Gütersloh, Stadtmagazin im Stadtmuseum #Gütersloh, die Transmission

Die Transmission ist ein historisches Riemengetriebe und wurde in der frühen Industrialisierung ab dem 18. Jahrhundert eingesetzt, die Wurzeln der Konstruktion reichen sogar bis in die Antike. Ein zentrales Element bildet der Treibriemen, der sogenannte Transmissionsriemen. Erhaltene Transmissionsanlagen werden heute zum Teil als Industriedenkmale präsentiert und gelten erhaltenswerte Dokumente der Industriegeschichte. So auch im #Stadtmuseum Gütersloh.

Im 1. Stock des Backsteinhauses an der Kökerstraße im Herzen von Gütersloh stellt der Heimatverein neben einem Handwebstuhl einige weitere Maschinen aus, darunter eine Stanze, eine Fräse und eine Spindelpresse. Wie die Maschinen aus der Frühzeit der Industrialisierung in Gütersloh angetrieben wurden, und wie zum Ende des 19. und zum Anfang des 20. Jahrhunderts Maschinen funktionierten, hat sich das Stadtmagazin Carl genauer angeschaut.

In Gütersloh erfolgte die #Industrialisierung aus stadtgeschichtlicher Sich schrittweise ab 1860. Seitdem entwickelte sich die für Gütersloh typische Vielfalt einzelner Industriezweige wie etwa mechanische Webereien, Fleischfabriken und nach 1900 auch die Metallverarbeitung. Neue Technologien setzten sich nach und nach durch, und moderne Fabriken entstanden, in denen es meist zentrale Produktionsanlagen mit mehreren Maschinen und einer zentrale Antriebsmaschine gab, so wurde die Transmission anfangs mit Dampfmaschinen angetrieben, und später trieb die Dampfmaschine wiederum einen Generator an. Mit dem so erzeugten Strom wurden dann in den einzelnen Abteilungen Antriebsmotoren versorgt, die ihre Leistung auf die jeweiligten Transmissionen und so an die Maschinen abgaben. Im Ansatz findet sich der Trend zur dezentralen Stromerzeugung heute etwa im Konzept der sogenannten Blockheizkraftwerke ab, die beispielsweise im sogenannten Brauhaus Wärme und gleichzeitig auch Strom erzeugen.

Unter den aktuellen Gesichtspunkten der Arbeitssicherheit oder der Arbeitsstättenverordnungen und Verordnungen von Industrieverbänden oder Berufsgenossenschaften wäre die Transmission in dieser Form nicht mehr realisierbar. Die Transmission war, als noch keine Einzelantriebe wie heute zur Verfügung standen, eine Grundvoraussetzung für industrielle, maschinengetriebene Fertigungsprozesse und Bearbeitungsprozesse. Durch die Transmission wurde es möglich, die von einer zentralen Energiequelle wie einem Mühlrad, einem Verbrennungsmotor, einer #Dampfmaschine oder einem Elektromotor erzeugte Kraft auf Maschinen zu verteilen, und so die bis dahin herrschende enge Verbindung eines Verbrauchers an den Krafterzeuger aufzulösen.

Nachteile der Transmission

Ein Nachteil der Transmission ist der sogenannte Schlupf, der zu Übertragungsverlusten führt. Weitere Nachteile sind hohe Leerlaufverluste und Teillastberluste wegen der vielen Lager und Riemen, die immer mitliefen, sowie der große Wartungsaufwand, etwa durch die Schmierung der Lager, und der Verschleiß vor allem der Riemen, die in der Regel von Sattlern aus Leder hergestellt wurden. Um gleichmäßige Abnutzung zu erreichen, wurden Flachriemen oft als Möbiusband hergestellt, das heißt, sie wurden einmal verdreht.

Für die Arbeiter dieser Zeit war die Transmission gefährlich. Es kam regelmäßig dazu, dass lose Kleidungsteile oder lange Haare erfasst wurden, was zu schwersten bis tödlichen Verletzungen führte. Es konnte passieren, dass der Riemen von den Wellen und Laufrädern absprang, und den in der Nähe befindlichen Arbeitern durch die abrupt freiwerdenden Kräfte schwere Verletzungen zufügte. Transmissionen wie #Riemengetriebe oder Zahnradgetriebe dürfen heute nur noch durch Kästen oder Gitters umhaust betrieben werden. #Transmissionen haben, vor allen Dingen, wenn sie durch Wasserkraft oder Windkraft angetrieben werden, keine schnelle Notabschaltung.

Transmission als Antrieb

Die Maschinen aus dieser Zeit waren über die Transmission miteinander verbunden. Meist führte eine an der Raumdecke angebrachte Hauptwelle durch den gesamten Raum, und von den Maschinen führten Treibriemen zur Hauptwelle. Das Stadtmuseum Gütersloh präsentiert dieses Szenario beispielhaft. Die Maschinen wurden von einem zentralen Motor angetrieben, dessen Leistung über die Welle und die Transmission verteilt wurde..

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