Online-Shop aufbauen – Tipps für den Erfolg

Die enorme Reichweite, die das Internet bietet, ist zusammen mit der möglichen Einsparung einer stationären Infrastruktur eine große Verheißung. Da ist es kein Wunder, dass immer mehr Menschen sich mit einem eigenen Online-Shop selbstständig machen, zumal sich der Einkauf – verfallende Innenstädte zeugen hiervon – inzwischen weitgehend ins Internet verlagert hat. Wer sich berufen fühlt, hat gute Gründe, denn wo ein Wille, da ist ein Weg. Mit unseren Tipps helfen wir Entrepreneuren bei der Weichenstellung und bei dem Ziel, die ersten Schritte mit ihrem Online-Shop erfolgreich zu gestalten.

Welche Softwarelösung darf es sein?

Wählen können Betreiber von Online-Shops zunächst zwischen einfachen Baukastenwebsites und ausgefeilten Lösungen mit einer üppigen Funktionsvielfalt und weitgehender Gestaltungsfreiheit. Neben der Corporate Identity sind bei der Wahl der Softwarelösung die Grenzen des eigenen Budgets und die eigene IT-Kompetenz ausschlaggebend. Andere Unterscheidungsmerkmale beziehen sich darauf, ob eine Cloud- oder eine On-Premise-Lösung vorgezogen wird.

Hierbei sollten Anbieter bedenken, dass eine On-Premise-Lösung zwar mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet, aber auch schwieriger umzusetzen ist. Durch den Corona-Schub im Online-Handel ist die Zahl der Anbieter innovativer Programme für Online-Shops aus dem Boden geschossen. Ein gutes Beispiel ist die Shopware 6 AgenturExternal Link von Proxation, die Schwerpunkte auf die Kompatibilität mit anderen Softwarelösungen („API first“), schnelle Ladezeiten und eindrucksvolle Kundenerlebnisse setzt.

Nomen est omen – wie soll der Online-Shop heißen?

Bei der Geburt braucht das Kind einen Namen. Mit dem eigenen Online-Shop ist dies nicht anders. Bei der Namensfindung liegt die Würze in der Kürze. Der Name der virtuellen Verkaufsstätte sollte zur angebotenen Produktpalette passen und das Interesse der Kunden wecken. Ideal ist es, den Kunden durch einen einprägsamen Namen einzufangen, der eine gewisse Attraktivität und Originalität ausstrahlen sollte. Ebenfalls ausgewählt werden können das Favicon, Logo und ein Leitmotiv, das Kunden zukünftig im Sinne der Corporate Identity mit dem Online-Shop verbinden.

Eine Corporate Identity schafft Identifikation und Wiedererkennung

Mit der Corporate Identity ist ein einheitliches Erscheinungsbild gemeint. Denn nur wenn Farben, Design, Schrifttyp, Sprache und Stil aufeinander abgestimmt sind, kann das Unternehmen beim Kunden Wiedererkennung und Identifikation fördern. Gestärkt werden kann die Markenidentifikation durch ein kraftvolles Mission- und Vision-Statement sowie durch überzeugende Alleinstellungsmerkmale, welche die Voraussetzung dafür sind, dass sich das Unternehmen von der Konkurrenz absetzen kann.

Einladende Gestaltung

Der Online-Shop ist ähnlich wie bei einem stationären Geschäft die Visitenkarte des Unternehmens. Hier wickeln Kunden ihre Käufe ab und hier generiert der Laden seine Umsätze. Entsprechend einladend sollte der Online-Shop gestaltet sein und die Kunden durch eine angenehme Farbgebung und ein schönes Design inspirieren. Mit einer übersichtlichen Gliederung und der Verwendung geläufiger Symbole finden Kunden schnell das, wonach sie suchen. Außerdem können Kunden eine interne Suchfunktion verwenden. Um beim Bummel nicht abzuschrecken, sind die Ladezeiten so kurz wie möglich zu halten.

Die Studienlage, dass Kunden im Internet schnell zum nächsten Anbieter wechseln, wenn sie zu lange warten müssen, ist eindeutig. Hier zählt jede Sekunde. Eine weitere Studie enthüllt den Wert heller Farben für die VerkaufspsychologieExternal Link. In einem Vergleich zwischen Online-Shops mit einem hellen und einem dunklen Grundton schnitten die Anbieter mit hellen Farben signifikant erfolgreicher ab. Abschließend ist die Ästhetik der Website in sich stimmig, konsistent, an die Zielgruppen angepasst und entspricht der Corporate Identity.

Steigerung der Conversion Rate

Die Conversion Rate (CR) ist eine wichtige Kennzahl, die den Anteil derjenigen Besucher von Online-Shops beziffert, die zu Kunden »konvertieren«. Die Methoden zur Steigerung der CR im E-Commerce sind hinlänglich bekannt. Zunächst sollten Kunden beim Verkaufsprozess bestmöglich unterstützt werden. Der Verkaufsbutton mit dem bekannten Symbol des Einkaufswagens ist auf allen Webseiten der Onlinepräsenz deutlich sichtbar. Zumeist befindet er sich rechts oben im Bild. Die Wege zum Abschluss sind kurz und die Möglichkeiten, verschiedene Zahloptionen zu nutzen, sind lang. Auch ist es wichtig, Kunden mit einer hohen Produktqualität und schnellen Lieferzeiten zu überzeugen.

Bei der Warenpräsentation sagen Bilder bekanntlich mehr als tausend Worte. 60 Prozent aller Kunden aus Deutschland geben an, dass die Produktbilder für ihre Kaufentscheidung ausschlaggebend sind. Es lohnt sich, ab einem bestimmten Budget über die Einstellung eines Fotografen nachzudenken. Eine hohe Auflösung und verschiedene Funktionen, das Nutzererlebnis beim Betrachten der Bilder zu verbessern, sind ebenfalls wirkungsvoll. Dazu gehören beispielsweise die Möglichkeit, näher an das Bild heranzuzoomen, das Produkt aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, ein Panoramablick und Hotspots.

Ebenfalls sollten sich Betreiber mit der Unterscheidung von einfachen Produktbildern und „Lifestyle-Bilder“ auseinandersetzen, die Personen bei der Nutzung von Produkten zeigen. Lifestyle-Bilder eignen sich gut zur Identifikation und um Bedürfnisse zu wecken. Zum Gesamtpaket einer gelungenen Produktpräsentation gehören eine zugkräftige Überschrift, eine einladende Vorstellung und eine Stichwortliste mit den wichtigsten Informationen.

Erfolgreiche Werbestrategien

Mit der Steigerung der CR haben wir ein Bündel qualitativer Maßnahmen für den Online-Shop vorgestellt. Die Kehrseite dieser Medaille sind quantitative Methoden zur Steigerung von Traffic und Sichtbarkeit. Geeignete SEO-Maßnahmen im Bereich der On-Page- und Off-Page-Optimierung tragen zu einem nachhaltigen organischen Wachstum bei, während SEA-Maßnahmen temporäre und anlassorientierte Schübe im Leserzustrom bewirken können. Andere erfolgversprechende Maßnahmen sind Rundmails sowie ein schlüssiges Konzept für das E-Mail-Marketing.

Mit einem kundenorientierten Sozial-Media-MarketingExternal Link können Kunden dort abgeholt werden, wo sie sich in der digitalen Welt aufhalten. In den letzten Jahren wurde zudem das Influencer-Marketing zu einem neuen Trend. Hierbei geht es darum, die Strahlkraft und Reichweite charismatischer Social-Media-Darsteller zu nutzen, die sich eine breite Basis an Followern aufgebaut haben und die gegen eine Gebühr dazu bereit sind, die eigenen Produkte in ihren Auftritten mehr oder weniger subtil zur Sprache zu bringen. Abschließend halten regelmäßige Aktionen Stammkunden bei Laune, während Boni Neukunden dazu bewegen können, erstmals einen Kauf im Online-Shop abzuschließen.

Vertrauensbildende Maßnahmen

Kunden möchten wissen, bei wem sie einkaufen und ob sie dem Anbieter vertrauen können. Im schlimmsten Fall bezahlen sie für ihre Ware und warten bis zum Sankt Nimmerleinstag. Doch Vertrauen kann man sich erwerben. Durch gute Produkte, eine schnelle und zuverlässige Lieferung und eine Serviceorientierung, die den Kunden als König wahrnimmt, erhöhen Verkäufer die Chance auf positive Bewertungen, an denen sich wiederum Kunden für ihren ersten Eindruck beim Anbieter von Produkten und Dienstleistungen orientieren. Besonders positive Bewertungen lassen sich als Testimonials nutzen.

Des Weiteren schauen Kunden auf Zertifikate, sodass es einen hohen Mehrwert bietet, im Besitz anerkannter Gütesiegel wie Trusted Shops, EPI, eKomi und TÜV zu sein. Ein anderes Mittel, den Trustfaktor aufzupolieren, ist die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen. So sollte der Online-Shop ein Impressum aufweisen und Nutzer über die AGB und den Datenschutz informieren. Eine SSL-Verschlüsselung bietet Kunden beim Aufruf der Website die nötige Sicherheit und ein Kundenservice hilft bei Fragen schnell mit der gebotenen Kompetenz.

Foto: Christian Schröter AGD, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen

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