#Rolls #Royce: #Kernkraftwerk für Mond und Mars
- Mikroreaktoren setzen auf spezielle kugelförmige Brennelemente aus Kohlenstoff und Gas
London, PTE, 12. Dezember 2023
Auf die Sonne als einzige Energiequelle auf dem Mond will sich die britische Raumfahrt nicht verlassen. Sie setzt auf Kernenergie. Rolls Royce, vor allem bekannt als Hersteller von Flugzeugmotoren, hat nun das Modell eines kleinen Kernkraftwerks vorgestellt, das auf dem #Mond oder gar auf dem #Mars Wärme und elektrische Energie für Menschen liefern kann, die sich länger auf dem einen oder anderen Himmelskörper aufhalten.
Tennisballgroße Kugeln Uran
Die britischen Ingenieure greifen auf einen Reaktortypen zurück, der in den 1960er Jahren an der damaligen Kernforschungsanlage Jülich entwickelt worden ist. Im sogenannten Kugelhaufenreaktor befand sich der Brennstoff Uran fein verteilt in tennisballgroßen Kugeln aus Kohlenstoff. Jeder Brennstoffpartikel hatte eine Hülle aus einem keramischen Material. Durch Atomkernspaltung erhitzten sich die Kugeln. Die so produzierte Hochtemperaturwärme transportierte das #Edelgas #Helium ab und gab sie an einen Wärmetauscher ab. Dieser produzierte Dampf für einen #Turbogenerator, der Strom erzeugte.
Die britischen Ingenieure setzen ebenfalls auf kugelförmige Brennelemente aus Kohlenstoff und Gas zum Abtransport der Wärme. Die Leistung des Mikroreaktors ist noch nicht festgelegt. Sie könnte bei wenigen Megawatt liegen. Zum Vergleich: Die größten Kernkraftwerksblöcke liegen heute bei mehr als 1.500 #Megawatt. Anfang der 2030er Jahre soll nach den Vorstellungen von Rolls Royce ein solcher Reaktor auf den Mond geschickt werden.
Kleine Reaktoren für die Erde
Rolls Royce widmet sich bereits seit Längerem der Entwicklung von Reaktoren, die mit 470 Megawatt zwar erheblich kleiner sind als jene, die heute gebaut werden, und weitaus größer als der Mondreaktor. Eine Gemeinsamkeit haben die beiden Modelle von Rolls Royce dennoch: Sie sollen in einer Fabrik fertiggestellt werden und dann zum irdischen Ziel oder zu Mond und Mars geschickt werden. Die Entwickler versprechen sich von dieser Strategie erhebliche Einsparungen, weil Konstruktionsrisiken an Baustellen entfallen.