#Brands #Spiele #Check: »Der Brand – ein Dorf und seine Geheimnisse« von Magnificum

Rietberg, 18. November 2023

Wieder einmal schickt uns #Magnificum in ein #Abenteuer, wobei es sich auch diesmal wieder um ein Verbrechen in geschlossener Gesellschaft handelt. Magnificum, soviel kann ich vielleicht am Anfang schon sagen, wusste bisher schon durch einige Kriminalfälle zu begeistern und knüpft mit »Der Brand – ein Dorf und seine Geheimnisse« nahtlos daran an.

Nachdem man sich mit »Das Sommercamp – die Suche nach der verlorenen #Fahne« erfolgreich in einem anderen Genre versucht hat, kehrt man nun also zu den Kriminalfällen zurück.

Diesmal führt uns der Weg in die 15 Seelen Gemeinde Sehlnau, wo ein Brand in die scheinbar harmonische Dorfidylle ins Wanken bringt. Mit Vincent Carro nimmt ein alter Bekannter Kontakt zu uns auf. Wie immer hat er die Vorarbeit in diesem Fall geleistet, so dass es – aus seiner Sicht – nur noch ein Kinderspiel ist, den Fall zu lösen. Doch so einfach, wie Vincent sich das vorstellte, wurde es dann nicht.

Denn schnell wird klar, dass es sich um #Brandstiftung handelt und die Dorfidylle in Sehlnau mehr als trügerisch ist.

Und da ist es wieder: das Setting des Verbrechens in geschlossener Gesellschaft. Es ist ein Markenzeichen der Fälle von Magnificum und das macht der Verlag wirklich sensationell gut. Auch hier wird in alter Manier der Miss Marple oder Hercule Poirot Filme ein Szenario präsentiert, in dem jeder der Beteiligten auf den ersten Blick ein Motiv hat, keiner über ein Alibi verfügt und grundsätzlich jeder jedem misstraut.

Und allein schon bei der Präsentation dieses Settings der beklemmenden Dorfidylle, hatte mich das Spiel zum ersten Mal in seinen Bann gezogen.

Bevor es aber losgeht, nehmen wir anhand der Anweisungen von Vincent Carro Kontakt zu seiner Assistentin Kim auf. Sie ist es, die wir im Dorf rumschicken können, um Verdächtige zu den Sachverhalten zu befragen. Die Rolle der Kim wird über Chatbot ausgefüllt. Und das funktioniert wirklich großartig, so dass Kim an diesem Abend tatsächlich das fünfte Mitglied unseres Ermittler Teams wird.

Wie man es von Ermittlerspielen diese Art kennt, gilt dann zunächst einmal der Umschlag mit den Beweismitteln zu öffnen. Und jedes Mal ist es eine Mischung aus Vorfreude und Überforderung, wenn man zunächst einmal alle Beweismittel auf dem Tisch ausbreitet.

Empfehlenswert ist hier, vorab das eine oder andere Beweismittel, das im Laufe der Zeit gegebenenfalls beschriftet werden könnte, zu kopieren, damit man später dieses Spiel auch noch an Freunde weitergeben kann.

Vorab haben wir eine Schriftführerin bestimmt, die die Ermittlungsfortschritte notiert. Denn unsere Ermittlungsarbeit geht weit über die Frage hinaus, wer das Feuer gelegt hat und was das Motiv zu dieser Tat war. Vielmehr geht es auch um die Frage, wer denn wohl das Feuer vor Ort gelöscht hat und warum sich diese Person nicht zu erkennen gegeben hat.

Zudem stellt sich die Frage nach der Quelle der voyeuristischen Fotos die auch Bestandteil der Beweismittel sind.

Und so gilt es zunächst einmal Struktur in die #Beweismittel zu bringen. Lagepläne gehören ebenso dazu wie Funkzellen Auswertungen, Zeitungsartikel, die angesprochenen #Fotos und einiges mehr.

Ein besonderes Augenmerk gilt bei den Ermittlungsarbeiten jedoch dem Müll der Einwohner und das ist schon eine außergewöhnliche und herausfordernde Aufgabe. Aber nicht nur hier zeigt sich auch wieder einmal die Stärke von Magnificum. Die Autoren schaffen es, das Beweismaterial sehr detailverliebt zur Verfügung zu stellen, ohne aber die Ermittler unnötig ins Leere laufen zu lassen oder gar zu überfrachten. Alles macht Sinn, ein Rad greift ins nächste, wenn man dann erstmal auf der richtigen Spur ist.

Dabei führt auch immer eine gute Teamkommunikation zum Erfolg. Was lässt sich aus den sozialen Netzwerken ableiten? Welche Informationen geben diverse Kassenbons preis? Und wie passt das am Ende zusammen, so dass wir die 4 Antworten finden.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen dreht sich immer wieder alles um Christine Habegger, die als einzige – zumindest offiziell – so gar nicht in diese Dorfgemeinschaft passen mag und deren Haus dann eben auch Opfer der Brandstiftung wurde. Auch wenn nur ein geringer Sachschaden entstand, so macht uns als Ermittlerteam natürlich hellhörig, dass Frau Habegger im Vorfeld schon längere Zeit bedroht wurde.

Und hier haben wir ein weiteres Plus dieses Falls. Die #Dorfbewohner sind echte Charakterköpfe, so dass man sich tatsächlich in die Dorfgemeinschaft, die diesen Namen eigentlich nicht verdient, hineinversetzen kann.

Als Fazit kann man klar sagen, dass Magnificum wieder ein spannender und unterhaltsamer Fall gelungen ist. Die Gewichtung zwischen Recherche am Tisch mit dem Beweismittel und der Recherche #online bei der Auswertung von Videos und den Besuch verschiedener Webseiten ist gut gelungen. Und auch die Ermittler, die bisher alle Magnificum Fälle gespielt haben, werden auch hier wieder überrascht und schnell in den Dorfmief von Sehlnau reingezogen

Da wo es mal hakte, stand uns immer wieder die Hilfefunktion zur Verfügung. Aber man entwickelt dann schon den Ehrgeiz, es womöglich völlig ohne Hilfe zu schaffen. Und man sollte sich tatsächlich auch die Zeit nehmen ruhig mal etwas länger zu überlegen, um sich nicht nur eine schöne Stunde, sondern einen richtig schönen Abend zu machen. Unser vierköpfiges Ermittlerteam hatte diesen Fall dann auch souverän gelöst und die Spielzeit kam uns wirklich sehr angenehm vor, weil eben auch immer wieder eine hohe Teamkommunikation am Tisch vorherrscht. Es spricht auf jeden Fall immer für ein Spiel, wenn am Ende niemand im Blick hatte, wie lange wir für die Lösung gebraucht hatten.

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Foto: Hartmut Brand, #ERNC, Brands Spiele Check, Brands Kultur Check, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen

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