Angesagt in Gütersloh, Brands #Spiele #Check, »7 Wonders Duel«, Repos Production
Hartmut Brand, 23. März 2023
Der Klassiker »7 Wonders« gehört auch in unseren Spielerunden zu den liebgewonnenen Dauerbrennern. Nicht weiter verwunderlich, dass nun auch einmal »7 Wonders Duel« bei uns auf den Tisch kam.
Bei »7 Wonders Duel« von Repos Production im Vertrieb von Asmodee treten 2 Spieler im Alter ab 10 Jahren über eine Spielzeit von 30 Minuten direkt mit dem Ziel gegeneinander an, die erfolgreichste Zivilisation aufzubauen.
Man muss vielleicht vorwegschicken, dass meine Frau Christine und ich derzeit das Spielgenre der 2 Personen #Spiele für uns entdecken. Bisher sind wir eigentlich immer gut damit gefahren, unsere Lieblingsspiele, die in unseren größeren Spielerunden auf den Tisch kommen, dann eben auch zu zweit zu spielen. Dies ist bei »7 #Wonders« nicht möglich, da das Grundspiel für 3 bis 7 Spieler ausgelegt ist.
Wer ein Spiel aus dem »7 Wonders« #Kosmos spielt, findet sich anhand der Gestaltung und der Grundregeln sofort zurecht. Aber auch Neulinge finden schnell in das #Spiel. Das gilt sowohl für das Grundspiel, dass ich hier ja auch schon einmal vorgestellt habe, aber auch für diese 2 Spieler Variante.
»7 Wonders Duel« läuft über 3 Epochen. Pro Epoche steht ein Kartenset zur Verfügung, aus dem zufällig jeweils drei Karten vor dem Spiel entnommen werden. Als zusätzliche Variante, um Punkte zu holen sind dem Stapel der dritten Epoche noch die Gilden Karten hinzugefügt.
Als Besonderheit von »7 Wonders Duel« ist zuallererst die Kartenauslage der einzelnen Zeitalter zu nennen. Die Karten werden in jeder Epoche unterschiedlich überlappend aufgebaut. Hier wechseln sich die Reihen mit sichtbaren und verdeckten Karten ab, was ein wirklich langfristiges Planen schwieriger macht.
Genommen werden dürfen nur die Karten, die von keiner anderen Karte überlappt werden. Das hat zur Folge, dass trotz der Tatsache, dass das Drafting des Grundspiels wegfällt, man trotzdem direkten Einfluss darauf nehmen kann, welche Karten meinem Konkurrenten zur Verfügung stehen.
Während der gesamten Partie errichten die Spieler Gebäude und Weltwunder. Dabei stehen dem Spieler bei Entnahme einer Karte aus der Kartenauslage 3 Möglichkeiten zur Verfügung:
Er kann das Gebäude errichten, die Karte verkaufen oder aber mit der gezogenen Karte eines der Weltwunder errichten. Manche Gebäude lassen sich kostenlos errichten, andere erfordern Ressourcen wiederum andere kosten Geld und wie immer hat man gefühlt eigentlich immer von allem zu wenig oder genau das nicht, was man gerade benötigt.
Und so errichtet man seine Zivilisation, indem man Rohstoffe gewinnt, Baustoffe produziert, Forschung betreibt, das #Militär stärkt oder eben durch die Profangebäude direkte Punkte macht.
Dem Militär und der Forschung wird hierbei insoweit ein großes spielentscheidendes Potenzial zuteil. Je nachdem wie sehr man in das Militär investiert, schreitet man auf dem Spielplan, der die militärische Rivalität widerspiegelt, voran, drängt seinen Gegner mit dem Rücken zur Wand und kann, bei entsprechender Militärhoheit, das Spiel sofort gewinnen.
Gleiches gilt auch, wenn man die Forschung auf breiter Basis betreibt, dass sechs verschiedene Forschungssymbole gesammelt werden. Auch dann ist das Spiel sofort beendet und derjenige hat das Spiel gewonnen.
Nun mag mal meinen, dass das wohl eher selten der Fall ist, dass das Spiel auf so eine schnelle Art und Weise beendet ist. Doch schnell gerät einem der Militärkonflikt aus dem Blickfeld und oft ist es dann, wenn man noch reagieren möchte zu spät, weil einem dann nicht die entsprechende Karte zur Reaktion zur Verfügung steht. Kurzum: in den ersten 5 Partien ist es mir gleich 2 mal passiert, dass ich aufgrund der Militärunterlegenheit das Spiel frühzeitig verloren hatte.
Tritt keine dieser beiden schnellen Spielenden ein, entscheidet sich das Spiel am Ende anhand der gesammelten Punkte. Auch hier finden sich zwar die, die das Grundspiel bereits gespielt haben, schneller zurecht. Aber auch Einsteiger in den »7 Wonders« Kosmos finden schnell Zugang zu der Zusammenstellung der Punktabrechnung.
»7 Wonders Duel« ist nicht einfach nur eine 2 Spieler Ergänzung eines erfolgreichen Spiels. Nein, hier haben die Spieleentwickler ein eigenständiges, wirklich reizvolles und spannendes Spiel entwickelt.
Diese 2 Spieler Variante ist wesentlich konfrontativer und kompetitiver als das Grundspiel, ohne jedoch den hohen Spielspaß dabei zu verlieren. Im Gegenteil, selten bleibt es bei einer oder zwei Partien, weil dann doch immer wieder der Revanchegedanke aufkommt.
Dadurch dass nie die gleichen Zeitalterkarten im Spiel sind, auch die Forschungsblättchen zum Erlangen verschiedener Boni immer wieder wechseln, gleicht kein Spiel dem anderen.
Die überlappende Kartenauslage der einzelnen Zeitalter birgt hohes taktisches Kalkül in sich. Und der Wiederspielwert ist immens hoch, da man ständig versucht ist, sich zu verbessern. So wie in meinem Falle, wo ich in den ersten Partien ständig in Geldnot war und erst im Laufe der nächsten Partien einen Weg gefunden habe, finanziell etwas besser aufgestellt zu sein.
Der Mix aus Agieren und Reagieren macht aus »7 Wonders Duel« ein Spiel, das sowohl Einsteiger als auch alten Hasen unfassbar viel Spaß macht. Außerdem merkt man eben schon, dass dieses Spiel ein reines 2 Spieler Spiel ist. Da legt man beim Spielspaß schon eine Schippe obendrauf, als wenn man ein Spiel, das sonst für bis zu 4 bis 6 Spielern spielbar ist, zu zweit spielt.
Hartmut Brand, Escape Room News Center
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