Physiotherapie für zu Hause: Fünf Übungen für eine schnelle Rehabilitation nach einer Schultergelenksoperation

Das Schultergelenk ist aufgrund seiner Bewegungsmöglichkeiten und der Verbindung mit einem komplexen Muskel- und Sehnenapparat eines der wichtigsten Gelenke im menschlichen Körper. Daher ist die Einschränkung von PatientInnen im täglichen Leben nach einer Operation größer als bei anderen Gelenkoperationen. Die Krankengymnastik ist ein wichtiger Aspekt, um den Rehabilitationsprozess zu beschleunigen. Sie unterstützt die Wiederherstellung des Bewegungsausmaßes. Gezielte Übungen zur Dehnung und Stärkung der Schulter mit allen Muskeln und Sehnen sollten bereits einen Tag nach der Operation begonnen werden, um den Heilungsprozess so schnell wie möglich in Gang zu setzen. Dr. med. Mohy Taha ist Experte und orthopädischer Facharzt mit Schwerpunkt Schulter- und Ellenbogenchirurgie. Er erklärt fünf einfache Übungen für eine schnelle Rehabilitation nach einer Schultergelenksoperation.

Im gesunden Zustand kann die Schulter in alle Richtungen und uneingeschränkt bewegt werden. Nach einer Operation soll dies wieder möglich gemacht werden. Mit den nachfolgenden Übungen werden alle Strukturen, die mit dem Schultergelenk verbunden sind, aktiv gestärkt. Sie verhindern, dass Verhärtungen oder Verklebungen die Bewegungsmöglichkeiten einschränken. Das regelmäßige und tägliche üben wird den Rehabilitationsprozess positiv beeinflussen und verkürzen. Diese Übungen dürfen durchgeführt werden, sobald die Schulter von ihrem Chirurgen für die aktive Bewegung ohne Limite freigegeben ist. Je nach Operationsmethode muss die Schulter für gewisse Zeit ruhig gestellt werden. In dieser Zeit ist mitunter nur die passive Bewegung (durch die Physiotherapeuten) erlaubt.

Fünf Übungen für eine schnelle Rehabilitation des Schultergelenks

Übung Nummer Eins

Beide Arme werden seitlich ausgestreckt. Bei der operierten Schulter den Arm so weit anheben wie möglich, auch wenn er nur wenige Zentimeter angehoben werden kann. Dann mit den Händen kleine und langsame Kreise nach vorne ziehen. Wenn die Schmerzen zu stark werden, eine Pause einlegen und wieder von vorne beginnen. Diese Übung im Sitzen oder Stehen zwei bis drei mal täglich wiederholen.

Übung Nummer Zwei

Beide Arme werden neben dem Körper gerade nach unten ausgestreckt. Den Arm mit der operierten Schulter ebenfalls so weit als möglich ausstrecken. Dann werden beide Arme hinter den Rücken geführt. Der Arm mit der operierten Schulter wird sich durch die tägliche Wiederholung immer ein Stück weiter nach hinten bewegen lassen. Auch diese Übung im Sitzen oder Stehen zwei bis drei mal täglich wiederholen.

Übung Nummer Drei

Beide Arme werden locker auf die Oberschenkel gelegt. Dann beide Schultern nach vorne kreisen. Jeweils zehn Kreise nach vorne und nach hinten – dann eine Pause einlegen. Je nach Bewegungsmöglichkeit können die Kreise zu Beginn sehr klein sein und später immer größer werden. Diese Übung im Sitzen oder Stehen zwei bis drei nal täglich wiederholen.

Übung Nummer Vier

Den Oberkörper im Stehen leicht nach vorne beugen. Mit dem gesunden Arm können Sie sich beispielsweise an einem Tisch abstützen. Der Arm mit der operierten Schulter hängt – so weit es geht – locker nach unten und wird mit einer Pendelbewegung nach vorne und hinten sowie links und rechts bewegt. Diese Übung mehrmals täglich wiederholen.

Übung Nummer Fünf

Für die letzte Übung eine Matte auf dem Boden legen und in den Vierfüßlerstand gehen. Das Körpergewicht soll hauptsächlich im Bereich der Beine und des Gesäßes verlagert sein. Beide Arme so weit es möglich ist nach vorne strecken. Die Stirn nähert sich dabei dem Boden an. Diese Position halten, solange es angenehm und nahezu schmerzfrei ist. Diese Übung auf der Matte zweimal täglich wiederholen.

Für alle Übungen gilt: Die beste Wirkung wird erzielt, wenn diese regelmäßig und korrekt ausgeführt werden. Zudem sollten die Übungen langsam und selbstverantwortlich gemacht werden. Anfangs werden sich die Fortschritte nicht unmittelbar zeigen. Diese kommen jedoch zusammen mit einer besseren Beweglichkeit der Schulter durch eine regelmäßige Durchführung nach einiger Zeit zum Vorschein.

Fazit

Das Schultergelenk soll durch eine langfristige Rehabilitationsphase wieder beweglich gemacht werden. Deshalb sind gerade die ersten Wochen wichtig. Diese sollten genutzt werden, um dauerhaften Bewegungseinschränkungen vorzubeugen. Die Regelmäßigkeit von aktiven Übungen ist dafür entscheidend. Der Schwierigkeitsgrad und die Dauer richten sich danach, wie weit die Rehabilitation fortgeschritten ist. Dr. med. Mohy Taha ist Spezialist in der Schulter- und Ellenbogenchirurgie. Seit 2020 ist er Belegarzt in der Privatklinik Villa im Park in Rothrist, gleichzeitig verfügt er an der Aarauer Bahnhofstrasse in der Schweiz über eine Praxis. Dort betreuen er und sein Team PatientInnen durch den gesamten Prozess von der Vorbereitung zur Operation bis zum Abschluss der Rehabilitation. Studiert hat Mohy Taha in Kairo. Danach promovierte er in Zürich und absolvierte diverse Weiterbildungen in verschiedenen Ländern. Seine Ausbildung zum orthopädischen Chirurgen erlange er in der Schweiz. Gearbeitet hat Mohy Taha seither unter anderem in der Uniklinik Balgrist sowie im Universitätsspital Basel.

Vita

Studiert hat Mohy Taha in Kairo. Danach promovierte er in Zürich und absolvierte diverse Weiterbildungen in verschiedenen Ländern. Seine Ausbildung zum orthopädischen Chirurgen erlange er in der Schweiz. Gearbeitet hat er seither unter anderem im Kantonsspital Aarau sowie im Universitätsspital Basel. Seit 2020 ist er Belegarzt in einer Privatklinik in Rothrist, gleichzeitig verfügt er an der Aarauer Bahnhofstrasse über eine Praxis. Im Raum Aarau wohnt Mohy Taha mit Frau und Kindern seit 2005.