Gütersloh, Stadtmarketing, Ab durch die Mitte
Jörg Konken, Geschäftsführer des Stadtmarketings, wirft nach nur zehn Monaten das Handtuch, weil er sich nach eigenem Bekunden beruflich verändern will.
Nachdem wir ihn im April 2003 als »Superkonken« angekündigt hatten, ging der Rundflug im Gütersloher Establishment mit vermeintlichen Bruchlandungen bei »Ab in die Mitte« und den Kernkompetenzen eines Geschäftsführers zu Ende.
Indes läßt sich sein Ausscheiden kaum als Rückschlag für das Stadtmarketing bezeichnen – immerhin zeigten sich bei vielen Beteiligten und Unbeteiligten Ambitionen in Sachen Stadtmarketing und die angeregten Diskussionen sorgen allemal für neue Dynamik in Gütersloh. Einziges Manko: Die Institution des Stadtmarketings befindet sich wieder am Anfang – die von vornherein unklar formulierten Ziele wurden nicht erreicht, im Gegenteil wurden die bisherigen Strukturen noch weiter verhärtet.
Als Highlight muß dennoch der »Gütersloher Frühling« genannt werden, dessen Grundidee zwar vom Gütersloher Künstler Hartmut Bernhard Rudorff und Gütsel stammt, der aber jetzt vom sogenannten »Establishment« immerhin konsequent umgesetzt wird und im Ansatz sehr vielversprechend klingt.
Nachdem Konken unter anderem wegen mangelhafter Anträge an die Stadt und eines fehlenden Wirtschaftsplans für 2004 in die öffentliche Kritik geraten war, stärkten ihm die Gesellschafter des Stadtmarketings den Rücken: Am fehlenden Wirtschaftsplan treffe Konken keine Schuld, vielmehr sei dies ein Versäumnis der Gesellschafter, so Andreas Bernstein von der Werbegemeinschaft für die Gesellschafter, der damit die Funktion des Geschäftsführers in Frage stellte. Letztlich müßte ein grundlegender Strukturwandel stattfinden, der jedoch in nächster Zukunft nicht zu erwarten ist – und so werden wohl weiterhin viele Gütsler vor die sprichwörtliche Wand laufen beziehungsweise laufen gelassen werden.