Lutzers Lektion: Reich trifft Schön bei Hagedorn Eröffnung
Dr. Birgit Lutzer, Steinhagen, 14. April 2024
#Hagedorn feierte am 11. April 2024 medienwirksam die Einweihung des neuen »#Schüttflix« Towers. Dabei gaben sich Reiche, Schöne und Polit Prominenz die Hände.
Inszenierung zweifelhafter Werte
So jubelte #NRW Bauministerin Ina Scharrenbach in ihrer Eröffnungsrede, der Tower aus #Stahl und #Beton sei ein Symbol für den Wandel, den die Stadt Gütersloh durchlebt habe und durchleben werde. Welch prophetische Kraft liegt in diesen Worten. Wollen wir noch mehr Stahl und Beton in unseren Städten und Gemeinden?
Menschen, die sich gegen die geplante und zum Teil gebaute SL Riding Ranch der Unternehmerin Barbara Hagedorn gestellt haben, dürfte es bei diesen Worten kalt den Rücken herunterlaufen. Auch bei denjenigen, die für die alte Sumpfeiche auf dem Hagedorn Gelände gekämpft haben, löst der Bericht ungute Gedanken und Gefühle aus. Welche Werte werden da öffentlich zelebriert?
Hagedorn predigt Wasser und trinkt #Schampus
Auf der Hagedorn Firmenwebsite heißt es: »Auch über unser Kerngeschäft hinaus engagieren wir uns ökologisch, sozial und regional und übernehmen Verantwortung für die nächsten Generationen.« Solche gut klingenden Lippenbekenntnisse sind reine Imagepolitur. Worte und Handeln weichen voneinander ab.
Das Präsentieren von Macht, Reichtum und Luxus im Angesicht von Vorwürfen, den Umweltschutz mit Füßen zu treten, wirkt wie Hohn und Spott nach dem Motto: »Protestiert ihr nur gegen das, was wir tun. Wir können machen, was wir wollen und haben dabei die Rückendeckung der Politik.« Und die hat das Unternehmen Hagedorn in der Tat, wie wir an der Diskussion und finalen Ratsentscheidung zum alten Baum auf dem Betriebsgelände sehen können.
Gewerbesteuer vor Umwelterhalt
Beim Stichwort »Gewerbesteuer« gehen fast alle Kommunalpolitiker in die Knie vor unternehmerischen Expansionsplänen. Neue Arbeitsplätze müssen her um jeden Preis. Denn das füllt die Kasse und zeigt, wie erfolgreich im Ort regiert und entschieden wird. Und das gilt weit über #Gütersloh und den Kreis hinaus. Schade für uns und für nachfolgende Generationen.