Nachtcafé: Was macht einen guten Vater aus?
Baden-Baden (ots)
- Michael Steinbrecher spricht unter anderem mit Klara und Heikko Deutschmann, die auch vor der Kamera ein eingespieltes Team sind, Freitag, 18. März 2022, 22 Uhr, SWR Fernsehen
Was macht einen Vater zum Vater – die Rolle des Erzeugers oder die anschließende Fürsorge? Väter sind in ihren Rollen so unterschiedlich wie ihre Kinder. Doch die generelle Vater-Kind-Beziehung wandelt sich: Mütter wünschen sich heutzutage oftmals einen gleichberechtigten Partner in der Familie. Was passiert jedoch, wenn ein Vater mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hat oder durch Krankheit geschwächt ist? Kommen Väter manchmal an ihre Grenzen? Wo wachsen sie über sich hinaus? Darüber spricht Michael Steinbrecher mit seinen Gästen im »Nachtcafé: Was macht einen guten Vater aus?« am Freitag, 18. März 2022, 22 Uhr, im SWR Fernsehen. Nach Ausstrahlung auch ein Jahr verfügbar in der ARD Mediathek und auf dem #SWR #Youtube Channel.
Die Gäste im «Nachtcafé«
Klara und Heikko Deutschmann sind auch vor der Kamera ein eingespieltes Team
Klara und Heikko Deutschmann sind nicht nur privat ein eingespieltes Team: Tochter und Vater verbindet die Leidenschaft fürs Schauspielern. Beide stehen regelmäßig gemeinsam vor der Kamera. »Bei uns gibt es sowohl bei der Arbeit als auch im Alltag eine ganz große Ãœbereinkunft, die einfach da ist«, sagt Heikko Deutschmann. «Wir haben ein Eltern-Kind-Verhältnis, diskutieren aber auf Augenhöhe«, so Klara Deutschmann.
Bernd Späth entging nur knapp einem Mordversuch seines Vaters
Alles andere als liebevoll war der Vater des Schriftstellers Bernd Späth: Ãœberzeugter Nazi, tyrannisch, gewalttätig, narzisstisch und grausam – vor allem seinem Sohn gegenüber, der einem Mordversuch des Vaters als Kleinkind nur knapp entging. Die Wut, dass die Mutter sie beide verlassen hatte, übertrug der Vater auf seinen Sohn. »Als Kind habe ich zu Füßen meines Vaters gespielt und erschrak dann völlig zu sehen, mit welchem hassverzerrten Gesicht er mich angestarrt hat«, erinnert sich Späth.
Wolf Hafner gab seinen Sohn trotz Drogensucht nie auf
Wolf Hafner war als Anwalt ein klassischer Wochenendvater und fiel aus allen Wolken, als er bei einem Abendessen erfuhr, dass sein jüngerer Sohn mit 14 Jahren anfing, Drogen zu nehmen. »Was habe ich falsch gemacht, warum ist er so? Habe ich ihn zu wenig geliebt? Hatte ich zu wenig Zeit?«, fragte er sich damals. Doch Hafner gab seinen Sohn nie auf und stand immer an seiner Seite.
Gabriel Delgado wächst mit einem blinden Vater auf
Seite an Seite gingen auch Gabriel Delgado und sein Vater durchs Leben: Oft sogar wörtlich, denn der Vater des 16-Jährigen ist blind. Schon als Kind war Delgado stolz darauf, seinen Vater im Alltag, beim Einkaufen oder auf Ausflügen zu unterstützen. Als Belastung empfand er das nie, das Vater-Sohn-Verhältnis war stets ein gutes. »Wir haben halt andere Spiele gespielt als Kinder mit sehenden Vätern. Und uns verbindet unser schlechter Humor, weil wir immer dieselben schlechten Witze machen und dieselben schlechten Filme schauen«, sagt Delgado.
Jens Wernstedt erfuhr als Kind, dass sein Vater als Frau leben möchte
Wie es ist, wenn der eigene Vater sich von Vätern anderer Kinder unterscheidet, erlebte auch Jens Wernstedt: Im Grundschulalter erfuhr er, dass sein Vater fortan als Frau leben und Veronika genannt werden möchte. Eine Veränderung, die auch Auswirkungen für den Sohn hatte: »Das Hauptproblem war, dass ich während der Pubertät keine männliche Bezugsperson hatte. Es hat mein Bild von Männlichkeit sehr durcheinandergewirbelt.« Durch Veronika habe er jedoch auch gelernt, wie wichtig es ist, seinen ganz eigenen Weg zu gehen.
Christine Korte hat mithilfe einer Samenspende Zwillinge bekommen
Braucht ein Kind einen Vater? Vermisst ein Kind etwas, wenn es keinen hat? Diese Fragen stellte sich Christine Korte, bevor sie sich vor zwei Jahren ihren großen Kinderwunsch mithilfe einer Samenbank erfüllte. Heute ist sie Mutter von Zwillingssöhnen, denen sie männliche Vorbilder mithilfe ihrer Brüder, ihres besten Freundes und ihres eigenen Vaters an die Hand gibt. »Ob das Vorbild der leibliche Vater ist oder, ob das andere Männer sind, ist doch total egal«, findet sie.
»Nachtcafé« – anspruchsvoller Talk auf Augenhöhe
Das »Nachtcafé« ist seit Jahrzehnten eine der erfolgreichsten Talkshows im deutschen Fernsehen. Jeden Freitagabend begrüßt Moderator Michael Steinbrecher Menschen mit besonderen Lebensgeschichten, darunter auch Prominente und Expert:innen, um sich gemeinsam mit ihnen mit einem Thema auseinanderzusetzen.
Außerdem verfügbar: #Podcast »Nachtcafé – das wahre Leben«, alle 2 Wochen eine neue Folge