Wirtschaftsstandort Deutschland ist in Gefahr
- »Business Destination Germany 2024«: für jeden zweiten CFO andere Länder wachstumsstärker
München, PTE, 12. März 2024
Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland ist laut der neuen Studie »Business Destination Germany 2024« des Wirtschaftsprüfers KPMG in Gefahr. Befragt worden sind 350 CFOs der größten deutschen Töchter internationaler Konzerne aus den wichtigsten Investorenländern.
»Aktuell schätzt fast jeder zweite internationale CFO andere Länder und Regionen als wachstumsstärker ein. Neue Investitionen in den kommenden fünf Jahren werden sie prioritär dort tätigen«, so KPMG Bereichsvorstand Andreas Glunz.
Abrutschen ins Mittelfeld
Deutschland als die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt rutscht der Erhebung zufolge im EU Vergleich ins Mittelfeld ab. So weist der KPMG Standort Index, in den 23 Standortfaktoren einfließen, nur noch einen Wert von 1,2 auf der Skala von 10 (Spitze im EU Vergleich) bis minus 10 (Schlusslicht im EU Vergleich) auf. Dies entspricht einer Halbierung gegenüber dem Wert der Studie aus 2021 (2,4). 2017 lag der Wert noch bei 3,1.
Die Nennungen Deutschlands als Spitzenreiter oder Top 5 EU Land haben bei vielen individuellen Standortfaktoren im Vergleich mit dem Standort Index 2021 stark abgenommen: politische Stabilität (minus 22 Prozentpunkte), Arbeitsproduktivität (minus 17 Prozentpunkte) und logistische/physische Infrastruktur (minus16 Prozentpunkte); Forschungslandschaft (minus 13 Prozentpunkte) sowie Innovationsfreundliches Umfeld (minus acht Prozentpunkte) ebenso.
Hemmschuh #Digitalisierung
Am schlechtesten schneidet Deutschland bei der Digitalisierung der Verwaltung (minus 4,1) und digitaler Infrastruktur (minus 2,0) sowie Betroffenheit vom demografischen Wandel (minus 1,2) ab. Größte Investitionshemmnisse sind mangelnder Digitalisierungsgrad der öffentlichen Verwaltung (minus 4,1). Jeder 4. internationale CFO nennt Deutschland als Schlusslicht. 36 Prozent sehen die Bundesrepublik unter den fünf schwächsten Ländern im EU Vergleich.
Ähnlich negativ wird die digitale Infrastruktur (minus 2,0) bewertet. Lediglich elf Prozent der internationalen Investoren in Deutschland sehen diese noch unter den Top 5 in der EU. Im Gegensatz dazu stufen neun Prozent sie als die schlechteste in der gesamten EU ein.