Das sagt die »Wikipedia«

»Autumn Leaves« ist der englische Titel des von Johnny Mercer aus dem Französischen übertragenen Chansons »Les Feuilles mortes«, das 1945 von Joseph Kosma auf ein bestehendes Gedicht von Jacques Prévert komponiert wurde. Es wurde zunächst geschaffen, um von Yves MontandExternal Link in Marcel Carnés Film »Pforten der Nacht« (»Les Portes de la nuit«, 1946) vorgetragen zu werden, entwickelte aber ein Eigenleben als Chanson. Später wurde es in der englischen Version ein Nummer-Eins-Hit und ein Jazzstandard.

Bereits in den frühen 1950er-Jahren entstand eine erste Jazzinterpretation durch Artie ShawExternal Link – in der Mitte dieses Jahrzehnts folgten Erroll GarnerExternal Link und Oscar PetersonExternal Link. Erst durch die Interpretation von Cannonball AdderleyExternal Link (1958 auf seinem Album »Somethin’ Else«) mit Miles Davis als Sideman, der »mit seinem legendären melancholischen Sound und seinen bedächtig gewählten, einsam verhangenen Tönen genau den Nerv des Songs trifft«, wurde aber das Potenzial des Songs als Jazztitel deutlich. 1959 spielte Bill EvansExternal Link das Stück auf seinem Album »Portrait in Jazz« erstmals ein und hat den Song dann mehrfach aufgenommen.

In der Folge wurde »Autumn Leaves« zu einem beliebten Standard und in den unterschiedlichsten Tempi aufgeführt. Das Stück erlebte nicht nur zahlreiche vokale Interpretationen, zum Beispiel von Mel TorméExternal Link, Dee Dee BridgewaterExternal Link, Tony BennettExternal Link, Diana KrallExternal Link, Bobby McFerrinExternal Link und (unter Verzicht auf den Text), Sarah VaughanExternal Link; zuletzt Götz AlsmannExternal Link auf seinem 2011er-Album Paris unter dem Titel »Der Schleier fielExternal Link«. Auch Instrumentalisten wie Chet BakerExternal Link, Al Cohn und Zoot SimsExternal Link, Keith JarrettExternal Link, Jeremy SteigExternal Link und Eddie Gomez, Paul DesmondExternal Link, Stanley JordanExternal Link und Johnny GriffinExternal Link (eine »boppige« Interpretation) interpretierten den Song immer wieder aufs Neue.

Das sagt man in Gütersloh

In den »JazzgeschichtenExternal Link« erzählt Max Oestersötebier von den »Sazerac Swingers«, dass das Stück eigentlich Pythagoras zuzuschreiben sei.

Quintenzirkel

Als »Quintenzirkel« bezeichnet man in der Musiktheorie eine Reihe von zwölf im Abstand temperierter Quinten angeordneten Tönen, deren letzter Ton die gleiche Tonigkeit wie der erste hat und demzufolge mit ihm gleichgesetzt werden kann. Diese Gleichsetzung ist jedoch nur möglich aufgrund einer enharmonischen Verwechslung, die an beliebiger Stelle erfolgen kann. Durch die Rückkehr zum Anfang ergibt sich ein »Rundgang«, der grafisch als Kreis dargestellt wird.

Der »Quintenzirkel« leistet dreierlei …

  • In seiner heute gebräuchlichsten Darstellung ordnet er die parallelen Dur- und Molltonarten so an, dass Art, Anzahl und Reihenfolge ihrer Vorzeichen abzulesen sind.
     
  • Er etabliert für die Tonarten (sowie deren Grundtöne und auf diesen errichtete Akkorde) das Prinzip der Quintverwandtschaft, welches besagt, dass zwei Tonarten umso stärker verwandt sind, je näher sie im »Quintenzirkel« beieinanderliegen. Im 19. und 20. Jahrhundert traten weitere Arten der Tonverwandtschaft ergänzend, teils widersprechend hinzu.
     
  • Die wichtigsten diatonischen Tonleitern der westlichen Musik (Dur, natürliches Moll und die modalen Skalen) können aus dem »Quintenzirkel« hergeleitet werden.