Gemeinsam mit Greenpeace-Aktiven verleiht heute die Influencerin Marie von den Benken die »Goldene Kotzwurst 2021« an Edeka. Deutschlands umsatzstärkste Supermarktkette bekommt den Preis für besondere Unverdienste beim Klima- und Tierschutz. Die Umweltschützer:innen präsentierten den Pokal vor der Edeka-Zentrale in Hamburg auf einem 1,20 Meter hohen Sockel: in Form einer goldenen Wurst mit Gesicht, die sich übergibt. »Edeka hat überwiegend Billigfleisch im Angebot, für das Tiere leiden müssen. Billigfleisch heizt zu dem die Klimakrise an. Ich fordere Edeka auf, anderen Supermarktketten zu folgen und endlich Verantwortung für Tiere und Umwelt zu übernehmen«, sagt von den Benken.
Während andere Händler wie Aldi und Rewe im Juli angekündigt haben, ab 2030 nur noch Frischfleisch der besseren Haltungsformen Drei und Vier anzubieten, weigert sich der Edeka-Konzern weiterhin, einen Zeitplan für den Ausstieg aus den Haltungsformen Eins und Zwei vorzulegen. Diese Haltungsbedingungen verstoßen aus Greenpeace-Sicht gegen geltendes Tierschutzrecht. »Der Umbau der Tierhaltung hin zum mehr Tier- und Klimaschutz ist unumgänglich«, sagt Stephanie Töwe, Agrarexpertin von Greenpeace. »Auch Unternehmen wie Edeka müssen dafür sorgen, dass die Lebensgrundlagen für künftige Generationen erhalten bleiben. Die Entscheidungsträger von Edeka müssen Billigfleisch zügig aus dem Sortiment nehmen.«
Edeka kann sich schwer von Billigfleisch trennen
Die industrielle Tierhaltung trägt maßgeblich zur Klimakrise bei. Edeka besitzt sieben eigene Fleischwerke. »Wer Umweltschutz ernst nimmt, produziert keine Lebensmittel, die derart zerstörerisch für Mensch, Tier und Umwelt sind wie Fleisch aus der industriellen Massenproduktion«, sagt Töwe.
Edeka hinkt bei dem Problem Billigfleisch schon länger hinterher. Die freiwillige Kennzeichnung der Haltungsform, die Verbraucher:innen zeigt, aus welcher Tierhaltung das Fleisch stammt, führte Edeka als letzter großer Supermarkt ein. Das Unternehmen gibt an, dass sein gesamtes Frischfleisch-Sortiment gekennzeichnet ist. Doch in vielen Märkten finden Kunden sowohl im SB-Bereich also auch an der Fleischtheke immer noch Ware ohne jede Kennzeichnung.