassatt und Berthe Morisot, Unterstützer von Cézanne, Gauguin und van Gogh und wurde als der Älteste der Gruppe von seinen Freunden liebevoll »Vater des Impressionismus« genannt. Und doch fühlte er sich zeitlebens auch als Außenseiter in der Künstlerszene. Auf einer Antilleninsel in eine jüdische Kaufmannsfamilie geboren, prädestinierte den jungen Mann nichts dazu, Maler zu werden. Die Kunstkennerin und Historikerin Anka Muhlstein zeichnet ein facettenreiches, intimes Porträt dieses unabhängigen Geistes und großen Malers. Pissarros berühmte Stadtbilder von Paris, seine Bilder der Landschaft um den Ort Pontoise bei Paris, wo er mit seiner Familie lebte, seine neuartigen Porträts von Frauen und Männern bei der Arbeit auf dem Feld: all das erscheint mit Kenntnis von Pissarros Lebensweg und unermüdlichem Kampf für die Anerkennung seiner Kunstauffassung in neuem Licht. Dabei stützt sich die Biografin unter anderem auf Pissarros umfangreiche, sehr persönliche Briefwechsel mit Malerkollegen und mit seinen Söhnen, die ebenfalls Maler wurden. So wurde der Vater des Impressionismus auch zum Patriarchen einer Künstlerfamilie.  

Fester Einband mit Schutzumschlag, 301 Seiten

Kirsti Kristoffersen, »Celebrity Gossip«

Karoline ist die Freundin eines Popstars – Mathias ist jetzt als Sänger total berühmt, seine Fans lieben ihn. Karoline ist bei Konzerten, Interviews und Autogrammstunden immer dabei. Aber ihre Beziehung ist überhaupt nicht mehr wie damals im Sommer. Karoline fragt sich immer öfter, ob der Erfolg ihn verändert. Und irgendwann passiert es: Während eines TV Interviews wird Mathias gefragt, ob er eine Freundin hat. Und er sagt: Nein. Empfohlen ab 11 Jahren 

Klappenbroschur, 224 Seiten

Angela Steidele erhält Ricarda Huch Poetikdozentur 2024 

Steidele wird im Sommersemester 2024 Ricarda Huch Poetikdozentin an der TU Braunschweig.

Gertrud Leutenegger erhält den Kunstpreis der Stadt Zürich 2024

Leutenegger erhält den Kunstpreis für ihr literarisches #Œuvre.

Jens Beckert für den Deutschen Sachbuchpreis 2024 nominiert

Jens Beckert ist mit »Verkaufte Zukunft« für den Deutschen Sachbuchpreis 2024 nominiert.

Sirka Elspaß erhält den Orphil Debütpreis 2024

Elspaß erhält den Orphil Debütpreis für ihr lyrisches Erstlingswerk »ich föhne mir meine wimpern«.

Eva Müller für Max und Moritz Preis 2024 nominiert 

Müller ist mit der Graphic Novel »Scheiblettenkind« für den Max und Moritz Preis nominiert.

Deniz Utlu erhält Sonderpreis des europäischen Literaturpreises 2024

Deniz Utlu ist für seinen Roman »Vaters Meer« mit einem Sonderpreis des europäischen Literaturpreises 2024 ausgezeichnet worden.

Dana Vowinckel auf der Shortlist für den Literaturpreis »Text & Sprache« 2024

Dana Vowinckel steht mit ihrem Roman »Gewässer im Ziplock« auf der »Text & Sprache« Shortlist 2024.

Schindel, Stepanova, Kunst und Šalamun sind Lyrik Empfehlungen 2024

10 Lyrikexperten wählen jährlich je einen deutschsprachigen und einen ins Deutsche übersetzten Gedichtband aus.

Joanna Bator erhält den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur 2024

Bator erhält den Preis für ihr literarisches Gesamtwerk.

Andreas Pflüger erhält den Stuttgarter Krimipreis 2024

Andreas Pflüger wird für seinen Thriller »Wie Sterben geht« ausgezeichnet.

Horst Mager und Isabelle Van Groeningen

Buchpräsentation: Horst Mager und Isabelle Van Groeningen präsentierten ihre Bücher »Einfach gärtnern!« und »Die sieben Jahreszeiten«.

Samstag, 4. Mai 2024, 11 Uhr, Königliche Gartenakademie, Berlin 

Volker Braun, Lesung

Volker Brauns Werktage: Hörspielpremiere mit Überraschungsgästen anlässlich des 85. Geburtstags des Autors.

Montag, 6. Mai 2024, 20 Uhr, Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz Roter Salon, Berlin, im Rahmen der Reihe »Parole Text:Buch«, eine Veranstaltung der Volksbühne in Kooperation mit dem #Suhrkamp Verlag und dem #MDR

Barbara von Bechtolsheim, Buchpräsentation

Barbara von Bechtolsheim präsentiert ihr Buch »Hannah Arendt und Heinrich Blücher, Biografie eines Paares«

Mittwoch, 8. Mai 2024, 18 Uhr, John F. Kennedy Institut für Nordamerikastudien, Berlin 

Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser, Preisverleihung

Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser erhalten den Preis »Das Politische Buch« der Friedrich Ebert Stiftung für »Triggerpunkte«.

Dienstag, 14. Mai 2024, 17 Uhr, Friedrich Ebert Stiftung Haus 1, Berlin

Stefanie Lohaus, Buchpräsentation

Stefanie Lohaus präsentiert »Stärker als Wut«.

Dienstag, 14. Mai 2024, 19 Uhr, Inselgalerie, Berlin, Moderation Yezenia Léon Mezu

Andreas Pflüger, Lesung

Andreas Pflüger liest aus seinem Buch »Wie Sterben geht«.

Donnerstag, 16. Mai 2024, 18.30 Uhr, Zentrum am Zoo Berliner Stadtmission, Berlin

Boris von Brauchitsch, Buchpräsentation 

Boris von Brauchitsch präsentiert »Caspar David Friedrich, eine Biografie«.

Mittwoch, 22. Mai 2024, 19 Uhr, Kirche St. Peter und Paul, Berlin, eine Veranstaltung des Freundeskreis Nikolskoe

Deniz Ohde, Lesung

Deniz Ohde liest aus ihrem neuen Buch »Ich stelle mich schlafend«.

Donnerstag, 23. Mai 2024, 20 Uhr, Buchhandlung »She said«, Berlin

Ilija Matusko, Lesung

Im Rahmen eines »Kulturabends« zum Thema »Lebensrealitäten, die oft im Schatten liegen«, Ilija Matusko liest aus »Verdunstung in der Randzone«, David Olivier liest aus »Von der namenlosen Menge«.

Samstag, 25. Mai 2024, 19 Uhr, Dussmann das »KulturKaufhaus«, »KulturBühne«, Berlin, Moderation Leonard Schulz

Salenti

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