#NGG: allein 38.000 Gastro Ãœberstunden – auch wegen fehlender Fachkräfte, der »Fleiß Pegel« des Jahres für den Kreis Gütersloh, 4,5 Millionen Ãœberstunden – 2,5 Millionen für »umsonst«
Bielefeld, 2. November 2023
Es ist der »Fleiß Pegel« vom Kreis Gütersloh: Rund 4,48 Millionen Ãœberstunden haben die Menschen im Kreis #Gütersloh im vergangenen Jahr am Arbeitsplatz zusätzlich geleistet. Davon 2,45 Millionen Arbeitsstunden zum #Nulltarif – ohne Bezahlung. Das geht aus dem »Ãœberstunden Monitor« vom #Pestel #Institut hervor. Die Wissenschaftler haben dabei die »Plus Stunden im Job« im Auftrag der #Gewerkschaft #Nahrung #Genuss #Gaststätten (NGG) untersucht.
Ein pikantes Ergebnis aus dem »Ãœberstunden Monitor«: »Alle Beschäftigten zusammengenommen haben den Unternehmen im Kreis Gütersloh durch unbezahlte Mehrarbeit rund 35,32 Millionen Euro quasi ›geschenkt‹. Und das ist schon äußerst sparsam – nämlich nur auf Mindestlohn Basis – gerechnet«, sagt Thorsten Kleile von der #NGG #Ostwestfalen #Lippe. Außerdem sei der Ãœberstundenberg auch ein Gradmesser für den »massiven Fachkräftemangel«
»Allein in #Hotels, #Restaurants und #Gaststätten leisteten die Beschäftigten im vergangenen Jahr im Kreis Gütersloh rund 38.000 Ãœberstunden. 16.000 davon ohne Bezahlung – quasi für umsonst«, so das Pestel Institut. Die Wissenschaftler haben bei ihrer Untersuchung aktuelle Mikrozensusdaten ausgewertet. Basis der Ãœberstundenberechnung ist die Ãœbertragung von Branchen Durchschnittswerten auf die Beschäftigungsstruktur vom Kreis Gütersloh.
Mit Blick auf die Ãœberstunden warnt die NGG Ostwestfalen Lippe: Hotellerie und #Gastronomie könnten nicht dauerhaft auf die »Goodwill Ãœberstunden« ihrer Beschäftigten bauen. »Es wird höchste Zeit, das Fachkräfte Loch zu stopfen, das die #Corona #Pandemie noch vergrößert hat. Das klappt allerdings nur, wenn Hotels und Restaurants bereit sind, attraktive Löhne zu bezahlen«, sagt Thorsten Kleile. Konkret peilt er dabei für die Zukunft einen »Gastro Start Lohn« von 3.000 Euro brutto pro Monat für alle an, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit Job weiterarbeiten. Nur dann werde es gelingen, junge Menschen für eine Ausbildung im Hotel oder Restaurant zu gewinnen und Gastro Beschäftigte nach ihrer Ausbildung in der Branche zu halten.
Das Gastgewerbe erlebe gerade einen regelrechten »Fachkräfte Schwund und #Mini #Job Schub«. Ob in der Küche, im Service, an der Hotelrezeption oder an der Bar: »Die Branche versucht, fehlende Fachkräfte immer häufiger durch angelernte Beschäftigte zu ersetzen«, berichtet der Geschäftsführer der NGG Ostwestfalen Lippe. Mittlerweile seien 66 Prozent der Gastro Beschäftigten im Kreis Gütersloh Mini Jobber.Â
Der Fachkräfte Mangel und eine faire Bezahlung in der Gastronomie, im Lebensmittelhandwerk und in der Ernährungsindustrie werden auch ein Schwerpunktthema auf dem Gewerkschaftstag der NGG Mitte November in Bremen sein, zu dem auch Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet wird.
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