Jazz-Neuheit: CD-Album »Trio« von Oliver Mewes (drums), Olaf Polziehn (piano) und Jos Machtel (bass)

Seit 30 Jahren zählt der Schlagzeuger Oliver Mewes zu den gesuchten Spezialisten für authentischen Jazz der Dreißiger- und Vierzigerjahre. So kennt man ihn als Rhythmus-Motor von Engelbert Wrobels »Swing Society« oder dem »International Hot Jazz Quartet«. Am bekanntesten freilich dürfte er als Mitglied der Echoes of Swing sein, dem einzigartigen Early-Jazz-Quartett, das ihm auch den Weg zur Zusammenarbeit mit zahlreichen US-Stars ebnete. Doch nach mehr als 20 Jahren war es Zeit für neue Herausforderungen. Und höchste Zeit für das erste eigene Album unter dem schlichten Titel: »Oliver Mewes Trio«.

Natürlich bleibt Mewes seiner Liebe zum klassischen Jazz treu, doch die Herangehensweise ist diesmal ganz anders: »Bei Echoes of Swing waren unsere Programme und Alben stets sehr konzeptionell, ausgetüftelt und arrangiert. Hier wollte ich einfach Musik machen«, erklärt Mewes, »eine entspannte Momentaufnahme dieses Trios, ganz unverkopft, ohne Notenlesen, sehr melodisch und mit viel Platz für die Musik. Deshalb ist fast nichts arrangiert, das Meiste hat sich beim Spielen ergeben.« Damit das funktioniert, braucht man die passenden Begleiter, und die hat Oliver Mewes hier definitiv gefunden. Zum einen steht ihm einer seiner ältesten Weggefährten zur Seite, der Pianist Olaf Polziehn, zum anderen der niederländische Bassist Jos Machtel, auf den Oliver Mewes nach einigen Kooperationen in jüngerer Zeit nicht verzichten wollte.

Die perfekte Besetzung für das Repertoire, mit dem sich Mewes ein paar lang gehegte Träume erfüllte. »Ich wollte unter anderem ein wirklich altes Jazzstück aufnehmen und modernisieren.« Gleich der Opener erledigt das: »I Never Knew« aus dem Jahr von 1925 klingt hier frisch und ganz im Modern-Jazz-Gewand. Unbedingt dabei sein musste auch etwas von Vince Guaraldi, »einem meiner All-Time-Favorites, dessen Musik ich von klein auf gehört habe«, wie Mewes gesteht. Und so darf man hier gleich zwei Stücke aus den Soundtracks zu den »Peanuts«-Zeichentrickfilmen genießen, die den so früh verstorbenen Pianisten berühmt gemacht haben. Filmmusik ist auch Johnny Mandels selten gespielte Ballade »A Time For Love« von 1966, die hier zu einem für grandiose Improvisationsteile offenen Jazz-Waltz wird.

Gleichermaßen inspiriert und lässig geht es von Great-American-Songbook-Standards wie Jerome Kerns »All The Things You Are« über den hinreißend melancholisch dahinrollenden Latin-Klassiker »Caminhos Cruzados« von Antonio Carlos Jobim und Modernem wie dem flinken »One Last Pitch« von Harry Connick junior bis zur ausklingenden, Oscar-gekrönten Titelmelodie aus »Il Postino«, einem Lieblingsfilm von Oliver Mewes.

Wie perfekt Mewes, Polziehn und Machtel harmonieren, beweist hier jedes einzelne Stück: Bis ins letzte Detail geschmackvoll und kreativ, dabei respektvoll und auf dem ultimativen technischen Stand, »sophisticated« also, wie die Amerikaner sagen, wird hier klassischer Jazz zelebriert. Ein lange überfälliges Debüt.

Das CD-Album »Trio« ist eine Produktion von Oliver Mewes (»radau records«) und ist im Vertrieb von »media-arte«.

Das CD-Album ist im stationären und im Online-Handel sowie bei den Streamingplattformen wie zum Beispiel bei Amazon, Weltbild, Dussmann, Spotify oder Deezer erhältlich.

Weitere Informationen zur CD

https://save-it.cc/media-arte/trioExternal Link
https://media-arte.de/de/trio.htmlExternal Link
http://olivermewes.com/External Link

Oliver Mewes

Oliver Mewes wurde 1967 in Köln geboren. Aufgewachsen in einem jazzbegeisterten Elternhaus, begann er sechzehnjährig mit dem Schlagzeugspiel. Nach ersten Banderfahrungen in der Kölner Jazzszene, studierte er von 1989 bis 1991 Jazz Schlagzeug, IP, an der Musikhochschule Köln. Seine Vorliebe für die Stilistiken des swingenden Jazz führten zur Zusammenarbeit mit Engelbert Wrobels »Swing Society«, Hazy Osterwald, Dan Barrett, Bob Barnard, Nicki Parrott, Olaf Polziehn Trio, Harry Allen, Frank Roberscheuten Hiptett, Rossano Sportiello, Shaunette Hildabrand, The Three Tenors Of Swing, Antti Sarpila, Kenny Davern, Bob Wilber, Rebecca Kilgore und »Echoes Of« Swing. Als festes Mitglied der Band »Echoes Of Swing« (1998 bis 2019) führten ihn Konzerte unter anderem in den Herkules Saal der Münchener Residenz (100 Jahre Fats Waller 2004), in die Berliner Philharmonie (BIX 2016), in den Kammermusiksaal der Elbphilharmonie (EOS Travelin’ 2018), auf das Rheingau Musik Festival (D), das Elbjazz Festival (D), Kobe Jazz Street (J), Waiheke Island Of Jazz (NZL), Arbors Records International Jazz Party (USA 2010), Jazz Aux Rempart (F) und das Hotel Ascona Jazz Festival (CH). Sein Schlagzeugspiel ist auf zahlreichen Rundfunk – (BR, WDR, SR, NDR) und TV – Produktionen (NDR, SWR, BR, HR) sowie auf über 30 CD Produktionen dokumentiert, unter denen das Album «Message From Mars« 2010 mit dem »Prix de l’ Academie du Jazz« und dem Vierteljahrespreis der »Deutschen Schallplattenkritik« ausgezeichnet wurde. Zwischen 2013 und 2019 wirkte Oliver Mewes mit Echoes Of Swing an nachfolgenden Aufnahmen des Münchner Labels ACT MUSIC mit: »Blue Pepper«, »Dancing’«, »BIX«, »Travelin« und »Winter Days At Schloss Elmau«. Zudem ist Oliver Mewes seit 2010 als Dozent für Schlagzeug auf dem von Shaunette Hildabrand & Frank Roberscheuten veranstalteten Workshop »Jazzin’ July« tätig.

Olaf Polziehn

Polziehn begann 1992 ein Musikstudium an der Hochschule für Musik Köln bei Frank Chastenier und bei John Taylor. Daneben war er von 1992 bis 1995 Pianist des Bundesjazzorchesters. 1992 gründete er mit Ingmar Heller (Bass) und zunächst Oliver Mewes (Schlagzeug) ein eigenes Trio. Seit 2002 wurde das Trio mit Saxophonisten wie Harry Allen oder Jesse Davis zum Quartett erweitert. 1998 holte ihn Thomas Cremer mit dem Bassisten Günter Lenz in sein Frankfurt Jazz Trio.

Jos Machtel

Born 1962 Zwaag, The Netherlands. Jos started playing trumpet at age 10. He was admitted to the Hilversum Conservatory in 1980. In 1985, Jos moved to Madrid to teach at the Taller de Musicos, where he also worked with Dave Schnitter, Perico Sambeat, Jorge Pardo, et cetera. He went back to the Netherlands in 1987 and became a member of the Rick Hollander quartet, with which he toured all over Europe and made the cd »Private Ears«. In 1999 he was asked by the Brussels Jazz Orchestra to take the bass chair. Since then, he has been a regular member of the orchestra. He recorded roughly 10 cds with the band. He left the band by the end of 2018.