Preisverleihung für Schülerwettbewerb in der Bezirksregierung Münster, »Shalom – jüdisches Leben heute!«: Sieger kommen aus Emsdetten, Coesfeld, Münster und Gelsenkirchen
Münster. »Shalom – jüdisches Leben heute!«. Für den von Regierungspräsidentin Dorothee Feller initiierten Schülerwettbewerb, der unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst steht, fand am 11. November 2021 in der Bezirksregierung Münster die Preisverleihung statt. Gemeinsam mit den anderen Jurymitgliedern, der Antisemitismus-Beauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinden Gelsenkirchen und Münster, Judith Neuwald-Tasbach und Sharon Fehr, sowie Polizeipräsident Falk Schnabel (Münster) übergab die Regierungspräsidentin die Preise für die drei Erstplatzierten des Wettbewerbs sowie einen Sonderpreis. Viel Lob, Anerkennung und Respekt gab es dabei für alle Teilnehmer des Wettbewerbs. Die Freude bei den Siegern war natürlich besonders groß.
Regierungspräsidentin Dorothee Feller begrüßte eingangs neben den Schülerinnen und Schülern vor allem auch die Vertreter der jüdischen Gemeinden in Münster und Gelsenkirchen und ganz besonders den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. Es sei eine große Ehre und Freude, „Sie, Herr Schuster, heute zu Gast hierzu haben“, so die Regierungspräsidentin. „Das Ziel des Wettbewerbs war es, Schülerinnen und Schüler mit jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Kontakt zu bringen; damit sie miteinander ins Gespräch kommen; sich untereinander austauschen und sich gegenseitig kennenlernen“, so Feller in ihrer Ansprache. An die Schülerinnen und Schüler gewandt sagte sie: »Euch allen sage ich an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Leistung, die ihr gemeinsam erbracht habt. Und ich wünsche euch, dass ihr aus dem Wettbewerb noch wesentlich mehr mitnehmt als den materiellen Preis: nämlich die Erkenntnis, dass eine fremde Kultur keine Bedrohung ist, sondern eine Einladung. Eine Einladung, offen und neugierig auf die Menschen dieser Kultur zuzugehen und sie kennenzulernen.«
Den Worten der Regierungspräsidentin schloss sich auch der Schirmherr des Wettbewerbs, Ministerpräsident Hendrik Wüst, an. Er sagte per Videobotschaft zu den Schülerinnen und Schülern: »Sie alle sind Sieger und haben schon durch die Teilnahme an dem Wettbewerb gewonnen. Und wir alle haben auch dadurch gewonnen, weil wir von ihren Ergebnissen sehr viel lernen können. Wissen, das dazu beiträgt, dass sich solch schreckliche Ereignisse wie die zwischen 1933 und 1945 nie mehr wiederholen werden.«
Insgesamt 63 Beiträge von mehr als 150 Schülerinnen und Schülern wurden von den teilnehmenden Schulen, beziehungsweise den Klassen der Jahrgangsstufen Sieben und Acht der weiterführenden Schulen im Regierungsbezirk Münster, die mit dem Wettbewerb zur Beteiligung aufgerufen waren, eingereicht. Am Ende siegte ein Beitrag des Gymnasiums Martinum aus Emsdetten im Kreis Steinfurt. Sechs Schülerinnen und Schüler haben dort das Spiel »Dufte zocken! Das ultimative Brettspiel zu jüdischen Festen und Feiertagen« kreiert. In dem Brettspiel, geht es neben dem nötigen Würfelglück auch um viel Wissen rund um Begriffe und Bräuche aus dem jüdischen Leben. »Ein tolles, geistreiches und sehr unterhaltsames Projekt, bei dem von der Idee über den Entwurf und die inhaltliche Gestaltung bis hin zur Umsetzung alles stimmt«, so die Jury in ihrer Begründung, die kreativen Köpfe dieses Projektes als Sieger des Wettbewerbs zu küren. Für den Sieg wurde den Schülerinnen und Schülern unter anderem eine Skulptur überreicht, die als Wanderpokal fungieren soll. Ein deutliches Zeichen dafür, dass der Wettbewerb keine einmalige Veranstaltung bleiben wird.
Den Preis für den zweiten Platz erhielten sieben Schülerinnen und Schüler der Freiherr-vom-Stein-Realschule in Coesfeld. Die Gruppe hat sich, angeregt durch einen Besuch in der Synagoge Münster, mit jiddischen Wörtern im deutschen Sprachschatz befasst. Daraus hat sie ein fächerverbindendes Projekt von Religion und Kunst gestaltet, das durch die Auslegung der Steine an symbolischen Orten in Coesfeld in die lokale Öffentlichkeit hineingewirkt hat. Eine tolle künstlerische Idee, befand die Jury.
Platz Drei ging an das Pascal-Gymnasium in Münster. Hier haben sieben Schülerinnen und Schüler des Siebten Jahrgangs einen eigenen Film gedreht, der sich unter Beteiligung von in Deutschland lebenden Juden vor allem auch an die nichtjüdische Mehrheit richtet. Der Film zeige den Menschen auf, wie sehr Hass und Hetze unser Zusammenleben bedrohen, betonte die Jury.
Über einen Sonderpreis durfte sich zudem die Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck freuen. Mit gleich 14 Gruppen und mehr als 70 Schülern hat sich die Schule an dem Wettbewerb beteiligt. So überzeugte die Schule die Jury mit ihrem besonders großen Engagement und erhielt dafür einen Sonderpreis.
Info
Die einzelnen Laudationes auf die Sieger des Wettbewerbs inklusive der Begründungen durch die Jury sind dieser Pressemitteilung als Anhang beigefügt. Außerdem finden sich Bilder zu dem Wettbewerb, unter anderem auch von der Siegerehrung, auf der Homepage zum Download.