Angesagt in Gütersloh, Brands Spiele Check, Rezension Catan: Aufbruch der Menschheit, Kosmos Verlag
Auch in der Brettspielszene ist die Zeit so schnelllebig, dass es kaum noch ein Spiel schafft, ein echter Klassiker zu werden. Einer dieser Klassiker ist jedoch Catan vom Kosmos Verlag und auch in diesem Jahr gab es auf der Spielemesse Spiel 22 eine Neuheit zu dieser beliebten Brettspielereihe.
Bei »Catan: Aufbruch der Menschheit« handelt es sich um ein eigenständiges Spiel und nicht etwa um eine Erweiterung des Grundspiels.
3 bis 4 Spieler im Alter ab 12 Jahren begeben sich über eine Spielzeit von 90 Minuten auf Erkundung in der Steinzeit, um ihre Zivilisation möglich effizient aufzubauen und auszubreiten.
Fans der Spielereihe werden dieses Thema noch unter dem Titel »Abenteuer Menschheit« kennen, aber die alte Version wurde generalüberholt, so dass man nunmehr ein eigenständiges, modernes Spielerlebnis auf dem Tisch hat.
Der Aufbruch der Menschheit startet auf dem Spielplan in Form der Weltkarte in Afrika. Wie typisch bei Catan finden wir auch bei diesem Spiel wieder die sechseckigen Ressourcenfelder, die hierbei jedoch vorgegeben und aufgedruckt sind. Variabel sind in Afrika zumindest die Zahlenplättchen, die angeben, wann das Feld die entsprechende Ressource abwirft.
Sicherlich tun sich erfahrene Catanspieler leichter ins Spiel einzusteigen. Jedoch finden auch Catan-Neulinge schnell den Zugang über die verständlichen, klar strukturierten Regeln.
Bei dem Vorhaben, eine Zivilisation aufzubauen, treffen wir auf Gegner wie einen Neandertaler und einen Säbelzahntiger. Diese beiden Charaktere können Dörfer überfallen, Rohstoffe klauen und somit so manche weitreichende Planung zunichtemachen.
Die Erkundungen erfolgen von Afrika aus durch Entdecker mit denen wir uns über das #Spielbrett bewegen. So kann ein Entdecker platziert und bewegt werden und an gewünschter Stelle in ein Lager umgewandelt werden.
Übersicht über die Kosten für die Entwicklung gibt uns ein #Tableau, mit dem jeder Mitspieler seine Möglichkeiten auf einen Blick vor sich liegen hat. Als Ressourcen der Steinzeit erhalten die Spieler die Rohstoffe Fell, Knochen, Fleisch und Feuerstein und müssen diese entsprechend einsetzen um ihre Zivilisation voranzubringen.
Diese Ressourcen können auch eingesetzt werden um das eigene Volk Fortschritte verschiedenen Bereichen erlernen zu lassen. Diese Fortschritte können in den Bereichen Jagd, Kleidung, Nahrung und Konstruktion vorgenommen werden.
Während die Fortschritte im Bereich Jagd Siegpunkte bringen, benötigt man die anderen Fortschritte, um ein möglichst großes Terrain erkunden zu können. So kann man zum Beispiel Australien natürlich erst dann entdecken, wenn man sich auf der Fortschrittsleiste den Bootsbau zu eigen gemacht hat. Ebenso muss man auf der Fortschrittsleiste Kleidung weit vorangeschritten sein, um sich auf den Weg nach Nordamerika machen zu können.
Wandelt man einen Entdecker in ein Lager um und siedelt ihn damit an, besteht die Möglichkeit, Boni in Form von Früchten zu sammeln. Auch hier ergibt sich wieder die Möglichkeit, Punkte einzuheimsen. Schnell steht man hier vor der Entscheidung, ob man lieber die Frucht sammelt oder seinen Entdecker lieber an einem anderen, bezüglich der Ressourcen attraktiveren Ort ansiedelt.
Jetzt könnte man meinen, das Spiel sei bei dieser Vielzahl an Möglichkeiten, Punkte zu bekommen, relativ schnell zu Ende. Denn auch hier ist bei zehn Punkten Schluss. Doch weit gefehlt: wie auch bei allen anderen Catan-Varianten hat man eigentlich immer von allen Ressourcen zu wenig. Und da die gleichen Abstand-Regeln gelten wie im Originalspiel, ist auch der Platz, seine Zivilisation auszubreiten, schnell begrenzt.
Auch bei Catan – Aufbruch der Menschheit – können verschiedene Taktiken zum Sieg führen. Das Hauptaugenmerk liegt aber jedoch für jeden Spieler darin, seine Zivilisation möglichst weit auf den verschiedenen Kontinenten auszubreiten. Denn jeder Kontinent hält seine eigenen Früchte für die Spieler bereit und derjenige, der als erster alle Sorten an Früchten gesammelt hat, erhält einen Punktebonus in Form eines Füllhorns.
Ein besonderer Kniff des Spiels ist, dass sich die verschiedenen Zivilisationen tatsächlich auch auf dem Spielbrett von Afrika aus weiterbewegen. Werden an einer Stelle neue Siedlungen errichtet, werden sie an anderer Stelle abgebaut.
Dadurch, dass das Steinzeit Thema so harmonisch in die Catanwelt übertragen wurde, taucht man mit unheimlich viel Spielspaß in die Entwicklung seiner Zivilisation ein. So kann zum Beispiel das Erlegen von Tieren Einmalaktionen nach sich ziehen. Der erfolgreichste Jäger erhält natürlich zudem auch noch einen Sonderpunkt.
Den Autoren ist es hier wieder einmal hervorragend gelungen, den Spagat zu schaffen, neue Features einzubauen, ohne den grundlegenden Charakter von Catan zu verlieren.
Sich mit dem Entdecker zu bewegen, die Fähigkeiten seiner Zivilisation auszubauen, um somit weitere Regionen erkunden zu können gepaart mit dem Ressourcenmanagement er gibt ein Spielerlebnis, das wirklich langfristig Spaß macht.
Natürlich gehört wie in allen Catan Varianten auch ein wenig Würfelglück dazu. Aber die Vielfältigkeit, wie dann die erlangten Ressourcen eingesetzt werden können, gibt den Spielern einige Möglichkeiten, fehlendes Würfelglück auszugleichen.
Wir haben seit längerem im Freundeskreis extra eine Catan Spielrunde, bei der nun erstmal für die nächste Zeit #Catan – Aufbruch der #Menschheit auf den Tisch kommen wird.
Hartmut Brand, Escape Room News Center
#HartmutBrand #Spiele #SpieleRezension #Rezension #ERNC #EscapeRoomNewsCenter #Gütersloh #Gütsel