Seit 2006 baut Wempe-Glashütte I/SA präzise Zeitmesser. Jeder einzelne wird in der Glashütter Sternwarte als Chronometer zertifiziert. Zu den Linien »Zeitmeister« und »Chronometerwerke« kam im vergangenen Jahr eine dritte: »Iron Walker«, markante Edelstahluhren mit integriertem Band. Jetzt wird sie um ein einzigartiges Modell ergänzt.
Verlässlichkeit im großen Auf und Ab
Die »Iron Walker Tide« bietet zur präzisen Zeitanzeige eine besondere Zusatzfunktion: Auf einer einzigartigen, innenliegenden Drehlünette zeigt sie die Zeit bis zur nächsten Flut und der nächsten Ebbe. Das ist nicht nur für Segler wichtig, sondern macht die Uhr zu einem wertvollen Zeit- und Gezeitenmesser für das Leben an der Küste.
Schließlich bedeutet der Tidenwechsel nicht nur unterschiedliche Wasserstände, sondern bedingt zwischen Ebbe und Flut starke Strömungen, die so nützlich wie bedrohlich sein können. Kleinere Schiffe planen danach ihr Ein- und Auslaufen in und aus dem Hafen. Erfahrene Schwimmer wissen, dass sie nach Eintritt der Ebbe unbedingt am Strand bleiben sollten. Naturfotografen wie Meeresbiologen richten ihre Arbeit nach den Tiden. Und Wattwanderer haben idealerweise immer die Zeitspanne vor Augen, in der sie festes Land erreichen sollten. Wempe hat für all diese Zwecke zusammen mit dem Künstler Friedrich-Karl Fäsing eine Tidenlünette entwickelt, die den Wechsel der Gezeiten visualisiert. Ihr Prinzip bewährte sich zunächst in der »Zeitmeister Sport Tiden Automatik« von 2019. Für die »Iron Walker Tide« wurde sie optimiert und bietet nun als Innenlünette noch mehr Sicherheit bei der einfachen Anzeige eines komplizierten Phänomens.
Gezeiten-Takt auf einen Blick
Die Gezeiten sind zwar genauso astronomisch bedingt wie der Wechsel von Tag und Nacht oder die Einteilung des Jahres in zwölf Monate. Ebbe und Flut wechseln regelmäßig, aber sie fügen sich nicht in unseren 24-Stunden-Rhythmus. Von einem Wasserhöchststand zum nächsten vergehen im Mittel zwölf Stunden und 25 Minuten. Die Gezeiten wandern oder, um im nautischen Bild zu bleiben, »flottieren« deshalb mit einem Versatz von 50 Minuten durch die Tage. Dieser Takt lässt sich nicht verinnerlichen, zumal an jeder Küste noch weitere Faktoren den Tidenwechsel bestimmen. Die Zeiten von auf- und ablaufendem Wasser werden deshalb immer wieder in den Tabellen der regionalen Tidenkalender nachgeschlagen. Die »Iron Walker Tide« gibt einen genauen und fortlaufenden Ãœberblick über das Auf und Ab. Dafür genügt es, über die blau markierte Krone bei 2 Uhr die »HT«-Markierung (für »High Tide«) auf den Zeitpunkt des nächsten Wasserhöchststands zu setzen. Der Stundenzeiger weist nun auf die aktuelle Gezeitenphase, zeigt die Stunden bis zur Flut und die danach. Erst nach Erreichen des Niedrigwasserstands (»LT« für »Low Tide«) wird die Lünette auf die kommende Flut eingestellt.
Ausgezeichnetes Vorbild
Das Prinzip der funktionalen Innenlünette findet sich auch bei der »Iron Walker Automatik Taucheruhr«, deren Gestaltung gerade mit dem Red Dot Award ausgezeichnet wurde. Die »Iron Walker Tide« nutzt alle ihre Konstruktionsvorteile. So sind beide Kronen verschraubt, was eine Wasserdichtigkeit von 30 bar ermöglicht und zugleich verhindert, dass die Tidenlünette versehentlich verstellt wird. Ein markanter Flankenschutz zwischen den Kronen bewahrt sie vor kräftigen Stößen. In die Faltschließe des Edelstahlbands ist ein Verlängerungselement integriert, mit dem sich die »Tide« auch über Jacke oder Neoprenanzug anlegen lässt. Kräftige Leuchtmasse auf Zeigern und Stundenindizes erleichtert das Ablesen der Zeit auch in der Dämmerung. Nicht zuletzt unterstreichen die farbige Markierung und die Gravur der Funktionskrone bei 2 Uhr den Toolwatch-Charakter der Uhr.
Mechanik mit nautischer Tradition
Die »Iron Walker Tide« wird von einem Schweizer Automatikwerk angetrieben. In den Wempe- Uhrmacherateliers im sächsischen Glashütte wird es mit einer hauskonstruierten Feinregulierung versehen und so sorgfältig eingestellt, dass es in der historischen Sternwarte der Uhrmacherstadt die aufwendige Prüfung zum zertifizierten Chronometer nach ISO 3159 besteht. 15 Tage lang wird das Werk, bereits eingeschalt in sein Gehäuse, unter wechselnden Temperaturen und in verschiedenen Lagen auf seine Ganggenauigkeit getestet. Nur wenn die mittlere tägliche Gangabweichung zwei Sekunden und die größte Gangabweichung fünf Sekunden nicht überschreitet, darf die Uhr die Bezeichnung Chronometer auf dem Zifferblatt führen.
Dieser Begriff und die Entwicklung der besonders präzisen Uhren sind fest verbunden mit der Geschichte der Seefahrt. Lange Zeit war eine Positionsbestimmung auf hoher See nur mithilfe eines Schiffschronometers möglich, einer Borduhr, die sich in ihrem exakten Lauf weder von Seegang noch von Hitze oder Kälte stören ließ. Eine große Tradition, der sich das Hamburger Unternehmen Wempe als langjähriger Chronometer- und Schiffsuhrenbauer besonders verpflichtet fühlt. Konstruktion und Gestaltung der »Iron Walker Tide« sind von gleich zwei nautischen Themen bestimmt. Das alles kann die Uhr auch zu einem Bekenntnis machen: zur Geschichte der Feinuhrmacherei und zum Leben an der Küste mit seinem eigenen Rhythmus von Ebbe und Flut. Vor allem aber ist sie ein präzises und praktisches Instrument. Wempe legt jedem Exemplar einen Tidenkalender bei.
Ãœber Wempe
Der Name »Wempe« steht für feine Uhren und Juwelen. Das 1878 gegründete Hamburger Familienunternehmen wird von Kim-Eva Wempe (geboren1962) geführt und hat weltweit 33 Niederlassungen, unter anderem in New York, Paris und London. Das Haus ist seit Generationen eng mit den namhaften Schweizer und deutschen Uhrenmanufakturen verbunden. Im sächsischen Glashütte stellt Wempe eigene Armbandchronometer der Marke Wempe-Glashütte I/SA und in Schwäbisch Gmünd Juwelen der Marke »ByKim« her. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen die größte unabhängige Uhrenwerkstatt Europas und ist seit 2015 »Best Place to Learn«.