Sundern ist ein Stadtteil der ostwestfälischen Kreisstadt Gütersloh in Nordrhein-Westfalen.

Geschichte

Mit dem Hof »Meier zu Gütersloh« an der #Dalke steht eine Keimzelle der Stadt #Gütersloh auf Sunderaner Gebiet, direkt an der Grenze zur Kernstadt. Schon um 800 soll dort eine Hofstelle bestanden haben.

Die Bauerschaft Sundern bildete den östlichen Abschluss der Herrschaft Rheda, die 1816 in die preußische Provinz Westfalen eingegliedert wurde. Sundern gehörte zur Gemeinde Gütersloh-Land, die am 1. April 1910 in die Stadt Gütersloh eingegliedert wurde.

Die #Teutoburger-#Wald-#Eisenbahn#TWE«) nahm 1903 den Bahnhof Gütersloh-Sundern, später Gütersloh-Ost, in Betrieb, der großen Anteil an der gewerblichen Erschließung der bis dahin landwirtschaftlich geprägten Bauerschaft hatte. Zugleich liegen wichtige Erholungsstätten in Sundern, die im 19. Jahrhundert bewusst als Ausgleich zur fortschreitenden Industrialisierung eingerichtet wurden, so der Stadtpark Gütersloh, der darin integrierte #Botanische #Garten sowie das #Parkbad.

Eine stadtplanerische Herausforderung der nächsten Jahre ergibt sich durch den Abzug der britischen Armee bis 2020. So stellt sich die Frage nach der zukünftigen Nutzung der 1934/35 errichteten »#Luftnachrichtenkaserne« (heute »Mansergh Barracks«) an der Verler Straße. Das rund 35 Hektar große Gelände umfasst Wohngebäude, Lager, Werkstätten, einen Kindergarten, die King’s School, ein Kino sowie zahlreiche Sportanlagen. Zudem werden zahlreiche Einfamilienhäuser in der sogenannten Englischen Siedlung (entstanden in den 1950er-Jahren) in Stadtparknähe frei, in denen vor allem Offiziersfamilien wohnen.

Sehenswürdigkeiten, öffentliche Gebäude, #Kirchen

In der #Denkmalliste der Stadt #Gütersloh ist Sundern mit rund 20 Einträgen vertreten, darunter Sehenswürdigkeiten wie der #Meierhof Gütersloh mit #Meiers #Mühle, die Wohnhäuser des #Villenviertels, der Stadtpark und der Botanische Garten sowie weitere stadtbekannte Bauten wie das Parkbad oder Avenstroths Mühle.

Auf Sunderaner Gebiet liegen das #Klinikum Gütersloh, das #Parkbad, das Freizeitbad »Die #Welle«, das #Heidewaldstadion sowie die Erlöser- und die Matthäuskirche. Es gibt zwei Grundschulen (#Grundschule #Sundern und #Heidewaldschule), das Schulzentrum Ost mit einer Hauptschule (Hauptschule Ost) und einer Realschule (#Geschwister-#Scholl-Schule) sowie eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt »#Lernen« (Schule an der Dalke). Auf dem Gelände der »#Mansergh #Barracks« befindet sich zudem die von Kindern der in der Region stationierten britischen Armeeangehörigen besuchte King’s School.

Vereine

Auf der Reitanlage des Reitervereins Sundern-Spexard sind fast 100 Privat- und Schulpferde untergebracht. Mehr als 300 Mitglieder engagieren sich im 1947 gegründeten Bürgerverein Sundern. Der 1929 gegründete Schützenverein »Falke Sundern« löste sich dagegen 2012 auf, nachdem die Zahl der Mitglieder unter 100 gesunken war.

Der Stadtteil Sundern

Die Geschichte von Sundern begann mit der Familie Avenstroth, die mehrere Höfe an der Dalke besaßen. Später wurde aus diesen Höfen der heutige Gütersloher Ortsteil Sundern. Heute bietet Sundern dank seiner guten Infrastruktur einen gesunden Mix aus landwirtschaftlichem und industriellem Gewerbe.

Der Stadtteil Sundern umfasst das Gebiet der gleichnamigen früheren Bauerschaft und gehörte historisch zur Herrschaft Rheda, die darin ihren östlichen Abschluss hatte. Der Name »Sundern« bedeutet »sondern« beziehungsweise »aussondern«. Es handelt sich damit um einen ausgesonderten Ort mit besonderer Rechtsqualität, dessen Nutzung auf Privilegierte beschränkt war.

In der Gütersloher Sandebene entstanden zwischen 850 und 1250 Einzelhofsiedlungen und Hofgruppen. Bereits 1134 wird der Name »Avenstroth« erwähnt. Er steht für eine einst bedeutsame Ministerialienfamilie, die vom 12. bis 15. Jahrhundert auch in dem späteren Gebiet der Bauerschaft Sundern ansässig war. Die Herren von Avenstroth besaßen neben Ihrem Haupthof an der Dalke (heute Kleßmann), der als Rittersitz mit Wällen und Gräfte versehen war, viele Höfe rechts und links dieses Baches bis nach Avenwedde hinein. Sie hatten jedoch auch über das Kirchspiel Gütersloh hinaus eine herausragende Bedeutung in dieser Region. So wurden Mitglieder dieser Familie in Urkunden und Niederschriften als Ritter, Burgmänner und freie Herren bezeichnet, die mit Gütern von Clarholz bis Kaunitz belehnt waren.

Das Lehnsgebiet der Herren von Avenstroth wurde dann später »Sundern« genannt; es war von der Bauerschaft Nordhorn abgetrennt oder abgesondert. Es hat auch später zu Zeiten der Herren von Rheda seinen Sonderstatus behalten.

Nach der Gründung des Deutschen Bundes wurde die Herrschaft Rheda 1816 in die preußische Provinz Westfalen eingegliedert. Im Jahre 1910 erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Gütersloh. Sundern ist heute ein Stadtteil von Gütersloh nach dem Gebietsstand vom 1970.

Sundern ist vom Ursprung her landwirtschaftlich geprägt. Hier liegt ein großer Teil der Natur- und Freizeitstätten der Stadt Gütersloh, die bereits im 19. Jahrhundert gern zum Erholen aufgesucht wurden. Dazu zählt besonders der 1909 eröffnete Stadtpark, der sich großzügig zwischen den Höfen Sundern Nummer Eins (Meier zu Gütersloh) und Sundern Nummer Zwei (Meier Avenstroth) erstreckt und 1912 um den Botanischen Garten erweitert wurde. Auch das seit 1928 bestehende #Parkbad liegt in der ehemaligen Bauerschaft Sundern.

Mit der Eröffnung der Teutoburger-Wald-Eisenbahn im Jahre 1903 entstand auch der Bahnhof Gütersloh-Sundern, später Gütersloh-Ost, mit Verladestelle in Höhe der Gastwirtschaft Ortwirth. Die Bahn hatte maßgeblich Anteil an der Erschließung und Industrialisierung des ländlichen Raumes. 1935 folgten weitere Haltepunkte am Sunderweg und an der Carl-Miele-Straße. Seit Oktober 1978 wird die #TWE-Trasse nur noch für den Güterverkehr genutzt.

Der Ausbau der Verkehrswege ermöglichte es zahlreichen Unternehmen, sich in Sundern anzusiedeln. Das Spektrum war vielfältig, heute sind neben den #Wirus-Werken (heute #Pfleiderer) noch die Betriebsstätten der ehemaligen Nudelfabrik C. H. Diestelkamp und der als Medienfabrik genutzten angrenzenden Nudelfabrik Niemöller & Brockmann, der Spedition Walter Flöttmann, der Brotfabrik W. #Mestemacher GmbH, der Firma Draht-Wolf und der Weberei Niemöller & Abel vorhanden. Insgesamt ist Sundern damit ein Stadtteil, der neben landschaftlichen auch infrastrukturelle Qualitäten aufweist.

Bürgerverein SundernExternal Link

Der »#Bürgerverein Sundern« hat seinen Sitz in Gütersloh-Sundern. Zweck des Vereines ist die Unterstützung aller Bestrebungen die dem Ortsteil Gütersloh-Sundern dienen, insbesondere bei der #Brauchtumspflege und #Heimatpflege, Erhaltung der #plattdeutschen Sprache, Mitwirken beim #Naturschutz und #Umweltschutz, Wahrung und Pflege des Gemeinschaftssinnes sowie der sozialen Kontakte innerhalb der Bevölkerung. Der Verein ist unabhängig und nicht parteipolitisch, weltanschaulich oder konfessionell gebunden. Der Satzungszweck wird verwirklicht durch Vorträge, gemeinsame #Reisen, #Wanderungen und #Ausflüge, Organisation von #Festen und #Versammlungen sowie aller den Satzungszweck dienender weiteren #Veranstaltungen und #Unternehmungen.

Reiterverein Sundern-SpexardExternal Link

1952 gegründet, zählt der #Reiterverein Sundern-Spexard heute zu den traditionsreichsten und mit mehr als 400 Mitgliedern zugleich zu den größten Vereinen des #Kreisreiterverbands Gütersloh. Auf dem Hof Frenz, Sitz des Vereins, stehen moderne und gepflegte Reitanlagen bereit, die keine Wünsche offen lassen, weder von Reitschülern, noch von #Hobbyreiten oder #Turnierreitern. Auf den drei eigenen Turnieren oder zu Gast bei anderen Ausrichtern finden sich die Reiterinnen und Reiter aus #Spexard regelmäßig unter den Siegern und Platzierten. Vorbereitet werden sie von unseren engagierten Trainern. Neben dem #Turniersport haben sich die qualifizierten Reitlehrerinnen und Reitlehrer im Auftrag des Reitervereins Sundern-Spexard aber genauso dem Breitensport und allem voran der Jugendförderung verschrieben. So leistet der Verein einen Beitrag zur Zukunft des Reitsports.

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