#Lutzers #Lektionen: Radikale, Schwurbler und Hetzer – warum Diskutieren so wichtig ist
Steinhagen, 15. Januar 2024
In #Online #Netzwerken kursieren Hassmeldungen und Hetzmeldungen gegen die Ampel und einzelne Politiker. Lohnt es sich, mit den Versendern solcher Posts zu diskutieren? Es ist sogar enorm wichtig.
Kotzposts und Pissposts gegen Andersdenkende
Auch in #Facebookgruppen aus dem Kreis Gütersloh finden sich solche Posts. Viele enthalten eine Aufforderung, sie unbedingt zu teilen. So ist zusammen mit einem Kotz Smiley zu lesen: »Wenn auch du die ›Grünen‹ hasst, teile diesen Post.« Oder »Jetzt reicht‘s – wir knipsen die Ampel aus! Teile dies und komm mit zum Bauernprotest!« Das ist noch nett im Vergleich zu einer anderen Fotomontage: Ein Portraitbild von Robert #Habeck ist in ein #Pissoir gestellt. Unterzeile: »So geht garantiert nichts mehr daneben.«
Auf die Netzwerkbetreiber zu hoffen, ist müßig
Als #Demokratin sträuben sich mir die Nackenhaare. Gerade das letzte Beispiel ist menschenverachtend. Ich habe den Post an #Facebook gemeldet, doch das Team sah keinen Anlass zur Löschung. Was also tun?
Schwurbler und Hetzer bleiben bei ihrer Meinung
Klar ist, dass Sachargumente an fanatischen #Hetzern und #Schwurblern vorbeigehen. Sie sind zutiefst der Überzeugung, das Richtige zu tun. Sie bleiben bei ihrem Hass und ihren Feindbildern. Dahinter steht oft das Gefühl, dass ihnen in ihrem miesen Leben großes Unrecht geschehen ist und dass allein andere daran schuld sind. Nämlich die, gegen die sie gerade hetzen. Doch ihre Posts werden aufgegriffen, geteilt und gehen viral.
Auf Stimmenfang für politischen #Machtgewinn
Wenn ich eine Hetzmeldung oder einen richtig dummen Post sehe, frage ich zum Beispiel nach #Quellen und #Hintergründen für Behauptungen. Und ich argumentiere sachlich dagegen. Das tue ich allein deshalb, weil solche Diskussionen von vielen anderen gelesen werden. Unter denen sind vielleicht Leute, die ich erreiche. Für diese Chance lohnt der Zeiteinsatz und Energieeinsatz. Denn extreme Gruppierungen mit Umsturzplänen und Deportationsplänen gehen mit solchen Posts im Netz auf Stimmenfang. Und es steht viel für uns auf dem #Spiel.
Dr. Birgit Lutzer, Hochschuldozentin, Amselstraße 2, 33803 Steinhagen