14 Tage intensives #Theater – #Festival – #Erleben auf hohem Niveau in Rumänien
»Theater als Sicherheitszone« lautete der Slogan des spätsommerlichen Piatra Neamt Theaterfestivals 2023 in Rumänien. Kuratorin Gianina Carbunariu erdachte diesen Slogan als #Synonym für einen Raum, um Überlebensstrategien, Krisenbewältigung und Ideen zur Gestaltung einer sinnvollen Zukunft zu entwickeln.
»Die Sicherheitszone ist nicht zu verwechseln mit einer Komfortzone. Wenn die Sicherheitszone verschwindet, muss sie neu erfunden werden«" lautete ihr Statement, denn sie biete einen Rahmen für kritisches Denken und gemeinsames Verstehen und diene als Garant für die Achtung humanistischer Werte, für Solidarität, ehrlichem und echten Dialog, so die Kuratorin weiter.
»Hier sollen Akteure wie Publikum gemeinsam Inspiration, Großzügigkeit, Ironie, Verletzlichkeit, Unterschiedlichkeit, Mut, Empathie, ästhetische Risikobereitschaft und den Austausch von Ideen wahrnehmen können […] wir feiern das Leben und vertrauen darauf, dass die Menschheit in ihrer Konfrontation mit dem Absurden oder mit der Ungerechtigkeit siegen wird.« Gianina Carbunariu, eine der wenigen Autoren und zugleich Regisseurin ihrer Stücke, schaffte den Sprung und die Anerkennung ausgehend von Rumänien auch nachhaltig im Ausland.
Die 34. Ausgabe des Theaterfestivals Piatra Neamt bot mit 26 rumänischen Vorstellungen dem lokalen Publikum, den Besuchern aus Rumänien und dem Ausland Produktionen an, die relevante Themen und drängende Fragen der heutigen Gesellschaft zur Diskussion stellten und von Autoren mit einer persönlichen, eindrucksvollen und provokativen künstlerischen Sprache geschaffen wurden.
Die internationale Sektion »Something to Declare« präsentierte sechs Produktionen von DramatikerInnen aus der Tschechischen Republik, Bulgarien/Deutschland, der #Ukraine/Deutschland, Slowenien, dem Kosovo und Belgien, deren Werke im europäischen Raum, auf Festivals und auf Tourneen bereits erfolgreich zirkulierten. 5 der AutorInnen stammten aus osteuropäischen Ländern, die mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind: Migration, prekäre Arbeitsverhältnisse, schwierige wirtschaftliche, soziale und politische Situationen – im Fall der Ukraine sogar dramatische.
3 Produktionen aus der ausgehenden Spielzeit steuerte das Theater von Piatra Neamt bei: Apokalypse der Hausfrauen (unter der Regie von Nicoleta Esinencu, einer Schriftstellerin und Regisseurin aus der Republik Moldau), Die Nashörner von Eugen #Ionesco (unter der Regie von Radu Iacoban) und die Premiere von here. melancholy (in der Regie von Irina Moscu nach einem Text von Daniel Chirila).
Letzteres war die erste Produktion im Rahmen des Projekts »Unlock the City!«, durch das Programm Kreatives Europa 2021 bis 2027 finanziert und von einem internationalen Netzwerk von Theatern, Akademien und Universitäten entwickelt. Einen Kontext für die Reflexion über die Art und Weise galt und gilt es dabei zu schaffen, wie die darstellenden Künste in Verbindung mit wissenschaftlicher Forschung zu einem Überdenken der Städtelandschaft nach einer Pandemie beitragen können. Workshops und thematische Kurse sollen nun zu 12 Theaterproduktionen (in Rumänien, Italien, Spanien und Belgien) durch zehn europäische Künstler führen. Die vom Theater der Jugend produzierten Stücke werden von Irina Moscu, Bogdan Zamfir und Daniel Chirila verfasst.
Buchvorstellungen und Kulturmagazine, Konzerte, Dokumentarfilme und Spielfilme, Installationen und Ausstellungen rumänischer bildender Künstler standen ebenfalls zur Auswahl.
Erneut war die ansonsten eher abgelegene Stadt Piatra Neamt nationaler und internationaler Treffpunkt, künstlerische Territorien und Orte der #Reflexion in der »Sicherheitszone« zu erkunden. Das Festival entwickelte sich dank dem starken Engagement von Kuratorin Carbunariu, auch Chefin des Theaters, besonders in den vergangenen 5 Jahren zu einem attraktiven nationalen und internationalen #Dreh und #Angelpunkt für qualifiziertes Theatergeschehen in Rumänien.
Alle Vorstellungen des Festivals hier aufzuführen, würde den Rahmen sprengen, einzelne hervorzuheben wäre ungerecht, da sich die meisten auf ähnlich ausgezeichnetem Level befanden. Es mag den Interessierten jedoch geraten sein, den Internetauftritt des Festivals nachzuverfolgen, mehr …