Gütersloh, steigende Kosten, Krankenhäuser leiden unter der Inflation 2022
Drastisch gestiegene Energiekosten und die Inflation setzen die Krankenhäuser in Deutschland unter Druck. Manche Kliniken zahlen 2022 allein für #Strom und #Gas mehr eine Million Euro mehr ohne diese Kosten refinanzieren zu können.
Nach den Belastungen der #Pandemie treffen die Krankenhäuser nun die extrem gestiegenen Energiepreise. Anders als #Supermärkte oder #Autohersteller können die Kliniken diese Kosten nicht weitergeben. Die Preise im Krankenhaussektor sind staatlich reglementiert. »Allein die Energiekosten in unserem Haus sind im Vergleich zum vergangenen Jahr um mehr als eine Million Euro gestiegen, das ist Geld, das uns an anderer Stelle fehlt.«
Auch die #Inflation macht den Kliniken zu schaffen. Für die Krankenhäuser ist in diesem Jahr eine Inflationsanpassung von 2,32 Prozent vorgesehen, die tatsächliche Inflation liegt aber bei knapp 8 Prozent. »Seit fast 3 Jahren gehören wir Krankenhäuser zu den am meisten belasteten Berufszweigen in dieser Pandemie. Jetzt kann man uns nicht auch noch wirtschaftlich im Regen stehen lassen. Es ist deshalb dringend notwendig, dass die Politik über einen Inflationsausgleich nachdenkt, wie ihn die Deutsche Krankenhausgesellschaft vorschlägt, um den Krankenhäusern eine solide Finanzplanung zu ermöglichen, alles andere wäre auch den #Patienten gegenüber unverantwortlich.«
Krankenhäuser haben einen extrem hohen Energiebedarf. Das liegt zum einen an der Vielzahl von medizinischen Geräten und Laborgeräten, viele Gebäude sind in die Jahre gekommen und nicht nach energetischen Standards gebaut, einige Gebäudeteile müssen geheizt, andere gekühlt werden.
Ein Weg zum Ziel ist die bewusste Investition in die Reduzierung des Energieverbrauchs. Dazu gehört beispielsweise der Einbau von energiesparender #LED Beleuchtung auf den Stationen. Auch der Umbau der Heizungsanlage ist in den kommenden Jahren geplant. So werden intelligente Messsysteme etabliert, um den Energieverbrauch in unterschiedlichen Bereichen optimal ermitteln zu können und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Auch erneuerbare Energien spielen bei der Energieversorgung eine Rolle. »Auf das Dach unseres neuen Verwaltungsgebäudes und auf das eines großen Bettenhauses werden #Photovoltaik Anlagen installiert, um auf diese Weise #Sonnenenergie zu nutzen. Aber all das wird kurzfristig und mittelfristig nicht reichen, um die extrem gestiegenen Kosten für #Strom und Wärme aufzufangen.«
Nicht nur die Energiekosten werden für die Krankenhäuser zum Problem. Die Kosten für #Lebensmittel sind um ein Drittel gestiegen, die Kosten der Wäscherei ebenfalls um gut 20 Prozent und die Kosten für Medizinischen Bedarf wie Verbandsmaterial oder Medikamente ebenfalls um knapp 10 Prozent. Maud Beste: »Wir haben #Patienten, die durch eine Operation zum Teil stark belastet sind, denen können wir nicht die Heizung runterdrehen oder empfehlen kalt zu duschen, hier ist schnelle unbürokratische Hilfe von der Politik gefragt.«
Aus diesen Gründen wird die Kampagne Alarmstufe Rot der Deutschen Krankenhausgesellschaft unterstützt. Unter www.openpetition.org können Interessierte die Kliniken in Deutschland unter dem Stichwort #Alarmstufe #Rot unterstützen und die Politik somit zu dringend benötigten Handlungen auffordern.