Stechender, bohrender oder ziehender Schmerz, dazu Übelkeit oder Sehstörungen: Migräne trifft vor allem Frauen. Das spiegelt sich auch in den Verschreibungen von Medikamenten wider. So bekamen erwerbstätige Frauen im vergangenen Jahr im Vergleich zu erwerbstätigen Männern fast fünfmal so häufig Medikamente gegen Migräne – sogenannte Triptane – verordnet. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsreport 2021 der Techniker Krankenkasse (TK). Während bei den Männern im Schnitt 5,5 von 1.000 Versicherten betroffen sind, sind es bei den Frauen fast fünfmal so viele (26,8 von 1.000).
Frauen mittleren Alters besonders häufig betroffen
Beim Vergleich verschiedener Altersgruppen werden ebenfalls Unterschiede deutlich. Besonders häufig nehmen Frauen im mittleren Alter Medikamente gegen Migräne ein. Zwischen 45 und 54 Jahren bekommen fast 33 Frauen, jedoch nur sechs Männer von 1.000 Versicherten Triptane verordnet. Albrecht Wehner, Experte für Gesundheitsberichterstattung bei der TK: »Dass Frauen mittleren Alters am häufigsten unter Migräne leiden, könnte mit besonderen Belastungen und erhöhtem Stress zusammenhängen. Viele Menschen der sogenannten Sandwich-Generation müssen zahlreiche Aufgaben im Beruf und in der Familie unter einen Hut bekommen.«
Mit der App gegen den Schmerz
Digitale Anwendungen können dabei helfen, chronischen Kopfschmerzen und Migräne langfristig entgegenzuwirken. Die TK-Migräne-App ist von Fachleuten der Schmerzklinik Kiel gemeinsam mit Expertinnen und Experten der TK sowie Selbsthilfegruppen entwickelt worden. Mithilfe eines digitalen Kopfschmerztagebuchs können Betroffene zu jeder Zeit ihre Symptome erfassen und ihre Kopfschmerzattacken dokumentieren. Die von den Nutzerinnen und Nutzern der App erfassten Daten machen es den Ärztinnen und Ärzten leichter, die Art des Kopfschmerzes zu erkennen und geeignete Behandlungsmethoden gezielt anzuwenden. Zusätzlich leisten die in der App enthaltenen Entspannungsübungen und Coachings erste Hilfe bei akuten Kopfschmerzen und Migräneanfällen.