Hamburgermenü       
         
>
<
                                           Kultur                                        
    Lupe
Lupe

Kunst und Kultur, Literatur

Lesetipps für Gütersloh, Mario Schnabel, »40 Tage in der Wüste«, ein Unternehmer bricht auf, um Gott zu begegnen

Wie kommt jemand auf die Idee, aus einem florierenden Geschäftsalltag heraus für 40 lange Tage in die #Wüste zu ziehen, um zu fasten und zu beten … und Gott zu begegnen?

Von: , , Lesedauer 5 Minuten, 2 Sekunden, DOI:10.DE170236410/GÜTSEL.63973, 7.345 Views

Lesetipps für Gütersloh, Mario Schnabel, »40 Tage in der Wüste«, ein Unternehmer bricht auf, um Gott zu begegnen

Neues Buch: »40 Tage in der Wüste«. Cover: Lichtkristallverlag, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Lesetipps für Gütersloh, Mario Schnabel, »40 Tage in der Wüste«, ein Unternehmer bricht auf, um Gott zu begegnen

Wie kommt jemand auf die Idee, aus einem florierenden Geschäftsalltag heraus für 40 lange Tage in die #Wüste zu ziehen, um zu fasten und zu beten … und Gott zu begegnen? Mario Schnabel, ein #Unternehmer aus Coburg in #Oberfranken hat es getan und in seinem speziellen Wüstenretreat prägende, spirituelle Erfahrungen gesammelt!
In der Einsamkeit der Sanddünen, vollkommen mit sich und der Natur allein, wurden ihm unzählige Gedankenwelten und Zusammenhänge bewusst, die ihm letztendlich dazu verhalfen, sein gesamtes Leben auf den Kopf zu stellen und neu zu gestalten. Nach seiner Wüstenerfahrung war nichts mehr so, wie zuvor. Er trennte sich so von fast allem, was ihm vormals lieb und teuer war … denn es war nur Materielles! Das, was er dafür geschenkt bekam, lässt sich weder in Geld aufwiegen noch in irgendeiner anderen Art #bemessen.

In Bezug auf das neue #Buch von Mario Schnabel, der aufgrund seiner bewusstseinsverändernden Erfahrungen in der Sahara quasi zu einem völlig anderen Menschen wurde, sprachen wir mit dem Autor selbst zum Thema und zu seinen Hintergründen für diese herausfordernde wie magische Wüstenerfahrung. Das Interview führte Andrea Constanze Kraus (freie Journalistin).

Hallo lieber Mario! Vielleicht kannst du uns einführend kurz schildern, was dich dazu bewogen hat, 40 Tage in der Wüste zu fasten und zu beten und wie es letzlich dann zu diesem Buch kam?

Es waren ganz verschiedene Gründe. Sie beginnen in meiner Kindheit wo ich als der Kleinste und Schwächste in der Schule gehänselt und gemobbt wurde und ich schon damals nach Aufmerksamkeit und Bestätigung suchte. Das spätere erfolgreiche Berufsleben mich wohl materiell erfüllte aber dennoch nicht ausfüllte oder glücklich machte. Des weiteren fand ich auch in meiner #Tätigkeit als #Priester einer christlichen Kirche nicht die restlose Erfüllung. Als mein Sohn zum Islam konfertierte brachte mich das noch weiter zum Nachdenken und ich fand in der Lehre der Kirche immer mehr #Widersprüche. Irgendwie erfüllte ich eigentlich meist die Wünsche anderer und weniger meine eigenen. Das alles führte zu einer inneren Zerrissenheit die mich mich sogar krank machte. Ich bekam schwarzen Hautkrebs. Diese Diagnose stellte mein ganzes Leben auf den Kopf. Ich machte mich nun auf die Suche nach dem Sinn meines Lebens. Da sich dies im Alltagsstress schwierig gestaltete suchte ich die Einsamkeit, die ich schließlich in der Sahara fand. Mein dort geschriebenes Tagebuch mündete dann letztendlich in dieses Buch.

Das Buch hat nicht nur bei dir persönlich einige Sturmfluten entfacht, sondern auch in deinem Umfeld! Hat sich die Lage durch deine Neusortierung heute entspannt? Wie anders lebst du jetzt?

Mario Schnabel: Mein Leben hat sich tatsächlich durch meinen Wüstenaufenthalt entspannt aber auch komplett verändert. Ich habe mich nach der Wüste völlig neu orientiert. Meine Tätigkeit als Priester übe ich heute nicht mehr aus. Ich schaffte es auch mein Geschäft aufzugeben und diverse andere Statussymbole, für die ich sehr viel arbeiten musste, loszulassen. Heute lebe ich sehr viel zufriedener und auch wieder gesund in dem Bewusstsein, dass materielle Dinge nicht das Wichtigste im Leben sind. Ich bin glücklich und entspannt im Hier und Jetzt und genieße jeden einzelnen Tag ganz bewusst.

Der Leser kann anhand deines Tagebuches sehr gut verfolgen, wie es dir über diesen langen Zeitraum des Abenteuers in der #Sahara erging. Du teilst dort deine Erlebnisse mit den Beduinen, mit den Kamelen oder den Weiten dieser einzigartigen Wüstenlandschaft mit … Gleichzeitig spürt man jedoch auch deine Enttäuschung, dass du dir vom alltäglichen »Gespräch mit dem Chef« auf der Sanddüne mehr erhofft hattest. Was glaubst du, wie kam es dann plötzlich zur Wende?

Am Anfang erwartete ich regelrecht sofort neue Erkenntnisse und Inspirationen, die mich letztendlich leider nicht so schnell, wie ich das wollte, erreichen konnten. Ich war noch gar nicht offen udn bereit dafür. Erst als ich mich nach etwa 2 Wochen heruntergefahren hatte vom täglichen Stress und Trubel, konnte ich mich öffnen für das was da kommen wollte.

Im Buch wird deutlich, dass du sehr individuelle, neue Erkenntnisse zu deiner bisherigen Religion gewonnen hast. Wie stellt sich das heute dar?

Die Menge an neuen Erkenntnissen war so umfangreich, dass es hier Seiten füllen würde, um sie im Detail zu beschreiben. In meinem Buch habe ich jedoch ziemlich ausführlich darüber berichtet. Ich kann hier nur kurz sagen, dass ich meiner #Kirche den Rücken zugekehrt habe, da es für mich zu viele Widersprüche in ihren Lehren gibt. Ich habe einen ganz anderen Gott gefunden, wie er in der christlichen Kirche beschrieben wird. Einen Gott der Liebe, der in Allem zu finden ist – also auch in dir und mir.

Was war deine größte Herausforderung innerhalb dieses Wüstenretreats?

Mario Schnabel: Seltsamerweise war es nicht das Fasten (Ich habe wirklich 40 Tage keine feste Nahrung zu mir genommen), sondern es war das Alleinsein, die Einsamkeit. 40 Tage ohne #Handy, #Internet, TV, #Zeitung oder Ähnlichem … fast ohne Soziale Kontakte. Ich blickte Tag für Tag auf kilometerweite Sanddünen ohne einen Menschen darin, mit dem ich reden oder den ich einmal umarmen konnte. Das war schon eine grenzwertige Erfahrung. Ich saß mehrmals weinend an meinem einsamen Lagerfeuer und hätte die ganze Aktion am liebsten abgebrochen.

Würdest du diese Erfahrungsreise nochmal wiederholen oder anderen Menschen empfehlen?

Nein, ich werde diese Reise nicht wiederholen. Das ist nicht mehr nötig, weil ich meine gewünschten Erfahrungen gemacht habe und tief zu mir selbst gefunden habe. Jemand anderem empfehlen? Ja – allerdings möchte ich nachdrücklich darauf hinweisen, dass solch eine Fastenretreat in der Wüste wirklich grenzwertig für die Psyche und auch für den Körper sein kann. Niemand muss zwangsläufig meinem #Beispiel folgen, um tiefer in sich selbst anzukommen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, den eigenen Weg zu finden, sofern dieser überhaupt gesucht wird.

»Herzlichen Dank für die Antworten auf unsere Fragen«, Andrea Constanze Kraus.

Lichtkristallverlag, 216 Seiten, Paperback, ISBN 978-3-945556-19-1