Tagesgeldzinsen: Jede dritte Bank enttäuscht

  • Drittel zahlt gar keine oder allenfalls Niedrigzinsen in Höhe von maximal einem Viertelprozent

Heidelberg, PTE, 14. Septmber 2023

Die Abkehr der #Nullzins #Politik der #EZB kommt bei den Verbrauchern nicht an. Laut einer Analyse des Vergleichsportals VerivoxExternal Link liegen die Tagesgeldzinsen bei vielen Banken und Sparkassen nach wie vor lediglich knapp über der Nulllinie. Ein Drittel aller Institute zahlt zudem gar keine oder allenfalls Niedrigzinsen in Höhe von maximal einem Viertelprozent.

Anhebung in Trippelschritten

In den vergangenen Wochen haben Banken und Sparkassen #Zinsen auf dem Tagesgeldkonto eingeführt. Aktuell bieten nur noch 84 von 738 ausgewerteten Geldhäusern keine Verzinsung. Das entspricht einem Anteil von elf Prozent. Zum Vergleich: Kurz vor dem letzten Notenbanktermin hatte Verivox noch bei 141 Kreditinstituten Nullzinsen ermittelt, was damals einem Anteil von 19 Prozent entsprach.

Vor allem bei regionalen Kreditinstituten müssen sich Kunden noch immer häufig in Verzicht üben: 33 Prozent (101 Institute) der insgesamt 309 Sparkassen in der VerivoxExternal Link Auswertung zahlen nicht mehr als 0,25 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld. Davon bieten zwölf Prozent (37 Institute) überhaupt keine Verzinsung, 21 Prozent (64 Institute) offerieren einen Zinssatz zwischen 0,01 und 0,25 Prozent.

Neukunden werden angelockt

Noch etwas größer ist der Anteil der Institute mit Null oder Niedrigzinsen unter den 345 regionalen Genossenschaftsbanken. Dazu gehören die örtlichen Volks und Raiffeisenbanken sowie die PSD und Sparda Banken. In diesem Segment zahlen 13 Prozent (45 Institute) der untersuchten Banken gar keine Tagesgeldzinsen, weitere 24 Prozent (84 Institute) zahlen zwar Zinsen, jedoch nicht mehr als 0,25 Prozent. Von 84 ausgewerteten Instituten zahlen nur sechs entweder keine (zwei Institute) oder kaum (vier Institute) Zinsen.

Wer ein neues Tagesgeldkonto sucht, findet bei mehreren deutschen Banken aktuell Angebote mit Zinssätzen von vier Prozent und mehr. Das sind allerdings befristete Sonderangebote für Neukunden, die nur für einige Monate gelten. Auch in der Breite des Marktes sind die Zinsen in den letzten Wochen und Monaten deutlich gestiegen. Der Durchschnittszins bundesweit verfügbarer Tagesgeldangebote liegt aktuell bei 1,40 Prozent und hat sich somit im Jahresverlauf in etwa verdreifacht. Anfang Januar lagen die Zinsen noch bei 0,46 Prozent.