Backpapier, Backmatte, Trennfolien oder einfach Fett aufs Blech? Tipps fürs Plätzchenbacken ohne Ankleben

Jetzt ist Hochsaison für selbst gebackene Plätzchen und Lebkuchen. Für den ungetrübten Backspaß ist es wichtig, dass die Leckereien sich gut vom heißen Blech lösen lassen und dabei nicht zerbrechen. Wer das Festkleben verhindern will, findet im Handel neben Backpapier zum Beispiel Dauerbackfolien oder Silikonmatten. Wie gut diese Produkte für Umwelt und Gesundheit sind, ist nicht leicht zu erkennen. »Die Zusammensetzung solcher Materialien für den Lebensmittelkontakt muss leider nicht vollständig angegeben werden. In unserer Marktuntersuchung wies beispielsweise kein Backpapier-Hersteller auf der Verpackung aus, womit das Papier beschichtet war«, so Kerstin Effers, Chemikerin im Arbeitsbereich Umwelt und Gesundheitsschutz der Verbraucherzentrale NRW. Auch bei Backtrennfolien blieb oft unklar, ob diese mit dem fluorierten Kunststoff PTFE, besser bekannt unter dem Handelsnamen Teflon, beschichtet sind.

Für die nachhaltige Weihnachtsbäckerei ohne bedenkliche Inhaltsstoffe hat die Verbraucherzentrale NRW daher folgende Tipps zusammengestellt …

Backpapier

Backpapier wird von den meisten Herstellern als ungebleichtes, silikonbeschichtetes Papier angeboten. Das Papier selbst besteht in der Regel aus Frischfaser, die in vielen Fällen aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Der Antihaft-Effekt wird mit Silikonen erzeugt. Eine aktuelle Untersuchung der Zeitschrift Öko-Test gibt in Bezug auf die überprüften Schadstoffe Entwarnung. Wer Backpapier mehrfach verwendet, schont zudem Ressourcen und vermeidet Abfall. Wenn es nicht mehr benutzbar ist, muss das Papier im Restmüll entsorgt werden und darf nicht in den Biomüll oder Kompost, denn die Silikonbeschichtung ist nicht biologisch abbaubar. Mehrzweckpapierrollen für Lebensmittel, die nicht mit Silikonen beschichtet sind, werden im Handel ebenfalls als Backpapier ausgelobt. Die Antihaftwirkung lässt sich durch Einfetten verbessern.

Silikon-Backmatten

Backmatten aus Silikon sind in der Herstellung zwar aufwendiger als Backpapier, können dafür aber lange genutzt werden. Empfehlung: Vor der ersten Verwendung sollten Silikonbackformen oder -matten gespült und eine Stunde bei 200 Grad Celsius im Backofen ausgeheizt werden, damit eventuell vorhandene flüchtige chemische Verbindungen aus dem Herstellungsprozess entfernt werden. Anschließend noch einmal spülen. Sicherheitshalber sollten die Backutensilien nicht über 200 Grad erhitzt werden, selbst wenn eine höhere Verwendungstemperatur angegeben ist.

Backtrennfolien

Backtrennfolien bestehen oft aus einem Glasfasergeflecht, das –­ ähnlich wie Bratpfannen – mit dem Kunststoff PTFE (Handelsname Teflon) beschichtet ist. Bei der Produktion von PTFE wurden giftige Hilfsstoffe eingesetzt, die die Umwelt dauerhaft belasten und über die Nahrungskette auch die Gesundheit von Mensch und Tier stark gefährden. Inzwischen ist der Giftstoff PFOA (Perfluoroktansäure) in der EU verboten, die Hersteller verwenden als Ersatzstoffe jedoch andere fluororganische Verbindungen. Die Verbraucherzentrale NRW rät daher von der Verwendung PTFE-beschichteter Küchengeräte ab und fordert ein Verbot von Werbeaussagen wie „PFOA-frei“, wenn andere Fluorchemikalien wie PTFE im Produkt enthalten sind.

Einfetten

Trotz moderner Antihaft-Produkte: Das klassische Einfetten des Backblechs mit Butter, Margarine, Öl oder Kokosfett verhindert das Ankleben ebenfalls. Zudem sind moderne Bleche meist mit einer Antihaftbeschichtung versehen. Um die Bildung von gesundheitsschädlichem Acrylamid durch Kontaktbräune zu vermeiden, sollte die Backtemperatur beim Verzicht auf Backpapier & Co. möglichst niedrig gewählt werden. Wer das noch warme Blech anschließend sofort spült, hat weniger Arbeit beim Reinigen. Hartnäckig Eingebranntes in kratzfesten Blechen lässt sich leichter entfernen, wenn man das Blech erneut erwärmt, mit wenig Wasser und etwas Natron einweicht und mit einem Edelstahlschwamm reinigt. Bleche aus Aluminium sind nicht für Saures, Salziges oder Laugengebäck geeignet, da Aluminium in diesen Fällen in das Lebensmittel übergehen kann.

Fragen zu Schadstoffen in Küchenutensilien und anderen Produkten beantwortet die Online-Schadstoffberatung der Verbraucherzentrale NRW kostenlos unter www.verbraucherzentrale.nrw/schadstoffeExternal Link