Münster (lwl). Über 50 Kulturangebote an über 30 Orten in Nordrhein-Westfalen bieten am diesjährigen »Europäischen Tag der jüdischen Kultur« am 5. September 2021 ein vielfältiges Programm. Erstmals werden sie in einem Programmheft gebündelt präsentiert. In Westfalen-Lippe nehmen rund 15 Einrichtungen an zwölf Orten teil. Sie folgten damit dem Teilnahmeaufruf des LVR-Kulturhauses Landsynagoge Rödingen, der durch die Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in die regionalen Netzwerke getragen wurde.
Ausstellungen, Synagogen- und Friedhofsbesuche, Fahrradtouren, kulinarische Entdeckungen, Vorträge und Workshops füllen die Kulturkalender am ersten Sonntag im September in Westfalen-Lippe, der seit 1999 als Europäischer Tag der jüdischen Kultur ausgerufen wird. Unter anderem in Minden, Steinfurt, Herne und Dalheim bieten Veranstaltungen Einblicke in das örtliche jüdische Leben und seine Geschichte.
Die Idee eines landesweiten Programms zum »Europäischen Tag der jüdischen Kultur« stieß im Rahmen des Förderschwerpunktes »#2021JLID – jüdisches Leben in Deutschland« der LWL-Kulturstiftung, zu dem 24 Projekte in Westfalen-Lippe gehören, bei Kulturakteur:innen und Jüdischen Gemeinden auf fruchtbaren Boden: Viele der geförderten Projekte präsentieren sich an diesem Tag oder bieten Veranstaltungen, die an die Projekte anknüpfen:
In Steinfurt kann man der Frage »Wie schmeckt jüdisch?« in einem Kochworkshop nachgehen (»Dampfross« und Jüdische Gemeinde Münster), in Paderborn richtet das multimediale Projekt »Blickwinkel Jugend« den Fokus auf jüdisches Leben in Westfalen-Lippe (»Vorlesebande« und Berufskolleg Schloß Neuhaus). In der Synagoge Unna steht Klangkünstler Markus Beuter anlässlich der vierten und letzten Station der Klanginstallation »selbstverständlich – mit leerstellen« (Jüdische Gemeinde »haKochaw« Unna) zum Gespräch bereit.
Rund um das LWL-Preußenmuseum in Minden und das Museum Minden erfahren Interessierte in einem Vortrag von den »Synagogen in Minden und im Umland«. Mit dem musikalischen Lichtspiel »Ich bin   Fanny!« haben sie die Möglichkeit, in einer multimedialen Lichtinstallation dem Werk der Komponistin Fanny Hensel zu begegnen.
Stadtrundgänge in Unna (Stadt Unna und Jüdische Gemeinde haKochaw Unna), eine Radtour durch Bocholt (LWL-Industriemuseum TextilWerk) und Führungen auf den jüdischen Friedhöfen in Dortmund (Museum für Kunst und Kulturgeschichte) sowie in der Synagoge in Gelsenkirchen (Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen) geben Anknüpfungspunkte für Dialog und Austausch.
In Petershagen geben Ansprechpartner:innen der AG Alte Synagoge Petershagen und Archäolog:innen der LWL-Archäologie Auskunft über westfälische Synagogen und Mikwen. Ein Online-Rundgang vertieft die Ansätze zur Erforschung der Ausgrabungen und verbindet darin das LWL-Museum für Archäologie in Herne und die Alte Synagoge in Petershagen.
Vorträge wie zum Beispiel zum Jüdischen Friedhof in Petershagen (AG Alte Synagoge Petershagen), zu Männern und Frauen in mittelalterlichen illustrierten Büchern (Jüdisches Museum Westfalen, Dorsten) und zum Werk »Protokolle der Weisen in Zion« (Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur) beleuchten ausgewählte Aspekte jüdischer Kulturgeschichte.
Führungen zur Ausstellung »Jüdische Nachbarn« in der LWL-Bürgerhalle in Münster vom 30. August bis zum 10. September 2021 geben an dem Tag einen tieferen Einblick in die Wanderausstellung (Netzwerk »Erziehung nach Auschwitz« und LWL-Medienzentrum für Westfalen).
Das digitale Programmheft gibt es im Internet als Download unter https://synagoge-roedingen.lvr.de/de/veranstaltungen/Veranstaltungen.html …
Ein Online-Kalender informiert über alle Veranstaltungen mit aktuellen Hinweisen unter https://www.2021juedischesleben.de.