Märchen 2.0, Hans-guck-in-die-App, Massenphänomen
Aus dem »Struwwelpeter« kennt jedes Kind die Geschichte von »Hans-guck-in-die-Luft«, ursprünglich »Hanns-guck-in-die-Luft«. Der Junge guckt in die Luft und rennt von einem Unglück ins andere. Ein Plädoyer wider die #Realitätsverweigerung und die #Traumtänzerei.
Das Märchen damals
Wenn der Hanns zur Schule ging, Stets sein Blick am Himmel hing. Nach den Dächern, Wolken, Schwalben Schaut er aufwärts, allenthalben: Vor die eignen Füße dicht, Ja, da sah der Bursche nicht, Also daß ein jeder ruft: »Seht den Hanns Guck-in-die-Luft!« Kam ein Hund daher gerannt; Hännslein blickte unverwandt In die Luft. Niemand ruft: »Hanns! gib acht, der Hund ist nah!« Was geschah? Pauz! Perdauz! – da liegen zwei! Hund und Hännschen nebenbei.
Die Realität heute
Allenthalben gucken die Hansens  dieser Welt nicht mehr in die Luft, sie gucken in die App. In Asien gibt es beispielsweise Unterfangen, bei denen wichtige Hinweise bodenseits angebracht werden, weil die Leute nur noch nach unten blicken, in ihre Smartphones. Auf die Dauer könnte sich das Problem erledigen oder noch verschärfen, wenn die Bestrebungen, Goggles zu etablieren, erfolgreich sein sollten. Dann würde der Masse über eine »Datenbrille« immer Digitales ins Sichtfeld eingeblendet. Denn die Realität reicht den Leuten nicht, sie fühlen sich davon belästigt. Das Internet bietet manchen den Eskapismus 2.0, aktuell schon den Eskapismus3 mit Dingen wie dem »Metaverse«.