Früher holte man hierzulande die Milch in Kannen vom Bauern, es gab durchorganisierte »Milchmärkte«. Dann übernahm die Industrie und es kam die Milch in Plastiktüten, für die man dann zu Hause einen Plastikhalter brauchte, und die gerne kaputtgingen und transporttechnisch problematisch (weil empfindlich) waren.
Die Industrie überzeugte die Masse davon, dass Milch direkt vom Bauern giftig, hochgefährlich und tödlich sei. Man könne überhaupt nur dann überleben, wenn man industriell verarbeitete Milch tränke. Dies aber müsse man dringendst tun, weil man ohne Milch wiederum auch nicht überleben könne, denn Milch (Kuhmilch) sei gesund, das Gesündeste überhaupt. Die Industrie agiert sogar so perfide, dass sie »entrahmte Milch« – im Grunde genommen ein Abfallprodukt – teuer als »fettarme Milch« verkauft. Auch Molke – ebenfalls ein Abfallprodukt – wird als teures und höchst gesundes Produkt verkauft. Es wird auch schlicht mit Wasser verdünnte Milch teuer als »fettarm« verkauft.
Milchflaschen konnten sich im Gegensatz zu den USA hierzulande nie durchsetzen. Denn das System mit »Milchmännern« nervt – es ist teuer, aufwendig, die Flaschen müssen umständlich wieder abgeholt und dann gereinigt werden und sie sind ihrerseits teuer und können kaputtgehen. Sie sind darüber hinaus schwer und nutzen den Platz beim Transport nicht optimal aus.
Dann hatten Schweizer die Idee für den »Tetra Pak« (»tetra« heißt soviel wie »vier« – die »Tetra Paks« sind viereckig). Plastikbeschichtete Pappe – »Tetra Paks« sind billig, leicht, nutzen den Platz optimal aus, sind leicht zu handhaben (auch für den »Verbraucher«), praktisch, und ein Konzern hat das Monopol darauf und kann damit Geld verdienen. Er verkauft die Produkte direkt selbst, aber auch die Anlagen, um sie (in Lizenz – woran er wiederum verdient) produzieren zu können. »Tetra Paks« müssen nicht wieder abgeholt und gereinigt werden. Sie sind eben in jeder Hinsicht praktisch.
Es gibt nur einen Haken: Sie sind des Teufels. Denn man kann sie nicht recycleln. Plastikbeschichtung und Pappe lassen sich nicht trennen. Das Einzige, was man tun kann: Man kann sie zerschreddern und beispielsweise zu Parkbänken oder Blumenkübeln verpressen. Die aber freilich niemand haben will, weil man sieht, dass sie aus bunten Brocken bestehen. So etwas findet (fand) bestenfalls modellhaft statt. Das aber schon vor 20, 30 Jahren. Und es konnte sich natürlich nicht durchsetzen.
Bei aller Klimahysterie – und Umweltschutz (und Ressourcenschutz) ist letztlich immer auch Klimaschutz – ist der Masse das alles egal, sie kauft fröhlich weiter »Tetra Paks«, zumal es auch gar keine ernstzunehmenden Alternativen gibt. Bestenfalls findet man im Supermarktregal ein paar Fläschchen überteuerte, quer durch die Republik transportierte Edelmilch von sonstwo her, die aber kein Mensch kauft. Sogar »vegane« Produkte werden absurderweise in »Tetra Paks« angeboten – und gekauft (von »Modeveganern« oder »Lifestyle-Pseudo-Weekend-Veganern«).
All das passiert und das Thema hat niemand auf dem Schirm. Warum passiert das? Weil sich ein Konzern nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen lässt (von wem auch?). Und weil es für die Masse bequem ist, es so zu belassen, wie es ist. Es so zu belassen, ist an sich bequem, weil das Produkt eben auch bequem (und billig) ist. »Tetra Paks« sind für alle Beteiligten bequem.
»Tetra Pak«, das Unternehmen
Tetra Pak ist ein international tätiges Schweizer Unternehmen mit schwedischen Wurzeln, das Anlagen zur industriellen Lebensmittelverarbeitung und -verpackung sowie Lebensmittelverpackungen selbst herstellt und vertreibt. Der Markenname fand als Gattungsname für Getränkekartons im Allgemeinen Eingang in den deutschen Sprachgebrauch.
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