Droste Festival 2023 erfolgreich zu Ende gegangen
Havixbeck, 3. Juli 2023
Die #Burg #Hülshoff – Center for #Literature (CFL) blickt auf ein erfolgreiches Droste Festival 2023 zurück. Unter dem Motto »Wo ist Allmende?« erforschten am Wochenende vom 30. Juni bis zum 2. Juli 2023 mehr als 90 beteiligte Künstler und Akteure das Thema Gemeingut und die Frage, welche Allmenden uns heute umgeben.
Nach einer stimmungsvollen #Eröffnung mit Grußworten von Ina Brandes, Ministerin für #Kultur und #Wissenschaft des Landes Nordrhein Westfalen und Schirmherrin des Festivals, und Dr. Georg Lunemann, Landesdirektor des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe und Vorsitzender des Kuratoriums der Annette von Droste zu Hülshoff Stiftung, erlebten 600 Besucher auf dem Gelände von Haus Rüschhaus an drei Tagen ein vielfältiges Programm mit Lesungen, Konzerten, Gesprächen, Performances, Installationen, Filmen und Workshops.
»3 Tage lang haben wir #Allmende gesucht und sie hat uns im Rüschhaus Garten gefunden«, sagt die Kuratorin des diesjährigen Droste Festivals Jennie Bohn, »Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit den Besuchern ein Wochenende voller kreativer Begegnungen, konstruktiver Gespräche und inspirierender Ideen erlebt haben.« Ausgehend von der der historischen Allmende als Wirtschaftsform ging es um die Frage, wo und wie wir heute und zukünftig etwas gemeinschaftlich nutzen und erhalten. Schwerpunkte lagen auf den Bereichen Sprache, #Natur, Internet und Körper.
Besucher spielten das Rollenspiel »A devoured hedge burrows deep (Eine zerfressene Hecke gräbt tief)« von Eloïse Bonneviot und Anne de Boer, das vor Ort von Sarah Giese als Spielemeisterin angeleitet wurde. Sie verwandelten sich in parasitäre, invasive oder gleichgültig symbiotische Wesen aus der #Tierwelt und #Pflanzenwelt wie »Lilly the Chilly« oder »Edgy Ein Tages Viech« und sammelten Elemente, tauschten Spielkarten und veränderten mit ihren Eigenschaften den virtuellen #Garten von Haus Rüschhaus.
Die Installation »Intelligente Allmende« von Sebastian Altermatt, Fabian Raith, Leoni Voegelin, Franziska Winkler im Gartenhäuschen ist noch bis zum 13. August 2023 zu sehen und visualisiert eindrücklich ein Beziehungsgeflecht von Natur, (Gebärdensprach-)Poesie und #Technik.
Julius Metzgers bot an seiner Bar »Heilsame Drinks« auf Basis von Wasserkefir, Kombucha und Kwass an, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Bei der Performance »Mimis Altwaren« von Miriam Michel wurden mehr als 30 Objekte und viele berührende Geschichten geteilt. Das morgendliche Ritual »Verbarium« und die Sprachspiele von Stefanie Wenner entführten die Teilnehmer in andere kosmologische Welten, bei der auch die nichtmenschlichen Teile Akteure sind.
Besonders berührend waren die installative Hommage und die musikalische Lesung in Gedenken an Wilm Weppelmann. Carsten Bender, Christoph Otto Hetzel, Manfred Kerklau, Karin Mayer und Gudula Rose, Manfred Kerklau erinnerten an den verstorbenen Münsteraner Künstler in einer poetischen Begegnung, bei der auch seine 30 Ausrufe rezitiert wurden, die er 2014 von seinem Mikrohaus im Aasee aus gerufen hat: »Tag 28: was glaubst du zu wissen was weißt du zu glauben kein mensch schaut hinter den menschen was glaubst du zu wissen sicher zu wissen vom anfang und ende zu glauben«
In der essayistischen Performance »Forever Allmende« schufen Hauke Heumann, David Pallant und Stéphanie Morin von Costa Compagnie unter der künstlerischen Leitung von Felix Meyer Christian einen persönlichen Zugang zum Thema »Allmende«, verknüpften die eigenen Erinnerungen mit historischen Fakten und weltpolitischen Ereignissen und sangen, begleitet vom Akkordeon, die »Ballade vom Verlust der Allmende« in der Tenne des Rüschhauses.
Über die gesamte Dauer des Festivals haben 48 Autoren, darunter Enis Maci, Ilija Matusko, Kathrin Passig und Monika Rinck, nach Anweisungen eines Algorithmus einen gemeinsamen Text geschrieben. Insgesamt sind bei der Schreibperformance »New Beginnings« 300 Seiten Text entstanden: »ich habe mich gefragt, wie das eigentlich mit chatgpt ist, ob das programm wir alle sind, unsere summe. die menschheit, die in der maschine mündet. alles, was jemals passiert, gesagt, gedacht, geträumt wurde, fließt in den algorithmischen körper,« formuliert ein Schreiber zu Beginn des 48 stündigen Marathons. Zum Abschluss des Festivals lasen Jörg Albrecht, Andreas Bülhoff, Daniel Falb und Nele Müller Passagen aus dem Text, der auf der Digitalen Burg in Kürze vollständig verfügbar ist.
Beim #Workshop »Edit a Thon« trafen mehr als 2 Dutzend Interessierte zusammen, um über #Wikipedia, dessen Mechanismen und redaktionelle Hürden zu sprechen. Es wurden Einträge für »FLINTA« (Frauen, Lesben, Inter, Non Binary, Trans und »Agender*«) bearbeitet und redigiert. Das Droste #Festival trug so dazu bei, Perspektiven von »FLINTA« sichtbarer zu machen. Auf dem Festival Campus tauschten sich Studenten aus Berlin, Bochum Dresden, Hildesheim, Köln, Leipzig Marburg, Münster, München, Paderborn und Wien in Workshops über das Thema Gemeingut aus.
Über Körper, Zuschreibungen und Erwartungshaltungen ging es bei der Performance von Sabotique (Heike Geißler und Anna Lena von Helldorff), bei der Lesung und dem Film Screening mit Amanda Lee Koe und Kirsten Tan und auch beim sonntäglichen Kaffeekränzchen mit Lesung »Enjoy Schatz« von Autorin Jovana Reisinger und Schauspieler Benjamin Radjaipour. Mit elektroakustischen Harfen und der Unverschämtheit unangepasster Körper verzauberte Hans Unstern das Publikum am Freitagabend. Samstagabend verwandelten What Are People For? den Rüschhaus Garten in eine dystopisch poetische Tanzlandschaft.
Schirmherrin des Droste Festivals 2023 ist Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein Westfalen. Die Annette von Droste zu Hülshoff #Stiftung ist Trägerin von Burg Hülshoff, Haus Rüschhaus und dem Center for Literature (CFL). Die Stiftung wird gefördert durch den sogenannten Landschaftsverband Westfalen Lippe, das Ministerium für #Kultur und #Wissenschaft des Landes #Nordrhein #Westfalen sowie durch die Beauftragte der Bundesregierung für #Kultur und #Medien. Mehr …
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