Gütersloh, Bürger*innenstiftung fördert Deutschlandstipendiat*innen

  • Bewerbungen sindnoch bis zum 5. Mai 2022 beim OWL Studienfonds möglich

»Auf jeden Fall bewerben! Der geringe Aufwand steht in keinem Verhältnis zu dem, was einem dieses Stipendium alles bringt.« Da sind sich Maya Budde, Luca Kempe, Florian Knossalla und Vivien Sczesny einig. Die vier sind zusammen mit Alessia Contu und Lea Störmann die aktuellen Stipendiaten des Deutschlandstipendiums des Studienfonds OWL. Die Studenten erhalten insgesamt monatlich 300 Euro – unabhängig vom »Bafög«.

Derzeit läuft die nächste Bewerbungsrunde. Noch bis zum 5. Mai 2022 können sich Interessenten für ein Stipendium bewerben – vorausgesetzt, sie wollen nach dem Abitur an einer der 5 staatlichen Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe (Universität und Fachhochschule Bielefeld, Universität Paderborn, Hochschule für Musik Detmold und Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe) studieren oder sie sind dort bereits eingeschrieben. 

Die aktuellen Gütersloher Stipendiat*innen haben sich alle für die Universität Bielefeld entschieden. Während Alessia Rechtswissenschaften und Lea Biologie belegt haben, studiert Maya dort im vierten Semester Chemie und Mathematik auf Lehramt. »Man braucht schließlich Herausforderungen im Leben.« Damit stärkt sie nicht nur die Frauenquote in den MINT Fächern, sondern hat auch gute Berufsaussichten. Außerdem kann die 19 Jährige, die beim Sportverein Spexard den Nachwuchs trainiert, als Lehrerin ihre eigenen schulischen Lieblingsfächer mit dem von ihr geliebten Umgang mit Kindern kombinieren.

Das Deutschlandstipendium erleichtert nicht nur Maya den Alltag, indem sie nicht mehr nebenher jobben muss. »Das Geld hilft auch, wenn man Miete und ein Auto bezahlen muss«, sagt Vivien, die im sechsten Semester Geschichtswissenschaft im Haupt- und Politikwissenschaft im Nebenfach studiert. Die Isselhorsterin ist vielen bekannt: lokal als stellvertretende Vorsitzende des Gütersloher SPD-Stadtverbands. Ãœberregional als Schauspielerin, unter anderem durch Hauptrollen in den Serien »Think Big« und »Billy Kuckuck« sowie durch Gast Auftritte in »Wapo Bodensee« oder »In aller Freundschaft«. So sehr sie die Schauspielerei auch mag, ihre wahre Leidenschaft gehört der Erforschung Alter Geschichte. Wofür sie nicht nur Altgriechisch, sondern auch Latein büffelt. »Ich möchte meine Quellen schließlich im Original lesen können«, sagt die 21-Jährige, die schon immer wissen wollte, was den Menschen zu seinen Handlungen antreibt.

Die Viertsemester Luca (20) und Florian (19) studieren beide Physik. »Das ist superspannend und breit aufgestellt. Ob Astrophysik oder Optik, ob Medizintechnik oder Lasertechnik: In jedem zukunftsorientierten Unternehmen braucht man physikalisches Wissen«, sind sie sich sicher. Dass sie den Master machen wollen, ist klar. Aber auch eine Promotion ist für sie vorstellbar.  Und: »Es gibt noch vieles, was wir lernen möchten.«  Weshalb sie auch die ideelle Unterstützung, die sie als Stipendiaten erhalten, so schätzen. Sie liefert ihnen schon während des Studiums ein wichtiges Netzwerk, das ihnen später den beruflichen Einstieg erleichtert. Denn das Deutschlandstipendium umfasst Workshops und wissenschaftlichen Austausch, Vorträge und Mentoring in Präsenz oder – #coronabedingt – #online. Und ganz wichtig: Es bietet Praktikumsplätze sowie die Vermittlung von Projektarbeiten und Abschlussarbeiten.

Die Auswahl und Vergabe der Stipendien erfolgt über den Studienfonds OWL, der das gesamte Programm koordiniert. Die Dauer der Förderung ist auf 2 Studienjahre angelegt und kann um ein Jahr verlängert werden. Nach einem Jahr ist eine Leistungsüberprüfung erforderlich. Weitere Informationen sowie ein Bewerbungsformular finden sich onlineExternal Link.

Stiftung Studienfonds OWLExternal Link

Aktuell werden an den 5 regionalen Hochschulen mehr als 500 Studenten mit einem Stipendium der Stiftung Studienfonds OWL unterstützt. Das Fördervolumen beträgt aktuell rund 1,7 Millionen Euro. Ein Rekord seit der Gründung des Studienfonds OWL vor 15 Jahren. Das Programm »Deutschlandstipendium« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist seit mehr als 10 Jahren festes Element der Förderung.

In ganz Ostwestfalen wirbt die Geschäftsstelle der Stiftung Studienfonds OWL bei Unternehmen, Stiftungen, Vereinen und Privatpersonen um Unterstützung zur Finanzierung der Stipendien. Der Bund stellt den fünf am Studienfonds beteiligten Hochschulen Geld für mehr als 900 Stipendien zur Verfügung. Es könnten aber fast doppelt so viele Stipendien wie bisher vergeben werden, wenn der private Anteil der Finanzierung stärker wäre. Jeder kann Förderer werden und dazu beitragen, leistungsstarke und engagierte junge Menschen zu unterstützen.Â