»Tonies« wurde 2016 von Patric Faßbender und Marcus Stahl auf den Markt gebracht. Seitdem ersetzt die »Toniebox« in zahlreichen Kinderzimmern CD-Spieler oder Kassettenrekorder. Der weiche Würfel mit digitalem Kern ist intuitiv zu bedienen: Durch das Aufstellen der Hörfiguren wie beispielsweise Benjamin Blümchen oder Räuber Hotzenplotz startet das Hörspiel unmittelbar. Die »Toniebox« mit ihren Tonies ist für Kinder ab drei Jahren geeignet. Das Audiosystem ist in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien, Irland und seit September 2020 auch in den USA zu haben.

Die »Toniebox« und ihre »Tonies«

Für viele Kinder und Eltern sind die Tonies zum unverzichtbaren Begleiter im Alltag geworden. Der Grund: Erstmals bringt ein System das zusammen, was zusammengehört: Hören und Spielen! Der zwölf Zentimeter große Würfel ohne Ecken und Kanten, Regler, Knöpfe, Scheiben oder Kabel, lässt sich kinderleicht bedienen, ist angenehm weich, stoßfest und genäht aus strapazierfähigem Stoff.

Er ist mit einem digitalen Kern ausgestattet, verfügt über einen Kopfhöreranschluss, einen Akku für Mobilität und ein großes und ein kleineres Ohr, an denen Kinder durch Drücken die Lautstärke einstellen können. Durch einen Klaps links oder rechts kann man zwischen den Kapiteln springen. Die handbemalten Tonies, die dazugehörigen fünf bis acht Zentimeter großen Hörfiguren, lassen Geschichten vom Räuber Hotzenplotz, der Maus, Janosch oder Heidi, aber auch Musik oder Wissensthemen für Kinder von drei bis acht Jahren erklingen. Einfach auf die Box gestellt – schon startet das Hör-Abenteuer.

Per WLAN werden beim erstmaligen Aufstellen des Tonies die passenden Inhalte aus der Cloud einmalig heruntergeladen und in der Toniebox gespeichert – drahtlos und digital. Durch einen NFC-Chip in jedem Tonie weiß die Toniebox immer, welcher Inhalt abgespielt werden soll, wenn die Figur auf der Toniebox steht. Wird der Tonie heruntergenommen, stoppt die Wiedergabe automatisch, um beim nächsten Aufstellen genau dort wieder zu starten.

Die »Kreativ-Tonies«

Zu den Hörfiguren mit bekannten Inhalten gesellen sich die Kreativ-Tonies, die 90 Minuten Platz für eigene Geschichten, Lieder oder Grußbotschaften bieten. Mit der kostenlosen Smartphone-App kann man Inhalte auf der ganzen Welt aufnehmen und über den Kreativ-Tonie ins Kinderzimmer bringen. Oder ganz einfach per Drag and Drop jede andere Audiodatei hochladen und den Kreativ-Tonie damit bespielen.

Die Geschichte hinter den »Tonies«

Der Erfinder ist Patric Faßbender, ein Vater aus Düsseldorf, der die zerkratzten CDs seiner Töchter endgültig leid war und nach Alternativen suchte – die es nicht gab. Im Ingenieur Marcus Stahl findet der zweifache Familienvater den perfekten Partner. Stahl, ebenfalls Vater zweier Kinder, ist sofort Feuer und Flamme für die Idee. Die beiden kennen sich bereits aus der gemeinsamen Vorstandsarbeit für eine Kita-Elterninitiative und sind durch ihren Nachwuchs bestens im Bilde, welche Ansprüche Eltern an ein modernes und kindgerechtes Abspielgerät stellen. Damit das Vorhaben Realität wird, gründen Faßbender und Stahl im Dezember 2013 die Boxine GmbH. Ihre alten Jobs – Faßbender war Kreativdirektor einer Werbeagentur, Stahl Manager in einem Elektronik- Unternehmen – hängen sie an den Nagel und brachten im September 2016 die »Toniebox« auf den Markt.

Die Auszeichnungen

Bereits nach wenigen Wochen wurde die Toniebox mit dem »Red Dot Award« »Best of the« Best, dem »German Design Award« vom Rat für Formgebung und dem »iF Design Award 2017«, einem Preis des »International Forum Design«, ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen folgten: »LIMA Award« 2017, »Goldenes Schaukelpferd« 2017, »Creativity Award« der Stadt Düsseldorf 2017, »Vision Award« 2018, »German Brand Award« 2018, »LIMA Award« 2018, »Deutscher Gründerpreis« 2019 in der Kategorie »Aufsteiger«.

Die »Zeit« zu »Tonies«

Meike Laaf schreibt in der »Zeit«: »Mit der ›Toniebox‹ können schon sehr kleine Kinder Hörspiele und Musik hören. Finden Eltern super, Kinder auch. Dabei ist die Box unverschämt teuer und ein goldener Käfig«.

Sie sagt, in vielen Kinderzimmern spielten Hörbücher nur noch eine Rolle, wenn sie auch als »Tonies« erschienen seien – das sei eine Motivation für Verlage, ihre Hörspiele auch in Form der proprietären Figürchen herauszubringen. Neu seien solche Geschäftsmodelle natürlich nicht, das sei alles schon über Jahrzehnte hinweg eingeübt.

Gütersloh

In Gütersloh scheint dieser Trend noch nicht angekommen zu sein. »Tonieboxes« kosten 79,95 Euro. Einzelne »Tonies«, also Plastikfiguren«, kosten dann 14,99 Euro und es gibt Zubehör wie »Transporter«, eine Ladestation, T-Shirts und Kopfhörer. Zum Betrieb benötigt man einen Internetzugang, WLAN und ein Konto auf der Website beziehungsweise in der App. In der Audiothek lassen sich dann zum jeweiligen »Tonie« passende, weitere Folgen »kaufen« und mit dem »Tonie« verknüpfen. Wie das Ganze genau funktioniert, ist nicht ganz klar, aber es werden offenbar Audiofiles auf den »Tonie« übertragen und können dann auch offline abgespielt werden.