Kreis Gütersloh ist ein 3. Ausbruch der Geflügelpest bestätigt, Geflügelpest in Verl
Gütersloh, 21. Oktober 2022
Im Kreis Gütersloh gibt es den 3. bestätigten Ausbruch von #Geflügelpest. In einen #Geflügelbestand in #Verl ist die hochansteckende aviäre Influenza nachgewiesen worden, die Bestätigung des #Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Ostwestfalen Lippe (CVUA OWL) liegt vor. Betroffen ist eine Haltung mit rund 5.900 Hühnern, 1.100 Gänsen und 1.700 Enten.
Die Tötung des gesamten Bestandes musste veranlasst werden und wurde bereits im Laufe des Freitags abgeschlossen. Alle weiteren notwendigen Maßnahmen wurden eingeleitet. Restriktionszonen, die sich teilweise mit den bereits bestehenden überlappen, sind vorbereitet: Eine endgültige Bestätigung des Friedrich Löffler Instituts (FLI), Bundesforschungsinstitut für #Tiergesundheit, steht noch aus. Nur mit dieser erneuten Bestätigung besteht die rechtliche Möglichkeit, eine amtliche Verfügung mit den angeordneten Maßnahmen im Amtsblatt zu veröffentlichen.
Das CVUA hat inzwischen auch die eingeschickten Kadaver untersucht, sämtliche waren positiv. Für die Tötung des Bestandes reicht die Bestätigung des CVUA. Die Restriktionszonen um diesen neuerlichen Ausbruch werden weit in den Kreis Paderborn hineinragen. Den ersten Ausbruch im Kreis Gütersloh am vergangenen Wochenende betraf eine Haltung in Rietberg, Fall Nummer zwei war ein kleinerer Bestand ebenfalls in Verl. Welche Auflagen innerhalb der Sperrzonen gelten werden lässt sich in den bereits veröffentlichten Allgemeinverfügungen (Amtsblatt 788/790) nach den ersten beiden Ausbrüchen nachlesen. Sobald die neue Allgemeinverfügung erlassen werden kann, informiert der Kreis Gütersloh darüber umgehend.
Aviäre Influenza (AI), Geflügelpest
Aviäre Influenza (von lateinisch »avis«, »Vogel«), umgangssprachlich auch #Vogelgrippe genannt, ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit, die ihren natürlichen Reservoirwirt im wilden Wasservogel hat. Diese Viren treten in 2 Varianten (gering/hochpathogen) und verschiedenen Subtypen (H1 16 in Kombination mit N1 9) auf. Geringpathogene aviäre Influenzaviren (LPAIV) der Subtypen H5 und H7 verursachen bei Hausgeflügel, insbesondere bei Enten und Gänsen, kaum oder nur milde Krankheitssymptome. Allerdings können diese Viren spontan zu einer hochpathogenen Form (hochpathogene aviäre Influenzaviren, HPAIV) mutieren, die sich dann klinisch als Geflügelpest zeigt.
Geflügelpest ist für Hausgeflügel hochansteckend und verläuft mit schweren allgemeinen Krankheitszeichen. HPAIV, aber auch einige LPAIV können bei Exposition gegenüber einer hohen Infektionsdosis auch auf den Menschen übertragen werden und dort tödlich verlaufende Erkrankungen auslösen.
Die Geflügelpest wurde erstmals 1878 in Italien beobachtet. In den 1930er Jahren gab es in #Europa, #Amerika und #Asien mehrere Ausbrüche. Als die Vogelgrippe sich 1983 in Irland und den USA ausbreitete, wurden dort zur Eindämmung der Ausbrüche Millionen Vögel getötet. Je einen weiteren großen Ausbruch gab es unter anderem 1992 in Mexiko, 1997 in Hongkong, 2015 in den USA, 2016 und 2017 sowie 2020 und 2021 in Deutschland, besonders in den putendichten Regionen Niedersachsens.