Bad Sassendorf, vielseitiges #Kulturprogramm im April 2022 in der Kulturscheune
- Literarieté mit Marcus Jeroch und Michael Fitz’ neuem Soloprogramm
- Anders gedeutscht – Lesung mit Sprachakrobat Marcus Jeroch in der Kulturscheune
»Literatur spricht an, verwirrt, fordert heraus und mündet in einer hörbaren und sichtbaren Lust, die das Publikum staunen lässt und begeistert«, so lässt sich ein Abend mit Marcus Jeroch beschreiben. Der Sprachakrobat lädt am Freitag, 22. April 2022, 19.30 Uhr zur einem Literarité in die Kulturscheune auf Hof Haulle ein.
Marcus Jeroch liest – aber anders als man denkt: Er wirbelt über die Bühne, wirft mit Worten, Hüten und Bällen um sich, tauscht den Wort Sinn, verstellt das Sagen, taucht ein in die Sprache, bis zu Wahn und Tiefenrausch. Den Körper verschraubt, die Gliedmaßen in Rage, so tobt er lustvoll, grotesk und wild, als habe ihn die Muse einmal zu viel geküsst. »Marcus Jeroch deutscht anders«, heißt es in der Ankündigung. Ob Travestie des Worts, Artistik des Klangs, Buchstabenspiel und Sprachgewitter – Marcus Jeroch bietet ein Vergnügen der Querdenkerei, voll Nonsens und gleichzeitig feinster, versteckter Philosophie. Da werden Sprachverrenkungen zur Person, werden Worte beschworen und mit kongenialer Schöpferrage wach geküsst. Mit Marcus Jeroch erhalten die skurrilen Texte seines Lieblings-Autors Friedhelm Kändler Ton und Kleid, gelangen zu Atem und Leben.
Michael Fitz präsentiert sein neues Soloprogramm »Da Mo – der Mann«
»Da Mo – der Mann« – Eigentlich kein so kompliziertes Thema, möchte man zumindest meinen. Männer, glaubt man im Allgemeinen, sind recht einfach gestrickt, klar und zielgerichtet orientiert und daher problemlos zufrieden zu stellen. Was Michael Fitz – eben auch ein Solcher – alles in Wort und Musik zu diesem Thema einfällt, gibt der Schauspieler und Musiker am Sonntag, 24. April 2022, 19.30 Uhr in der Kulturscheune Bad Sassendorf zum Besten und lässt auf einen selbstkritischen, wachsamen und vor allem unbestechlichen Geist schließen.
»Den braucht es dringend!«, sagt er selbst. »Denn der Mann ist noch nicht wirklich da angekommen, wo er sich selbst gerne verortet, nämlich im aktuellen Jetzt und Hier. Da sind ihm immer noch jede Menge tradierte Rollenbilder, lieb gewonnene, aber ziemlich abgehangene ideologische Konzepte und längst ausgediente Vorstellungen vom menschlichen, (pardon!) männlichen Leben im Weg.« – »Nein, »Er«, der Mann«, so geht es weiter, »ist beileibe nicht auf der Strecke geblieben, aber eben auch noch nicht wirklich angekommen, eher noch unterwegs, Richtung ungeschönter, realistischer Selbstsicht oder zumindest Akzeptanz. Leider wird mit zunehmender Selbstwahrnehmung dann oft aus Reue Selbstmitleid und daraus früher oder später Zynismus, den es gilt dann wieder mühevoll und mit engelhafter Geduld und ebensolchem Gleichmut aufzuweichen, die dahinter sorgsam versteckten Gefühle anzunehmen und ganz zu verinnerlichen. Denn er hat noch viel vor sich, der Mann. Er muss sich endlich wirklich emanzipieren und sich in seiner neuen Rolle erkennen und erfinden, um sich in einer ständig verändernden Welt immer wieder neu zu positionieren.« – Ob »Er« , der Künstler das mit seinem neuen, abendfüllenden Soloprogramm in Sprache und Tönen zu Stande bringt oder nicht, darüber kann man nur spekulieren, aber vielleicht weiß ja dann zumindest das Publikum, männlich wie weiblich, wo es ab sofort lang gehen könnte…
Tickets sind im Vorverkauf erhältlich bei allen Vorverkaufsstellen von Hellweg Ticket, unter anderem in der #Gäste #Information #Bad #Sassendorf, Telefon +4929219433456. Ermäßigungen gibt es für Inhaber der Bad Sassendorf Card, der JokerCard sowie Schüler und Studenten. An der Abendkasse kosten die Tickets 23 Euro.