Reanimationsworkshop in der Kreisleitstelle Gütersloh, Leitstellendisponenten helfen per Telefon
Gütersloh, 22. Dezember 2022
Wie ist der #Rhythmus bei einer #Reanimation? Wie muss ich meine Hände bei der Herzdruckmassage positionieren? Diese Fragen stellen sich wohlmöglich viele Menschen in einer #Notfallsituation. Helfen können hierbei die Mitarbeiter der entsprechenden Leitstellen, indem sie die #Anrufer telefonisch anleiten.
Wie das alles funktioniert und was zu beachten ist, erfuhren die #Leitstellendisponenten bei einem Tagesworkshop unter der Anleitung von Ausbilder Mario Miedek Anfang Dezember 2022. Der Workshop war Teil eines 3 wöchigen Lehrgangs in der #Kreisleitstelle #Gütersloh, an dem 13 Disponenten teilnahmen. Sie kamen nicht nur aus dem Kreis Gütersloh, sondern auch aus den Kreisen Warendorf und Höxter. Die Leitstellenmitarbeiter teilten ihre bisherigen Erfahrungen miteinander und lernten für ihren Berufsalltag.
Der Patient – in diesem Fall nur eine Dummy Puppe – liegt auf dem Boden. Juliane Pader, Auszubildende der Kreisverwaltung, beugt sich über den Patienten und überprüft die Atmung. Neben ihr liegt ein Telefon, das auf laut gestellt ist. Am Ende der Leitung gibt ihr Leitstellenmitarbeiter David Skerhut Anweisungen.
Während eines Notrufs führen Mitarbeiter der Leitstelle mit strukturierten Nachfragen durch das Telefonat, um einen Überblick über die Situation bei den #Anrufern vor Ort zu bekommen. Die Antworten der Anrufer werden in einer Software eingetragen. Mithilfe eines #Atmungstools kann auch überprüft werden, ob ein Patient reanimiert werden muss. Hierbei fragen die Leitstellenmitarbeiter die Anrufer, wann sich der Brustkorb des Patienten zur Atmung hebt und tragen diese Zeitpunkte in die #Software ein, um den Rhythmus besser zu erkennen. Bleibt die Atmung ganz aus oder ist zu langsam, unterstützen sie Anrufer bei der #Reanimation über das #Telefon, wie in diesem Fall in der Übungssituation.
Skerhut beschrieb Pader unter anderem genau, wo diese ihre Hände bei der Reanimation positionieren sollte, gab ihr den richtigen Rhythmus der Herzdruckmassage vor und ermutigte sie, bis zum Eintreffen des #Rettungsdienstes weiterzumachen.
Der Workshop war 2 geteilt in die Übungssituation und eine Nachbesprechung. Im Workshop wurde das gesamte Gespräch im Videoformat aufgenommen und live von den anderen Teilnehmern beobachtet. Nach Abschluss des Telefonats wurde das Video im Plenum analysiert. Die größte Schwierigkeit für die Mitarbeiter der Leitstelle bestand darin, dass sie das Geschehen am anderen Ende der Leitung nicht vor Augen hatten. So kann es etwa sein, dass der Leitstellenmitarbeiter nicht weiß, ob sich der betroffene Patient gerade in der richtigen Position für eine Reanimation befindet. Das erfährt er durch Nachfragen. Wenn der Patient bereits auf dem Boden liegt, wäre dies eine richtige Position, wenn sich der Patient jedoch noch im Bett befindet, muss er vor dem Start der Reanimation aus dem Bett gehoben werden. Durch die Testdurchgänge im Workshop wurde deutlich, wie die Kommunikation mit den Anrufern noch verbessert werden kann.
Die Reanimation mit telefonischer Anleitung zeigt Wirkung. Laut einer Studie der Leitstelle Nord in Schleswig Holstein habe sich seit der Einführung die Anzahl überlebender Personen ohne langfristiges neurologisches Defizit nach einer Reanimation verdoppelt. Ein frühzeitiges Einleiten lebenserhaltender Maßnahmen trägt erheblich zu ihrem Erfolg bei.