Bielefeld: neue Ideen aus der Forschung zur Weiterentwicklung der Tagespflege für ältere Menschen – das FH Projekt TpQ
Die Integration einer Kindertagesstätte oder eines Gartenbauprojekts kann das Angebot einer Tagespflege-Einrichtung für ältere Menschen auf innovative Weise beleben. Auch die Spezialisierung auf bestimmte ethnische Gruppen und flexiblere Öffnungszeiten sind Ideen aus der Forschung, die Tagespflege noch besser machen können. Das sind nur einige der Ergebnisse, die auf reges Interesse der Online-Transferveranstaltung stießen.
Bielefeld (fhb) Forscher der Fachhochschule (FH) Bielefeld stellten im Dezember vergangenen Jahres rund 80 Teilnehmenden erste Ergebnisse des Projekts »Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung von Tagespflege für ältere Menschen in Nordrhein-Westfalen (TpQ)« im Rahmen einer Online-Transferveranstaltung vor und luden zum gemeinsamen Austausch ein. Die Grußworte von Udo Diel, Leiter der Abteilung Soziales, Pflege und Alter, des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, unterstrichen das große Interesse seitens des Ministeriums am Themenfeld der Tagespflege und gaben so bereits zu Beginn die Stimmung der Teilnehmenden aus Praxis und Wissenschaft wieder. Auch die Leitungen des Projekts »Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung von Tagespflege für ältere Menschen in Nordrhein-Westfalen (TpQ)«, Prof. Dr. Christa Büker und Prof. Dr. Änne-Dörte Latteck, begrüßten die Teilnehmenden des digitalen Transferevents und gaben eine Einführung in das Projekt. »Besonders erfreulich ist die zahlreiche Teilnahme der Tagespflegeeinrichtungen, die sich trotz der Pandemie, Zeit für die Veranstaltung genommen haben«, so Latteck.
Profil der Tagespflege in #NRW weiter schärfen
Karin Heuer, Ute Plass und Anke Krietenstein von der AWO Ostwestfalen Lippe berichteten von ihren Erfahrungen hinsichtlich der Projektteilnahme. »Befragte Gäste, Angehörige und Mitarbeitende der Einrichtungen finden es gut, dass die Wichtigkeit der Tagespflege durch das Projekt herausgestellt wird«, berichten Plass. Die Vorstellung aktueller Forschungsergebnisse erfolgte durch die Projektmitarbeiterinnen Martina Stronczek, Lisa Steiner und Dr. Eva Cruel. Präsentiert wurden vielfältige Gründe für oder gegen eine Inanspruchnahme. »Dabei unterscheiden wir bei der Nutzung von Tagespflege in Erstinanspruchnahme und verstetigte Inanspruchnahme«, erklärt Steiner. »Besondere Konzepte, wie die Integration einer Kindertagesstätte, die Spezialisierung auf bestimmte ethnische Gruppen oder sogenannte ,green care farms‘ konnten identifiziert werden«, berichtet Cruel. Neben gesundheitsförderlichen Maßnahmen wurde auch auf Impulse zu möglichen Weiterentwicklungen der Tagespflege eingegangen. »Hierbei standen unter anderem flexiblere Nutzungszeiten, das Angebot von Angehörigengesprächen, ein differenzierteres Angebot nach Zielgruppen, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für das Personal und eine Fehlzeitenfinanzierung im Fokus«, so Stronczek.
An die Präsentation schloss sich ein sehr angeregter und informativer Austausch mit den Teilnehmenden an. Der Vortrag zur Best-Practice in der Tagespflege von Peter Wawrik rundete die Veranstaltung ab. »Wir haben heute gesehen, wie groß das Interesse an der Tagespflege ist und wollen alles daransetzen, das Profil der Tagespflege in NRW weiter zu schärfen«, so Büker zum Ende der Veranstaltung. Im Projekt schließt sich nun eine zweite Phase an, in der die Identifizierung von erfolgreichen Konzepten und die Entwicklung nutzerorientierter Qualitätskriterien für die konzeptionelle Ausgestaltung von Tagespflege im Mittelpunkt steht. Im Rahmen einer zweiten Transferveranstaltung wird über die neuen Erkenntnisse Ende 2022 berichtet werden.
»Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an Telefon (0521) 106-70950.«