#Gütersloh, Stadtmarketing, Ordnung ins Chaos bringen, 2003
Gütersloh, April 2003
Am 9. April 2003 sprachen wir mit Jörg Konken, der jetzt in den Räumlichkeiten an der Eickhoffstraße 44 seinen Dienst als Geschäftsführer des Stadtmarketings aufgenommen hat. Zwar gibt es bis dato weder Telefon noch einen PC in den ansonsten sehr ansprechenden Geschäftsräumen – nachdem das Thema #Stadtmarketing nun seit vielen Jahren diskutiert wird, kommt die tatsächliche Umsetzung in der Tat überraschend – aber deshalb ist der Geist umso mehr gefordert und so haben wir mit Herrn Konken über sehr vielversprechende Konzepte und Ideen für das Gütersloher Stadtmarketing gesprochen.
Herr Konken, worin sehen Sie die Hauptaufgaben des Gütersloher Stadtmarketings?
In der Vernetzung der Aktivitäten, der Belebung der Gütersloher Plätze, dem Veranstaltungsmanagement und beispielsweise in der Durchführung von Projekten wie »Ab in die Mitte«, in dessen Rahmen das Land Gütersloh als eines von 22 Projekten fördert.
Und wie kann das konkret aussehen?
Beispielsweise ist es geplant, dass die Stadtmarketing GmbH langfristig die #GÜWA ausrichtet. Ich stelle mir auch vor, dass Arbeitskreise in den Räumen der Stadtmarketing GmbH tagen können – interessant ist das beispielsweise für Vereine und Institutionen, die sich mit Stadtmarketing befassen.
Was erwarten Sie von den Gesellschaftern?
Ich erwarte selbstverständlich eine offene tatkräftige Zusammenarbeit und Unterstützung. Umgekehrt gehe ich davon aus, dass die Gesellschafter von mir erwarten, dass ich die Initiative ergreife und die Vernetzung voranbringe. Das Stadtmarketing muss Ordnung ins #Chaos bringen – dazu muss ich natürlich zunächst die Strukturen in Gütersloh kennenlernen.
Was wollen Sie in Gütersloh bewegen?
Bestehende Dinge müssen optimiert werden – es soll Bewegung in die Stadt gebracht werden. Dazu muss ich natürlich zunächst Leute kennenlernen – leider kann man sich das nicht intravenös geben. Ich möchte die Kneipenszene beleben und Strukturen des Handels aufbauen – dazu ist meiner Meinung nach eine gemeinschaftliche Präsentation in Form von gleichen Öffnungszeiten und einem einheitlichen Bonussystem notwendig. Ein einheitlicher #Gutschein wird übrigens das erste #Projekt des Stadtmarketings werden – er kann an bestimmten Ausgabestellen erworben und dann überall eingelöst werden. Außerdem läuft derzeit ein #Logowettbewerb mit 2 Agenturen, um ein einheitliches Branding für das Stadtmarketing und dessen Aktivitäten zu gewährleisten. Leider kann ich nicht mit dem sprichwörtlichen Zauberstab durch die Stadt gehen – ich will also Anstöße geben und Dynamik in die Stadt bringen. In 3 Monaten werde ich konkret über die #Zusammenarbeit mit den bestehenden Strukturen berichten können. Übrigens soll auch der Bürger an den Aktivitäten mitarbeiten – in diesem Zusammenhang ist eine Sprechstunde und ein Diskussionsforum im #Internet geplant. Natürlich muss auch an den Ist Zuständen, wie zum Beispiel der Verkehrsführung und der Parksituation, gearbeitet werden.
Was sagen Sie zu der Befürchtung, dass es Altes unter neuem Gewand geben könnte? Das konzeptionell mangelhafte Veranstaltungen wie der City Treff oder der Weihnachtsmarkt weitergehen wie bisher?
Die Gefahr besteht natürlich. Ich möchte indessen bestehende Strukturen formen, nicht zerschlagen. Ich glaube, dass die Veranstalter größtenteils um die Probleme wissen, jedoch überlastet sind. Deshalb werde ich jede Veranstaltung auf den Prüfstand stellen – man kann alles optimieren.
Was wird konkret mit dem #Weihnachtsmarkt oder beispielsweise dem Gütersloher #Weinmarkt passieren?
Ich hoffe, dass wir den Weihnachtsmarkt schon in diesem Jahr verbessern können – auf jeden Fall wird es in 2004 deutlich spürbare Änderungen geben. Natürlich muss ich bestehende Strukturen – wie schon gesagt – zunächst kennenlernen. Unter anderem ist es mir deshalb wichtig, die Meinung der Gütersloher Bürger kennenzulernen. Dazu stelle ich mir neben der Bürgersprechstunde ein Diskussionsforum im Internet vor. Die #Stadtmarketing GmbH soll natürlich auch moderierend wirken und zwischen »verhärteten« Fronten vermitteln. So stelle ich mir zukünftig eine engere Zusammenarbeit zwischen Filialisten und inhabergeführten Einzelhändlern vor – der schon erwähnte Gutschein kann eine Initialzündung sein.
Was halten Sie von Frequenzbringern wie H & M oder dem Mediamarkt – oder davon, dass die McDonald’s Filiale an die Autobahn verbannt wurde?
Die sogenannten #Frequenzbringer sind natürlich für ein Mittelzentrum wie Gütersloh sehr positiv – so werden Kunden auch aus umliegenden Orten angezogen. Die Verbannung von McDonald’s aus der Stadt – und da dürfen Sie mich gerne zitieren – kann ich auch nicht nachvollziehen. Wie könnte man wohl einen Platz wie den Berliner Platz einfacher beleben, als durch die Ansiedlung einer #Fast #Food Filiale – ich selbst kaufe jedenfalls gerne in Gütersloh ein.
Angesichts der noch ziemlich leeren Räumlichkeiten der Stadtmarketing GmbH wäre es vielleicht eine Idee, künstlerische Ausstellungen durchzuführen – und die Eickhoffstraße 44 als Location der nächsten »Langenachtderkunst« zu etablieren, um den Standort bei dieser Gelegenheit ins Bewusstsein der Gütersloher zu rücken.
Kunstausstellungen waren sowieso geplant – aber die »Langenachtderkunst« ist eine gute Idee – mal sehen, ob wir das kurzfristig hinkriegen. Ich werde mich mit den entsprechenden Stellen in Verbindung setzen.
Wir danken Ihnen für das Gespräch und freuen uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.
Arbeitskreise und Vereine, die Räume des Stadtmarketings nutzen möchten, und alle, die Kontakt zu Jörg Konken suchen, finden ihn derzeit per Handy. Der #Telefonanschluss – selbstverständlich über Gtelnet – wird in den kommenden Wochen eingerichtet. Ein #Internet Auftritt ist ebenfalls angedacht.